Oliver Baumann oder Alexander Nübel: Wer soll jetzt ins Tor des DFB-Teams?

Pro

Jahrelang hatte Deutschland quasi zwei Nummer-eins-Torhüter von Weltklasseformat. Wenn jetzt Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen nicht zur Verfügung stehen, dann rückt naturgemäß die Nummer drei aus dem EM-Kader zur Nummer eins auf. Oliver Baumann war zuletzt die Nummer drei. Mit 34 Jahren hat er eine erste Bewährungschance in der Nationalelf mehr als verdient. Baumann ist noch ohne Länderspiel, seine DFB-Premiere ist eigentlich längst überfällig.

Oliver Baumann hat sich lang genug hinter allen anderen in der Nationalmannschaft angestellt. Immer geduldig. Klaglos. Ohne Stänkerei, weil er ein echter Teamplayer ist. Auch so etwas gehört belohnt. Als loyaler Typ wird er den Platz freimachen, wenn ter Stegen bis zur Weltmeisterschaft 2026 wieder zu Fitness und Form finden sollte.

Als Kapitän der TSG Hoffenheim ist er seit Jahren Sprachrohr, duckt sich auch in schwierigen Zeiten wie gerade nicht weg. Das weiß auch sein ehemaliger Vereinstrainer Julian Nagelsmann, der ihn besser kennt als jeden anderen DFB-Torhüter. Zudem hat Baumann über lange Zeit konstante Leistungen gezeigt. Ohne Baumann würde die TSG Hoffenheim nicht am Mittwochabend in die Europa League starten. Von Florian Huber

Contra

Wenn der Bundestrainer an Alexander Nübel glaubt, muss er ihn jetzt ins Tor der Fußball-Nationalmannschaft stellen. Wenn Julian Nagelsmann sicher gehen möchte, dass er 2025 und dann auch im WM-Jahr über einen Schlussmann im besten Torwartalter mit großen Fähigkeiten verfügen kann, muss er den Stuttgarter zur Nummer eins machen. Jetzt.

Niemand kann sagen, ob Marc-André ter Stegen nach seiner schweren Knieverletzung wieder zur Weltklasseform zurückfinden wird. Es wäre zu kurz gedacht, einen Platzhalter zwischen die Pfosten der DFB-Auswahl zu stellen, einen Keeper, der klaglos in die zweite Reihe zurücktreten würde, sollte ter Stegen wieder einsatzbereit sein. Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim wäre der perfekte Mann zur Überbrückung. Aber der 34-Jährige bietet zu wenig Zukunftspotenzial.

Ein Nationaltorwart braucht Rückhalt bei den Fans, den Journalisten und den zahlreichen meinungsstarken Experten. Alexander Nübel könnte perfekt hineinwachsen in die Weltmeisterschafts-Mission 2026. Er könnte beweisen, dass er es als Torwart, aber auch als krisenfester Charakter drauf hat. Nübel war beim VfB ein wichtiger Vizemeister-Faktor, er spielt in der Champions League. Er ist es! Von Andreas Öhlschläger

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