Pflanzen über den Winter zu bringen kann zwar eine Herausforderung sein, ein Hexenwerk ist es aber beileibe nicht. Sollen die Kübelpflanzen im nächsten Frühjahr wieder ihre volle Pracht entfalten, müssen sie vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Für Wohl und Wehe des Grünzeugs sind Temperatur und Licht die entscheidenden Faktoren für eine gelungene Überwinterung.
Reihenfolge
Als erste Pflanzen ins Winterquartier umziehen müssen tropische Vertreter wie Bougainvillea, Diplandenia und Palmen. Exemplare, die ursprünglich aus Südamerika (Fuchsie), Südafrika (Wandelröschen) oder Asien (Zitrusfrüchte) stammen, sollten ebenfalls zeitig an einen geschützten Platz gebracht werden. Mediterrane Pflanzen wie Olive, Agapanthus, Feige und Oleander können bis November im Freien bleiben. Temperaturen bis minus fünf Grad halten sie locker aus - dann ist auch bei ihnen Schluss.
Bei allen Pflanzen gibt es vor dem Einzug ins Winterquartier einiges zu beachten. So müssen abgeknickte, kranke oder beschädigte Triebe gekappt werden. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr. Herabgefallene Blätter und Blüten werden entfernt. Das verhindert, dass Schädlinge eingeschleppt werden. Befinden sich solche auf der Pflanze, werden diese abgesammelt oder mitsamt den betroffenen Zweigen abgeschnitten. Darauf achten, dass das Grünzeug trocken ist. Erst dann die Pflanze an einen hellen, aber kühlen Ort bringen.
Hell und kühl
Die meisten Exemplare haben es in der kalten Jahreszeit gerne hell und nur mäßig warm. Als Standorte eignen sich kühle Zimmer, kühle Keller, das Treppenhaus oder die Garage. Dort dürfen sie nicht zu dicht stehen. Sparsam gießen, aber keinesfalls austrocknen lassen. Wichtig für ihr Wohlbefinden ist auch eine gute Belüftung. Laub, das während der Winterruhe abfällt, regelmäßig einsammeln. Das verhindert Pilzbefall.

Für die meisten Pflanzen liegt die ideale Überwinterungstemperatur bei fünf bis zehn Grad Celsius. Vor allem beim Agapanthus ist es wichtig, dass er kühl steht. Überschreiten die Werte zehn Grad plus, bildet die Schmucklilie im Frühjahr keine neuen Blüten aus. Viele Exemplare mögen es relativ hell. Stehen sie zu dunkel, bilden sich während der Ruhephase lange, dünne Geiltriebe aus. So versuchen sie, mit ihren Blättern möglichst viel Licht einzufangen. Diese Triebe rasch abschneiden, sie werden oft von Schädlingen befallen.
Kühl und dunkel hingegen (null bis minus fünf Grad) dürfen Sternjasmin oder Myrte stehen. Grundsätzlich im Dunkeln überwintern sollten Laub werfende Pflanzen wie Engelstrompete oder Fuchsie. Dunkel mögen es ebenfalls Seidenbaum, Kiwi und Zitronen. Sie bevorzugen dabei Temperaturen von null bis plus zehn Grad Celsius.
Draußenbleiber
Ziergräser, Chinaschild, Pampasgras, Hortensie, Funkie, Fetthenne und Rose dürfen auch als Kübelpflanzen im Freien überwintern. Bei starken Minusgraden benötigen sie aber zusätzlichen Schutz. Bastmatten, Laub oder Tannengrün verhindern, dass sie erfrieren. Holz, Styropor oder Keramikfüße schadet ihnen. Um zu verhindern, dass wintergrüne Vertreter über ihre Blätter zu viel Wasser verlieren, werden diese mit einem hellen Vlies abgedeckt. Und: Generell gilt für alle: So spät wie möglich ins Winterquartier. Je kürzer die Zeit dort ist, desto besser gedeiht das Grünzeug in der nächsten Saison.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth