Für ARNOLD Umformtechnik stehen die Zeichen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf Wachstum. Deshalb hat sich das Forchtenberger Unternehmen im Jahr seines 125-jährigen Bestehens ein besonderes Geschenk gemacht. Im Gewerbegebiet Rauhbusch, unweit des Hauptsitzes in Ernsbach, nimmt nach Dörzbach im Jahr 2013 nun der dritte deutsche Standort der Unternehmensgruppe den Betrieb auf. Am heutigen Dienstag wird der neue Produktionsstandort mit geladenen Gästen feierlich eröffnet.
„Als ARNOLD im Jahr 1994 von der Würth-Gruppe übernommen wurde, hätte ich mir nie träumen lassen, welch beeindruckende Entwicklung ARNOLD in den nächsten 30 Jahren machen würde“, sagt Geschäftsführer Dirk Döllner. „Der Umsatz hat sich mehr als verzehnfacht, wir produzieren in drei Kontinenten und arbeiten in drei Geschäftsfeldern – und jetzt mit dem Standort im Rauhbusch, Forchtenberg an drei Produktionsstandorten in Hohenlohe.“
Rund 25 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert. Die anvisierte Bauzeit habe man einhalten können. „Erfreulicherweise konnte auch das gesetzte Budget in den aktuell schwierigen Zeiten vollständig eingehalten werden, so dass uns eine Punktlandung gelungen ist“, sagt Standortleiter Lukas Schmieg und fügt hinzu: „Weitere Investitionen sind für die Jahre 2024 und folgende in zweistelliger Millionenhöhe in Planung.“ Aktuell seien 15 Mitarbeitende hier tätig. „Die Zahlen“, so Schmieg, „sollen jedoch in den kommenden Jahren stark wachsen. Wir planen langfristig mit mehr als 400 Beschäftigten“.
Nachhaltiges Konzept „Langfristig“ ist ein wichtiges Stichwort, wenn vom neuen Standort die Rede ist. Der Neubau sei ein Projekt „mit Weitblick“, wie häufig betont wird. Ein passendes Wortspiel, denn die Adresse des neuen Standorts lautet Weitblick 1. „Der Standort im Rauhbusch ist für mich ein Leuchtturmprojekt für ARNOLD-Technologie, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, erklärt Geschäftsführer Dirk Döllner. Drei wesentliche Punkte seien laut Döllner für die Standortentscheidung ausschlaggebend gewesen: „Ausreichend Platz für Wachstum in der Zukunft, die spezifischen Anforderungen des Geschäftsfelds Functional Components zu ermöglichen und für die Mitarbeitenden einen Rahmen zu schaffen, der Identifikation und die Zusammenarbeit in einem persönlichen Umfeld ermöglicht.“ Attraktive Arbeitsplätze Dass Rauhbusch diese Voraussetzungen erfüllt, freut auch die Stadt Forchtenberg. „ARNOLD hat in den vergangenen 125 Jahren mit dem Standort in Ernsbach maßgeblich zur positiven Entwicklung von Forchtenberg beigetragen. Wir sind sehr dankbar, dass ARNOLD als größter Arbeitgeber in der Stadt in unserem Gewerbegebiet Rauhbusch den dritten Produktionsstandort entwickelt und damit weitere attraktive Arbeitsplätze in Forchtenberg schaffen wird“, sagt Bürgermeister Michael Foss.
Für ARNOLD ist das Thema Nachhaltigkeit an allen Standorten essenziell - auch in Rauhbusch. Die Produktionshalle wurde als sogenanntes Plusenergiegebäude erbaut. In Hybridbauweise wurden Holz und Beton kombiniert, die Fassade besteht aus Aluminium. Eine Photovoltaikanlage mit 115 Kilowattpeak Leistung versorgt unter anderem die Ladestationen für E-Fahrzeuge. Eine Dachbegrünung unterstützt die Bindung von Regenwasser und dient zur Gebäudekühlung an heißen Tagen. Sechs Zisternen sollen das noch abfließende Regenwasser aufnehmen. Die regenerative Wärme-Erzeugung erfolgt mittels Wärmepumpen, eine energieeffiziente freie Kühlung über die Kälteanlage. Im Gebäude kommt. LED-Beleuchtung zum Einsatz.
Zukünftige Aufgaben Mit der Inbetriebnahme seines dritten deutschen Standorts und der Fokussierung auf kommende Aufgaben, sieht sich das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt. „Eine der wichtigsten Herausforderungen von ARNOLD ist die Transformation in der Automobilbranche“, erklärt Lukas Schmieg. „Unser neuer Standort orientiert sich an Kunden, die für technologischen Fortschritt stehen“, ergänzt Dirk Döllner. „Es geht insbesondere darum, unsere bestehenden Kunden, aber auch die neuen Player im Rahmen der neuen Anforderungen und Technologien der Elektrifizierung von Fahrzeugen mit ARNOLD-Technologie und Service zu unterstützen.“
Lukas Schmieg zeigt sich optimistisch: „Wir sind bei nahezu allen namhaften Herstellern weltweit vertreten. Mit einem starken Mutterkonzern Würth im Rücken sind wir zuversichtlich, weiter wachsen zu können und als Gewinner aus dem Transformationsprozess hervorzugehen.“
Von unserer Redakteurin Tanja Weilemann


Technische Daten
Mit einem Platz für sechs Umformpressen, ergänzenden Herstellungsprozessen sowie einem Bereich für die Forschung und Entwicklung hat ARNOLD im Conform® Next-Gebäude 1 eine beeindruckende Produktionsfläche von 2500 Quadratmetern geschaffen. Hinzu kommt eine Verwaltungsfläche von 930 Quadratmetern. Hier sollen zukünftig die Mehrstufenteile der Conform® Next-Reihe produziert werden. red