Duell VfB Stuttgart gegen TSG Hoffenheim – Defensivstabilität als Schlüssel
Wenn der VfB Stuttgart den badischen Nachbarn TSG Hoffenheim empfängt, kommt es auch auf Abwehrstärke an. Was die Hoffenheimer besser machen wollen als zuletzt.

Fünf Monate sind vergangen seit dem 27. Mai. Damals trafen der VfB Stuttgart und die TSG Hoffenheim am letzten Spieltag der Saison 2022/23 als Bundesliga-Kellerkinder aufeinander. Nach dem 1:1 im schwäbisch-badischen Kräftemessen stand der VfB als Drittletzter da, die TSG schaffte in der engen Abschlusstabelle immerhin noch Platz zwölf.
Wenn an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) die Stuttgarter erneut die Hoffenheimer Landes-Nachbarn empfangen, trifft der Tabellenzweite auf den Sechsten. Diesmal gehören VfB und TSG zur Spitzengruppe der Bundesliga, allerdings haben die Schwaben satte sechs Punkte mehr auf dem Konto.
Die TSG ist zuletzt beim 1:3 gegen Frankfurt gestolpert - auch weil TSG-Abwehrchef John Anthony Brooks entscheidende Mithilfe leistete. Zur Pause wurde der mehrfach patzende Verteidiger ausgewechselt. Aber Trainer Pellegrino Matarazzo entzieht ihm keineswegs dauerhaft das Vertrauen. "Jeder darf einen schlechten Tag haben", sagt er. Man habe in den Wochen zuvor gesehen, "wie wichtig Jay für uns war".
Nach seinen Patzern gibt sich Brooks demütig

Zudem habe der 30-Jährige "proaktiv das Gespräch sofort gesucht", um mit seinem Trainer die Probleme zu besprechen. "Sehr demütig" sei Brooks gewesen. "Bereit, für sich den nächsten Schritt zu machen." Das hat Matarazzo gut gefallen. "Entscheidend ist immer: Wie steht man danach wieder auf, wie reagiert man?"
Die 14 Gegentore der TSG Hoffenheim nach acht Spielen sind in der oberen Tabellenhälfte der schlechteste Wert. Der VfB Stuttgart steht mit bislang acht gegnerischen Treffern deutlich besser da.
Und Pellegrino Matarazzo macht deutlich: fünf Tore hätten die Stuttgarter beim 1:5 in Leipzig kassiert, ihrer bislang einzigen Ligapleite in dieser Saison. Ansonsten musste der VfB in sieben Partien nur drei Tore hinnehmen. Bei all den Schlagzeilen über Superstürmer Serhou Guirassy dürfe man nicht vergessen, so der Hoffenheimer Trainer, dass der VfB eine Mannschaft habe, "die nicht nur offensiv guten Fußball spielt".
Jetzt ist Guirassy verletzt. Womöglich sind defensive Qualitäten nun noch wichtiger für den Stuttgarter Erfolg. Einen Startelf-Platz hat sich zuletzt der französische Sommer-Zugang Anthony Rouault gesichert. Die Leihgabe des FC Toulouse, für die der VfB eine Kaufoption hat, ist nicht für einen spektakulären Spielstil bekannt, aber der 22-Jährige erledigt höchst solide seine Aufgaben.
Lob für den neuen VfB-Franzosen
"Er hatte einige schwierige Situationen zu lösen", sagte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Stuttgarter 3:0-Sieg beim 1. FC Union Berlin am vergangenen Samstag. Da war Rouault als Rechtsverteidiger in der Abwehr-Viererkette des VfB aufgeboten worden und bekam vom Fachmagazin "Kicker" die Note 2. "Ich fand Anthony wirklich stabil und gut. Er war sehr klar in seiner Spielweise", freute sich Hoeneß. Der Franzose ist eigentlich als Innenverteidiger am stärksten.
So wie John Anthony Brooks bei der TSG Hoffenheim. Im schwäbisch-badischen Duell an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) wird es nicht nur auf die potenziellen Torschützen und Offensivhelden ankommen, sondern auch auf die Toreverhinderer.
Pellegrino Matarazzo hat jedenfalls in den letzten Trainingstagen einen "verstärkten Fokus auf die Defensive" gelegt.
Brooks sollte nicht nochmal so entscheidend patzen. Und auch sonst keiner.

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