Wenn die Gärtnereien zu ihren Fensterblümlesmärkten laden, Gartencenter und Discounter sich gegenseitig mit Prospekten für Gartengeräte und frischem Grün überbieten, wenn es draußen wärmer wird und alles wieder sprießt, dann ist es Zeit für Spaten, Rechen und Schere. Denn gerade jetzt kommt der Gartenarbeit eine ganz besondere Bedeutung zu. Schließlich wird damit die Grundlage für eine erfolgreiche und neue Saison im Beet gelegt.
Putzen und schrubben Ob Arbeitsgerät, Beet oder Rasen, Gartenmöbel oder überwintertes Grün: Alles muss jetzt einer Frühjahrskur unterzogen werden. Da heißt es zum einen, Balkon und Terrasse frühlingsfit zu machen. Die Fliesen wollen geschrubbt, das Mobiliar gereinigt und das Wasser im Garten wieder angestellt werden.
Und auch die ersten überwinterten Pflanzen können langsam wieder aus ihrem Übergangsquartier an einen Platz im Freien gewöhnt werden. Dabei darf das Grünzeug in den ersten Tagen nicht in die pralle Sonne. Und bei Nachtfrost müssen die Töpfe gut geschützt sein.
Zum anderen geht es ans Aufräumen in der Natur. Bäume und Sträucher sollten jetzt schon gut gestutzt sein. Denn ab dem 1. März erlaubt der Naturschutz hier nur noch einen behutsamen Pflegeschnitt.
Besondere Zuwendung muss man jetzt dem Rasen angedeihen lassen. Erst wird hier das alte Laub entfernt. Danach rückt man den kahlen und vermoosten Stellen zu Leibe. Dabei steht das Vertikutieren ganz oben auf der To-do-Liste. Haben die Halme eine Länge von einem Zentimeter erreicht, kann das erste Mal im neuen Jahr gemäht werden. Auf weniger als einen halben Zentimeter Länge sollte man sie aber nicht einkürzen. Ist das geschehen, kann der Rasen gedüngt werden. Ans Aufräumen geht es auch in den Staudenbeeten. Verblühtes und verbliebene Stängel, die als Winterschutz gedient haben, werden entfernt. Und auch das alte Laub muss weg, damit die neuen Triebe nicht zu faulen beginnen. Unschöne kahle Stellen können jetzt mit neuen Pflanzen geschlossen werden.
Schoren und säen
Im Gemüsegarten wird geschort und das Erdreich gut aufgelockert. Dabei kann man gleich Kompost mit in den Boden einarbeiten, der die neuen Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen versorgt. Und mit einer wärmenden Vliesdecke versehen, können jetzt sogar schon die ersten robusten Gemüsesorten ausgesät werden. Dazu gehören Pflücksalate, Frühkarotten, Bohnen, Radieschen und Zwiebeln. Blühen die Forsythien, ist es Zeit, die Rosen zurückzuschneiden. Verfrorene und beschädigte Triebe müssen weg. Alle anderen Zweige können fünf Millimeter oberhalb der zweiten Knospe schräg abgeschnitten werden. Sind die Pflichtarbeiten erledigt, geht es ans Vergnügen: an erste blühende Dekorationen in Töpfen und Kästen.
Mit Frühblühern, Traubenhyazinthen, Bellis, Tausendschön oder Ranunkeln wird es wieder bunt auf Balkon und Terrasse. Zusammen mit Dekoobjekten, die über Winter in Keller und Garage verschwunden waren, hält so wieder der Frühling Einzug im Garten.
Genießen
Und mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Frühjahrs lässt sich das Wohnzimmer im Freien schon jetzt wieder genießen - zumindest stundenweise. Also: Ran an die Scholle.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth