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„Wir müssen das gewinnen“ – VfB Stuttgart verschenkt Sieg gegen TSG Hoffenheim
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3 Min
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Der VfB Stuttgart dominiert in Sinsheim, belohnt sich aber nicht. Die TSG Hoffenheim nutzt die Nachlässigkeit eiskalt aus. Ein Remis, das sich für beide Teams ganz unterschiedlich anfühlt.
Der Stuttgarter Verteidiger Leonidas Stergiou sitzt enttäuscht auf dem Spielfeld. „Wir müssen das gewinnen“, sagt VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem 1:1.
Foto: Uwe Anspach
Der Hoffenheimer Fan-Block wusste hinterher ganz genau, wem dieser eine Zähler beim 1:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart zu verdanken war. Torwart Luca Philipp wurde mit Sprechchören gefeiert.
Durch einige starke Paraden verhinderte der Ersatz für Nationaltorwart Oliver Baumann zwei, drei, vier Hoffenheimer Gegentreffer und ermöglichte den Kraichgauern einen wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.
Verlorene Punkte im Europa-Rennen: VfB stolpert trotz Dominanz über Hoffenheim
Beim VfB herrschte wieder einmal Frust über leichtfertig verspielte Zähler. Nach dem 1:2 gegen Wolfsburg kommen die Schwaben im Rennen um Europa nicht vom Fleck, sind nur im Verschenken von Punkten (nun fünf in zwei Spielen) auf Königsklassenkurs. „Die Stimmung in der Kabine ist überschaubar.
Es fühlt sich an wie eine Niederlage“, haderte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß mit den zwei verlorenen Zählern an alter Wirkungsstätte: „Wir müssen das gewinnen.“
TSG-Trainer Ilzner: „Wir können sehr gut mit dem Punkt leben“
Ja, so muss man das sehen. In der Hoffenheimer Kabine herrschte hingegen Zufriedenheit. „Wir können sehr gut mit dem Punkt leben“, sagte TSG-Trainer Christian Ilzer, weil man wie die Konkurrenz aus Bochum und Heidenheim am Wochenende einen Zähler holte, sich auf Rang 14 verbesserte.Man habe „definitiv zwei Punkte verschenkt“, sprach Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Der VfB ist Siebter, drei Zähler hinter dem Vierten aus Freiburg.
Der VfB Stuttgart dominierte von Beginn an überall, auf den Rängen, auf dem Rasen. Diese Überlegenheit verwandelte sich rasch in den verdienten Führungstreffer. Der Großteil des frühen 1:0 in der 9. Minute ging aber auf Deniz Undav, der den Pass in die Tiefe von Maximilian Mittelstädt einfach durchließ, wodurch der besser postierte Nick Woltemade allein vor Luca Philipp auftauchte. Da hat der schwäbische Zwei-Meter-Messi schon aus schwierigeren Situationen getroffen als bei seinem 1:0-Führungstreffer in Sinsheim.
Ganz viele Rote in der Sinsheimer Arena: VfB-Fans halten ihre Schals in die Höhe.
Foto: Uwe Anspach
TSG zuckelt wie ein Oldtimer aus dem Technik-Museum
Die Schwaben drückten fortan mit ihrem Dauerpressingmotor aufs Spieltempo, die TSG zuckelte wie ein Oldtimer aus dem Technik-Museum gegenüber immer nur hinterher, verlor die Bälle viel zu schnell. Spielerisch lagen Welten zwischen beiden Teams, der VfB vergaß nur, vor lauter spielerischer Überlegenheit das 2:0 zu erzielen.
In der 30. Minute retteten die Fingerspitzen von TSG-Torwart Luca Philipp, die den Schuss von Atakan Karazor an den Pfosten lenkten. Im anschließenden Strafraumgetümmel zeichnete sich der Baumann-Vertreter (ein Schwabe!) gleich nochmals aus. Die vielen vergebenen Möglichkeiten rächten sich beinahe noch vor der Halbzeitpause. In der Nachspielzeit kam Andrej Kramaric nach einer Freistoßflanke von Tom Bischof im Strafraum zum ersten TSG-Abschluss, Alexander Nübel passte aber auf.
Gift Orban salutiert nach seinem Tor zum 1:1. Der Hoffenheimer Stürmer zeigt erneut seine Knipser-Qualitäten. Anton Stach schreit seine Freude raus.
Foto: Uwe Anspach
Ausgleich aus dem Nichts: Hoffenheim schockt den VfB spät
In Durchgang zwei versuchten die Hoffenheimer durch Umstellungen aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen, die großen Chancen aufs 2:0 hatten aber die Stuttgarter. Angelo Stiller scheiterte nach einem Doppelpass mit Deniz Undav alleine vor Luca Philipp (60.), zehn Minuten später vergab Nick Woltemade .
Der VfB machte den Drei-Punkte-Sack einfach nicht zu – und plötzlich stand es 1:1. Der Stuttgarter Chancenwucher rächte sich nämlich bitter in der 74. Minute, weil VfB-Abwehrchef Jeff Chabot patzte, den Ball in die Füße von Andrej Kramaric klärte. Der Kroate legte auf Gift Orban ab. Winter-Einkauf Orban konnte sich sieben Meter vor Nübel die Ecke aussuchen. 1:1.
TSG-Keeper Phillip glänzt gegen VfB Stuttgart
Der VfB suchte nach einer schnellen Antwort auf den Ausgleichsschock, scheiterte dabei aber immer wieder am besten Hoffenheimer, Luca Philipp. Der 24-Jährige parierte einen Undav-Volley (78.) sehenswert und machte reichlich Werbung in eigener Sache.
Schließlich läuft der Vertrag des ehemaligen U21-Nationaltorwarts am Saisonende aus. „Wenn viel aufs Tor kommt und man viel halten kann, dann nimmt man das gerne mit“, sagte Philipp. Gleiches gilt für einen Zähler im Landesduell mit dem VfB Stuttgart.
Starker VfB-Debütant Finn Jeltsch
Beim VfB Stuttgart stand erstmals Winter-Neuzugang Finn Jeltsch in der Startformation, der Innenverteidiger war lange beschäftigungslos, zeigte aber beispielsweise gegen Andrej Kramaric, wie abgezockt man als 18-Jähriger schon agieren kann. Der Ex-Nürnberger haute sich voll rein, steckte auch einen Kopftreffer (42.) weg, als er einen Bülter-Distanzschuss stoppte, zu Boden ging, aber schnell wieder aufstand. „Das war bravourös“, bewertete Sportchef Fabian Wohlgemuth den Youngster. Auch von Trainer Sebastian Hoeneß gab es ganz viel Lob für die ersten 90 Minuten des Abwehrspielers.
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