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VfB Stuttgart bleibt in der Liga voll auf Kurs

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Stuttgarter 3:1 gegen Bundesliga-Kellerkind FSV Mainz folgt auf bitteres Pokal-Aus. VfB-Torjäger Serhou Guirassy wird in der 62. Minute eingewechselt.

Der Mainzer Torwart Robin Zentner kann nur hinterherschauen: Maximilian Mittelstädt (rechts) eröffnete mit seinem 1:0 den erfolgreichen Stuttgarter Nachmittag.
Der Mainzer Torwart Robin Zentner kann nur hinterherschauen: Maximilian Mittelstädt (rechts) eröffnete mit seinem 1:0 den erfolgreichen Stuttgarter Nachmittag.  Foto: Harry Langer

Wahre Worte vom Trainer. Aber nicht ganz in dem Sinn, in dem Sebastian Hoeneß sie ausgesprochen hatte. "Wir brauchen wahrscheinlich eine Portion Geduld", sagte der VfB-Coach kurz vor dem Anpfiff der Sonntagspartie gegen den FSV Mainz und meinte die Stärke der Rheinhessen beim Verhindern gegnerischer Torchancen.

Dann war in der Stuttgarter Arena Geduld vonnöten, weil gar kein Fußball gespielt wurde. Die VfB-Ultras warfen aus der Cannstatter Kurve Tennisbälle auf den Rasen – der aktuell übliche Protest gegen den DFL-Investor. "Wollt ihr uns verarschen? Offene Neuabstimmung jetzt!" stand auf einem großen Banner. Als nach der ersten Wurfwelle in der 9. Minute aufgeräumt war, flogen die nächsten Bälle und auch Süßigkeiten. Nach der dritten Wurfattacke schickte Schiedsrichter Deniz Aytekin die beiden Mannschaften vom Platz zu den Ersatzbänken. Nach 13 Minuten Pause ging es erst weiter.

Maximilian Mittelstädt und Jamie Leweling bringen den VfB Stuttgart mit 2:0 in Führung

Die Nachspielzeit der ersten Halbzeit nutzte der Tabellendritte VfB Stuttgart zum Toreschießen. Erst traf Maximilian Mittelstädt (45.+2), dann Jamie Leweling (45.+5). Man brauche halt "im richtigen Moment eine Portion Entschlossenheit", sagte Sebastian Hoeneß. Zuvor hatte Chris Führich (43.) eine Riesenchance für den VfB nicht genutzt. FSV-Torwart Robin Zentner verhinderte den Treffer.

Der Tabellenvorletzte aus Mainz war nach Kontern mehrfach gefährlich geworden. "Wir haben auch ein, zwei Mal Glück", sagte Mittelstädt in der Rückschau.

Fabian Bredlow steht für Alexander Nübel im Tor des VfB Stuttgart

Beim VfB stand am Sonntagnachmittag Ersatztorwart Fabian Bredlow zwischen den Pfosten, weil Stammkeeper Alexander Nübel wegen seiner Hüftprobleme nach dem Pokalspiel in Leverkusen nicht einsatzbereit war. Der nicht komplett fit vom Afrika-Cup zurückgekehrte Toptorjäger Serhou Guirassy saß zunächst auf der Ersatzbank. Aber es war von Beginn an klar, dass das nicht so bleiben würde. "Nur als Maskottchen kommt er nicht auf die Bank", sagte Trainer Hoeneß.

Der 17-malige Bundesliga-Torschütze in dieser Saison wurde in der 62. Minute unter tosendem Jubel für Jamie Leweling eingewechselt. Der hatte das 3:0 für den VfB verpasst. In der 45.+8 scheiterte Leweling ebenso am Mainzer Keeper Zentner wie in der 53. Minute.

Es war dann nicht Guirassy, sondern der nun 14-malige Saisontorschütze Deniz Undav, der den Deckel drauf machte. Mit seinem 3:0 in der 73. Minute war das Spiel gegen Mainz endgültig entschieden. Der 3:1-Anschlusstreffer von Ludovic Ajorque hatte kaum Bedeutung. Der FSV blieb im elften Spiel in Folge ohne Sieg.

VfB Stuttgart bleibt auf Kurs Champions League

Der VfB Stuttgart hat das bittere Pokal-Ausscheiden beim Last-Minute-2:3 in Leverkusen gut weggesteckt. Mit dem 3:1 (2:0) gegen Mainz wurde der dritte Bundesliga-Platz untermauert. Das Team bleibt auf Kurs Richtung Champions League. Darüber reden will weiter keiner. Deniz Undav sagte: "Wir versuchen, einfach Spaß zu haben und Gas zu geben."

Die lange Spielunterbrechung in der ersten Halbzeit hatte bei etlichen Zuschauern im Stadion, die nicht zur Ultra-Fraktion gehören, gellende Pfiffe hervorgerufen. Der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle sagte, der Protest sei "erstmal legitim" und aus seiner Sicht "in Ordnung", aber: "Wir wünschen uns, dass das Spiel nicht unterbrochen wird."

Wehrle feierte am Sonntag seinen 49. Geburtstag. Sein Wunsch: "dass wir ein gutes Spiel machen". 3:1, drei Punkte – dieses Geschenk gefiel Wehrle.


Aufstellungen und Tore des Spiels VfB Stuttgart gegen FSV Mainz

VfB Stuttgart: Bredlow - Stenzel (62. Vagnoman), Anton, H. Ito, M. Mittelstädt - Karazor, Stiller (76. Dahoud) - Leweling (62. Guirassy), Millot, Führich (61. Rouault) - Undav (79. Jeong).

1. FSV Mainz 05: Zentner - Hanche-Olsen (70. Krauß), Guilavogui (84. Gruda), van den Berg - Papela (46. J.-S. Lee), Kohr (46. Barreiro Martins), Caci - Burkardt, Amiri, Ngankam (46. Richter) - Ajorque.

Tore: 1:0 M. Mittelstädt (45.+2), 2:0 Leweling (45.+5), 3:0 Undav (73.), 3:1 Ajorque (76.).

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach).

Zuschauer: 52 500.

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