Solevorkommen sind im nördlichen Heilbronner Landkreis kein Einzelfall: Die Nachbarstädte von Offenau sind Bad Friedrichshall im Südosten, Bad Wimpfen im Südwesten sowie Bad Rappenau im Westen. Und im 19. Jahrhundert hieß die heute rund 3000 Einwohner zählende Gemeinde ebenfalls Bad Offenau. Die Gründung der Saline Clemenshall 1754 gab gar den Startschuss für die Entwicklung der Region zum wichtigsten Salzgewinnungsgebiet Südwestdeutschlands. Die Menschen nutzten die Salzquellen am Neckar für Heilzwecke. Um 1560 nahm das Sommerkurbad in einer umgebauten Scheune den Betrieb auf. Knapp 400 Jahre währte der Offenauer Kurbetrieb, ehe er mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu Ende ging.
Heute ist Offenau weniger für Salz, sondern vielmehr für Zucker bekannt: An der Straße Richtung Bad Friedrichshall-Duttenberg liegt seit 1971 das Werk der Südzucker AG.
Der Name der malerisch am Neckar gelegenen Gemeinde hat übrigens nichts mit einem offenen, weiten Panoramablick zu tun, den man am Neckarufer genießen kann: Er geht auf Offenheim zurück, der Erstbenennung der frühmittelalterlichen Siedlung am unteren Neckar zu Ehren des fränkischen Clan-Oberhaupts Offo.
red