Herbstzeit ist Pflanzzeit

Gehölze, Stauden, Immergrüne, winterharte Gräser und Obst kommen jetzt in die Erde

Jetzt lassen sich viele Stauden und Gehölze setzen, die dem Garten Struktur und Farbe verleihen. Foto: dpa

Kürzere Tage, längere Nächte, reifende Früchte, sprießende Pilze und die Blätter färben sich bunt: Jetzt ist die beste Zeit für Veränderungen im Garten, fürs Umsetzen und Pflanzen. Denn noch ist der Boden warm und es regnet immer mal wieder. Optimale Bedingungen für Neupflanzungen und Umgestaltungen, die den Grundstein für das nächste Gartenjahr legen. Nicht von ungefähr beginnt in Baumschulen im Herbst die Pflanzsaison für Gehölze, Stauden, Immergrüne winterharte Gräser und winterhartes Obst.

Wurzelwachstum
Wer noch in diesem Jahr Grünzeug in die Erde bringt, sorgt dafür, dass das Frühjahr zeitig bunt wird. Pflanzen, die nun in den Boden kommen, stellen ihr oberirdisches Wachstum ein und stecken ihre Energie stattdessen in das Wurzelwachstum. Damit haben sie im nächsten Frühling den entscheidenden Vorteil, früher auszutreiben.

Neben Zwiebelblumen-von der Tulpe bis zum Zierlauchkönnen derzeit auch Rosen ins Beet. Wurzelnackte Exemplare (also Pflanzen ohne Erdballen) sind im Herbst günstig zu haben. Wichtig ist es beim Einpflanzen darauf zu achten, dass die Veredelungsstelle (die Verdickung im unteren Bereich der Pflanze) etwa acht Zentimeter tief in die Erde eingegraben wird.

Tipp: Werden die Wurzeln auf bis zu 50 Prozent ihrer Größe zurückgeschnitten, knicken sie beim Einpflanzen nicht ab. Zudem fördert der Rückschnitt einen starken Neuaustrieb und die bessere Verzweigung der Rose.

Mit Herbststauden in voller Blüte lässt sich auch zum Saisonende noch einmal Farbe ins Beet bringen. Dazu zählen Herbstanemone, Sonnenhut und Sonnenbraut. Ein entscheidender Vorteil der Pflanzung in voller Blüte ist es, dass das Arrangieren der einzelnen Exemplare leichter fällt als das von kahlen. Schließlich sieht man das Endergebnis sofort.

Große Auswahl
Ist es frostfrei, kann auch Phlox gesetzt werden. Zur Auswahl stehen zahlreiche Arten mit unterschiedlicher Blühzeit. Darunter gibt es auch Sorten, die ihre Farbenpracht bis zum ersten Frost behalten.

Astern lassen sich bis in den November hinein pflanzen. Sie gibt es ebenfalls in vielen Arten und in den unterschiedlichsten Farben.

Ob Schatten oder Trockenheit: Bergenien kommen mit vielen Bedingungen zurecht. Wer sie allerdings im Herbst auspflanzen möchte, der sollte darauf achten, dass die Wurzeln vor dem ersten Frost noch genügend Zeit haben, sich zu entwickeln.

Hervorragend eignet sich der Herbst auch zur Pflanzung von Gehölzen, etwa einer Forsythie, die mit ihren knallgelben Blüten ein farbenprächtiger Frühlingsbote ist. Oder einer Weigelie, die mit ihren rosafarbenen, glockenförmigen Blüten ebenfalls ein toller Blickfang ist, der früh das Ende des Winters ankündigt.

Stachelig, aber schön, ist der Ilex. Die Stechpalme ist relativ pflegeleicht und wirkt mit ihren roten Beeren, die sie den ganzen Winter über trägt, äußerst dekorativ.

Für Heckenpflanzen wie Hain-, Rotoder Blutbuche ist jetzt ebenfalls die rechte Zeit. Ebenso darf im Spätherbst noch Liguster in die Erde, er besitzt hübsche dunkle Beeren, die allerdings giftig sind.

Und auch Obstbäume wie Apfel, Birne und Zwetschgewachsen jetzt noch gut an. Nur mit empfindlichen Vertretern wie Aprikosen oder Pfirsichen sollte man bis zum Frühjahr warten.

Pflegeleicht
Generell gilt auch bei der Herbstpflanzung. Je nach Witterung müssen die neu gesetzen Gewächse gegossen werden. Am besten ist es, den Wurzelbereich mit Laub, Kompost oder Reisig zu schützen, um Staunässe zu vermeiden.

Dennoch ist der Aufwand für die Versorgung der neuen Gartenbewohner viel geringer als im Frühling. Zudem sorgen die kühleren Temperaturen dafür, dass die Neulinge im Beet viel weniger unter Stress leiden als im Frühjahr.

Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth