VfB Stuttgart überzeugt mit 6:0-Schützenfest: „Schönes Ergebnis, schöne Tore“
Das Stuttgarter 6:0 gegen den FC Toulouse im 120-Minuten-Test zum Trainingslager-Abschluss macht Trainer Sebastian Hoeneß froh. Welche Rolle spielt Nick Woltemade?
Der Ansatz eines sanften Lächelns ist im Gesicht von Sebastian Hoeneß zu erkennen. Der 6:0-Testspielsieg in den 120 Minuten gegen den FC Toulouse hat dem Trainer des VfB Stuttgart gut gefallen. Ein „schönes Ergebnis“, klar. Und „schöne Tore“. Aber Hoeneß hebt nach der Partie in Heimstetten bei München auch die „sehr gute Bereitschaft“, die „gute Haltung“ seiner Spieler hervor. „Die Jungs haben ein Kompliment verdient.“
Für den schwäbischen DFB-Pokalsieger trafen Deniz Undav (11. Minute), Chris Führich (29.), Jeff Chabot (61.), Lazar Jovanovic (101.) und Doppelpacker Ermedin Demirovic (107./119.) gegen den französischen Erstligisten, der allerdings im Vorfeld der neuen Saison noch gar nicht in Schwung gekommen ist. Eine Woche zuvor hatte es eine deftige 0:7-Pleite gegen RB Leipzig gesetzt. Drei Tage vor dem Testduell mit dem VfB unterlag Toulouse dem Cristiano-Ronaldo-Team Al-Nassr mit 1:2.
Das Spiel in Heimstetten wurde über zweimal 45 Minuten und anschließend 30 Extra-Minuten ausgetragen. Das 6:0-Schützenfest folgte direkt aufs VfB-Trainingslager am Tegernsee. „Das war einfach ein guter Abschluss für eine runde Woche“, bilanziert Trainer Hoeneß bei VfB-TV. „Auch wenn es sehr viel geregnet hat, haben wir das Beste draus gemacht.“
Die VfB-Profis machen viel fürs gute Gefühl
Bevor es am Dienstagnachmittag beim VfB mit dem Training weitergeht, hat die Mannschaft viel fürs gute Gefühl getan. „Die Jungs konnten nochmal ein bisschen Selbstvertrauen sammeln“, sagt Hoeneß. „Mehr hätte ich mir nicht wünschen können.“ Gegen den FC Toulouse sei es „von vorne bis hinten sehr gut gelaufen“.

Der liebend gerne zum FC Bayern München wechselnde Angriffs-Shootingstar Nick Woltemade gehörte zur Startelf des VfB, ging dann aber nach den ersten 45 Minuten vom Platz. Ein Tor erzielte der U21-Vizeeuropameister und Turnier-Torschützenkönig nicht, aber Woltemade bereitete das Stuttgarter 2:0 vor, das Chris Führich mit einem Traumtor in den Winkel des Torgehäuses erzielte.
Bislang ist der FC Bayern mit seinem Angebot von rund 55 Millionen Euro Ablöse beim VfB abgeblitzt. Die Stuttgarter Bosse verweigern Wechselverhandlungen konsequent, weil sie mehr Geld auf dem Tisch sehen möchten. Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Vorstandschef Alexander Wehrle haben immer wieder betont, dass sie davon ausgehen, mit dem Jungnationalspieler in die Saison zu gehen.
Woltemade ist vom Wechselpoker mental nicht blockiert
Woltemade scheint sich vom Poker um seine Person mental nicht blockieren zu lassen. Nach seiner späten Urlaubsrückkehr wegen der U21-Europameisterschaft hat der 23-Jährige jetzt eine intensive Vorbereitungswoche beim VfB absolviert und seinen Trainer zufriedengestellt. „Er war sehr aktiv und engagiert und hat das zweite Tor super mit eingeleitet“, so Sebastian Hoeneß.
Die Fans sahen im Duell mit den schwachen Franzosen viele schöne Kombinationen. Offensiv-Ass Enzo Millot wurde nicht eingesetzt, bei ihm steht ein Transfer bevor. Da soll möglichst keine Verletzung dazwischenkommen.
Gar nicht spielen konnte im Test gegen den FC Toulouse der Stuttgarter Nationaltorwart Alexander Nübel, der angeschlagen ist und sich mit Ellenbogen-Problemen herumärgern muss. Ersatzmann Fabian Bredlow absolvierte gegen den Erstligisten aus dem Nachbarland 90 Minuten Spielzeit, in den 30 Zusatz-Minuten der XXL-Testbegegnung stand Stefan Drljaca im VfB-Tor. Weil zurzeit in Angelo Stiller ein weiterer DFB-Nationalspieler nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk nicht einsatzbereit ist, atmete Trainer Hoeneß nach der Partie in Heimstetten durch: Es sei „wichtig, dass auch keiner verletzt rausgegangen ist“.
Der Trainer lobt den Spirit im Team
Der Coach sieht sein Team beim Neustart nach dem DFB-Pokalsieg auf dem richtigen Weg: Er habe gesehen, „dass wir einen guten Geist haben, einen guten Spirit“. Nicht nur den Fans, auch Sebastian Hoeneß hat der Auftritt beim 6:0 gegen den FC Toulouse „Spaß gemacht“. Die Leistung sei „einfach erfrischend“ gewesen. Da kann man schon mal sanft lächeln.

VfB-Aufstellungen gegen Toulouse Erste 45 Minuten: Bredlow – Hendriks, Chabot, Jaquez, Stenzel – Andrés (31. Keitel), Karazor – Führich, Undav, Vagnoman – Woltemade.
Zweite 45 Minuten: Bredlow – Hendriks (80. Al-Dakhil), Chabot (62. Mittelstädt), Jaquez (62. Jeltsch), Stenzel (62. Assignon) – Keitel, Karazor (80. Nartey) – Führich (62. Leweling), Penna, Vagnoman (62. Jovanovic) – Undav (62. Demirovic).
30 Extra-Minuten: Drljaca – Mittelstädt, Al-Dakhil, Jeltsch (106. Fritschi), Assignon – Spalt, Nartey – Leweling, Penna, Jovanovic – Demirovic .