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VfB-Quartett mit reichlich Selbstvertrauen im DFB-Reisegepäck

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Ein Quartett des VfB Stuttgart unterstreicht in Sinsheim eindrucksvoll die eigenen Nationalmannschafts-Ambitionen. Undav glänzt als Vorbereiter, Anton als Abräumer, Führich und Mittelstädt in ungewohnter Rolle.

Waldemar Anton nimmt DFB-Kollege Maximilian Beier aus dem Spiel. Foto: dpa
Waldemar Anton nimmt DFB-Kollege Maximilian Beier aus dem Spiel. Foto: dpa  Foto: Jan-Philipp Strobel

Es scheint das Erfolgsgeheimnis von angehenden Stuttgarter Nationalspielern zu sein, sehr viel Zeit im Bett zu verbringen. Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt auf ausgeschlafene Typen - oder ruft seine Kandidaten zu nachtschlafenden Zeiten an, um einen steten Lebenswandel sicherzustellen. "Er hat mich angerufen, da habe ich gerade geschlafen", berichtete Stuttgarts Kapitän Waldemar Anton über seinen Nominierungsmoment. Auch Teamkollege Deniz Undav lag im Bett, als der Anruf der Anrufe kam: "Ganz gechillt." Locker geht der VfB-Block auch in die zwei Test-Länderspiele in Frankreich am Samstag und gegen die Niederlande am Dienstag, 26. März.

Ein VfB-Quartett im ICE

"Keiner von uns wird sich verstecken. Es ist sehr wichtig, dass wir da mit Selbstvertrauen hingehen", sprach Waldemar Anton stellvertretend als Klassensprecher für den Stuttgarter DFB-Jahrgang 2024 nach dem klaren 3:0 bei der TSG Hoffenheim. Selbstvertrauen, das sich aus dem aktuellen Erfolgslauf speist, das mit im Reisegepäck steckt, wenn Waldemar Anton, Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt und Chris Führich am Montagvormittag per ICE von Stuttgart zum DFB-Treffpunkt nach Frankfurt reisen. Deniz Undav hinterließ von allen Vieren am Samstag den stärksten Eindruck. Zuletzt, wie beim 2:0 gegen Union Berlin, war Undav nur Einwechselspieler - und gar nicht zufrieden mit sich selbst. "Das war mein schlechtestes Spiel, ich habe nicht einen Pass an den Mann bekommen."

Das lässt sich über die ersten 45 Minuten gegen Hoffenheim mit zwei Undav-Torvorlagen nicht behaupten. "Für mich sind Vorlagen oder Tore gleichwertig", sagt Undav. Erst recht, wenn es kein "Gammelpass" ist, sondern Traumvorlagen eines Raumdeuters sind, die dem 1:0 von Enzo Millot und dem 2:0 durch Serhou Guirassy vorausgingen. "Undav macht es brutal clever, der hat immer die Spur gewechselt. Das kannst du nicht immer verteidigen", lobte ihn auch TSG-Kapitän Oliver Baumann, der mit vielen Paraden, auch mehrmals gegen Undav, seine DFB-Nominierung eindrucksvoll rechtfertigte.

Ansprüche bei seiner Nationalmannschaftspremiere stellt Undav keine. "Nur weil ich zwei Tore, äh Vorlagen, gemacht habe, heißt ja nicht, dass ich Stammspieler werden muss", sagt der 27-Jährige.

Andere Rolle als sonst für Führich

Maximilian Mittelstädt fungierte gegen Hoffenheim mitunter als ungewohntes Teilstück der VfB-Dreierkette, wodurch Chris Führich etwas defensiver unterwegs war als zuletzt. "Ich mache mir keine Gedanken und freue mich auf jede Spielminute", sagte Führich mit Blick auf die zwei Länderspiele. Als einziger des VfB-TSG-DFB-Sextetts durfte er ja schon neun Minuten im Nationaltrikot spielen. Wer vor einem Jahr, als die TSG Hoffenheim und der VfB Stuttgart ganz tief im Abstiegssumpf steckten, darauf gesetzt hätte, dass zwölf Monate später gleich sechs aktuelle Nationalspieler beim direkten Duell TSG-VfB auf dem Rasen stehen, der hätte viel Geld verdienen können.

Zwei DFB-Nominierte liefen sich am Samstagabend häufiger als Gegenspieler über den Weg. Mit klarer Rollenverteilung. Waldemar Anton gab den Igel, Maximilian Beier den Hasen. Egal, wie schnell der Hoffenheimer Stürmer Haken schlagend auch rannte, VfB-Abwehrchef Anton war schon da. Beier sei ein "unangenehmer Gegenspieler, am Ende hat er nicht viel gehabt", sprach Anton über den 21-Jährigen, der wie die Hoffenheimer Offensive quasi gar nicht am Landesduell teilnahm.

"Ich hatte das Gefühl, du läufst von links nach rechts, hin und her. Wir waren eigentlich überall auf dem Platz in Unterzahl" sprach TSG-Stürmer Wout Weghorst, seines Zeichens Nationalspieler der Niederlande. Ob das beim Länderspiel demnächst auch so sein wird?

 
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