Darauf fliegen Wildbienen besonders

Naturschutzbund Deutschland gibt dem Artenschutz dienende Tipps für Gartenbesitzer

Ungefüllte Blüten sind das beste Insektenrestaurant. Hier finden Wildbienen und Co. die Nahrung, die sie zum Überleben brauchen. Eine Wildblumenwiese an einer sonnigen Gartenstelle bietet dafür die besten Voraussetzungen. Foto: dpa

Wildbienen brauchen heimische Wildpflanzen und abwechslungsreiche Landschaften, um zu überleben – auch und gerade in Hausgärten. Was jeder Einzelne dafür tun kann, erklärt Martin Klatt, Artenschutzreferent beim Naturschutzbund Deutschland, kurz Nabu. Mit folgenden Tipps und etwas Glück summt und brummt es auch bald im eigenen Garten.■ Heimische Pflanzen: In Baden-Württemberg leben rund 460 Wildbienen-Arten, die sich über Jahrtausende auf die bei uns heimischen Pflanzen spezialisiert haben. Mit gebietsfremden Arten und exotischen Zuchtformen können sie wenig anfangen. Unter www.nabu-bw.de/Pflanzlisten wird auf einen Blick gezeigt, welche heimischen Pflanzen und Gehölze wann blühen, welchen Standort sie bevorzugen und welche Insekten darauf fliegen. Bezugsquellen für regionales und giftfreies Saatgut finden sich unter www.nabu.de/Saatgut.

■ Blütezeit: Von den ersten Holz- und Sandbienen im Frühjahr bis zur Efeu-Seidenbiene im September sammeln Wildbienen jeweils zu bestimmten Zeitpunkten Pollen und Nektar. Deshalb ist es wichtig, dass im Garten stets etwas für die verschiedenen Arten blüht – und zwar von Februar bis Oktober. Die meisten Wildpflanzen überstehen übrigens den Winter problemlos. Samentüte mit zertifizierten Wildblumensamen und Tipps gibt es unter: www.nabu-bw.de/Samentuete

■ Ungefüllt und pestizidfrei: Viele Pflanzen im Baumarkt oder der Gärtnerei haben gefüllte Blüten ohne Staubblätter. Dadurch sind sie besonders bunt, aber Bienen und Hummeln finden hier weder Pollen noch Nektar. In den Einkaufswagen sollten deshalb nur insektenfreundliche Wildpflanzen mit ungefüllten Blüten. Saatgut und Pflanzen sollten außerdem biologisch angebaut sein, denn Pestizide sind eine Bedrohung für Insekten. Das gilt natürlich auch für die Pflege im eigenen Garten. Ein naturnaher Garten reguliert sich selbst und kommt ohne Gift aus, Insekten wie Marienkäfer oder Florfliege halten als Nützlinge sogar Blattläuse in Schach. Zehn Videos zum naturnahen Garten: www.nabubw.de/Gartentipps.

■ Insektenbuffet: All diese Tipps lassen sich auch beim Anlegen einer Wildblumenwiese an einer sonnigen Stelle im Garten anwenden. Wer ein echtes Insektenbuffet schaffen möchte, kann noch bis Mitte Mai gebietsheimische Wildblumensamen aussäen. Wie genau das geht, zeigt eine Video-Anleitung unter www.nabu-bw.de/Wildblumenwiese. red