Kupferzells Wahrzeichen Kux: Mit langen Fangzähnen ausgestattet

Kupferzells Wahrzeichen Kux steht für ein außergewöhnliches Fossil und für sportlichen Erfolg

Auf der Suche nach einem Namen, der Stärke ausdrückt, hat Steffen Dzieciuch (Zweiter von links) für sein Basketballteam „Kux“ erschaffen – eine Kurzform für den Mastodonsaurus, dessen Überreste bei Kupferzell gefunden wurden. Fotos: Ute Böttinger

Die Gattung des Mastodonsaurus giganteus zählt zu den größten Amphibien der Erdgeschichte. Mit langen Fangzähnen ausgestattet, einem Schädelmaß von über einem Meter, einer Länge von mehr als fünf Metern und seinem massigen Körper von bis zu eineinhalb Tonnen Gewicht hatte dieser Panzerlurch zu Lebzeiten keine Fressfeinde. Heute, 200 Millionen Jahre später, ist dieser Dachschädler ein Aushängeschild der Gemeinde Kupferzell und verantwortlich für den Teamnamen der Kupferzeller Basketballmannschaft.  

Fundstücke
Im Frühjahr 1977 wurden beim Bau der Autobahn Heilbronn-Nürnberg Saurierreste in einem Gebiet bei Kupferzell-Bauersbach entdeckt.
  

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Die Skelette stammen hauptsächlich von den Gattungen Mastodonsaurus und Plagiosaurus. Gut zwei Monate lang wurde dort gegraben, dabei kamen rund 30 000 Einzelknochen, Zähne, Schädel, Skelettreste und auch nahezu vollständige Skelette von Sauriern ans Tageslicht. Mit dieser Fülle an Fundstücken wurde die Kupferzeller Gemarkung zu einem der größten Saurierfriedhöfe Europas. Und durch das – wenngleich auch unvollständige – Skelett eines Mastodonsaurus mit der Schädellänge von fast 1,50 Metern zudem bekannt.

Teamname
Tierische Teamnamen tragen vor allem viele Sportmannschaften in den USA. „Gerade auch im Basketball“, weiß Steffen Dzieciuch, Abteilungsleiter Basketball beim TSV Kupferzell 1897 e.V. Er war es auch, der 1995 die Idee aufs Tablett brachte, in Kupferzell Basketball zu spielen. Die Teilnehmer der Trainingseinheiten bekamen schnell großen Zulauf und im Jahr 2000 beschloss man, eine eigene Abteilung zu gründen. Das war zugleich die Geburtsstunde von „Kux“, dem Namen, den die Kupferzeller ihrem Urlurch gegeben haben. „Wir wollten etwas, das Stärke und Kraft ausdrückt“, so Dzieciuch. Da lag es nahe, sich den Mastodonsaurus auf die Fahne zu schreiben. Erfolgreich zeigte sich denn auch die Basketballmannschaft in den vergangenen 20 Jahren: Die Korbjäger spielten sich über Bezirks- und Kreisliga bis in die Landesliga.
  

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Die Hartsandsteinskulptur von Gustav Koeberer sieht vermutlich etwas freundlicher aus als der mehr als fünf Meter lang Urlurch, der vor 200 Millionen Jahren gelebt hat.

Originale
Während am Kupferzeller Bahnhofsgelände eine von Gustav Koeberer geschaffene Steinskulptur des Urlurchs steht, gibt es die Originalstücke aus der Grabung im Löwentormuseum in Stuttgart zu sehen. Eine lebensechte Nachbildung zeigt das Waldenburger Urweltmuseum und Teile der gefundenen Fossilien zudem das Muschelkalkmuseum in Ingelfingen.

Von Ute Böttinger
  

HNV-Fahrplantipps

Kupferzell ist durch zahlreiche Regionalbuslinien mit den umliegenden Gemeinden im Hohenlohekreis und im Landkreis Schwäbisch Hall verbunden. Werktags bestehen viele Verbindungen nach Künzelsau, Öhringen, Schwäbisch Hall und Waldenburg. Vereinzelt gibt es sogar Busverbindungen nach Crailsheim. In Künzelsau bieten sich Umstiegsmöglichkeiten auf verschiedene Regionalbuslinien. In Waldenburg und Öhringen sorgt der Regionalzug für Anschluss in Richtung Schwäbisch Hall, Crailsheim und Heilbronn. Zusätzlich gibt es in Öhringen die Möglichkeit, auf die Stadtbahn in Richtung Heilbronn und Karlsruhe umzusteigen. Auch an Sonntagen existieren stündliche Verbindungen nach Künzelsau und Waldenburg. red