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29:33 in der 3. Handball-Liga Süd
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Wie Tag und Nacht: Famoser TSB Horkheim bricht nach der Pause völlig ein 

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Mit 17:10 führte der TSB Horkheim nach 30 Minuten gegen die ambitionierten Wölfe Würzburg. Wow. Doch dann wurde die zweite Hälfte mit 12:23 verloren. Ein krasser Einbruch, ein ratloser Trainer Oliver Heß. 

Nicolas Herrmann vor dem Würzburger Tor. Der TSB Horkheim machte es erst sehr gut, dann richtig schlecht.
Nicolas Herrmann vor dem Würzburger Tor. Der TSB Horkheim machte es erst sehr gut, dann richtig schlecht.  Foto: Berger, Mario

Frust statt Freude. Den dritten Horkheimer Streich gab es nicht, nur beinahe. Trotz sieben Toren Führung zur Pause konnte der TSB seinen Siegeszug zum Saisonstart in der 3. Liga Süd nicht fortführen. Nach dem 30:28 bei den Rhein-Neckar Löwen II und dem 37:27 gegen den TV Bittenfeld II musste im Heimduell mit den Wölfen Würzburg eine bittere 29:33-Pleite geschluckt werden.

Es waren zwei ganz unterschiedliche Hälften in der Horkheimer Stauwehrhalle. Wie Tag und Nacht. Mit 17:10 lag der TSB nach den ersten 30 Minuten vorne. „Aggressiv und überragend im Tempo“, so Trainer Oliver Heß, habe man da agiert. „Richtig gut.“ Den zweiten Spielabschnitt verlor seine Mannschaft dann mit 12:23. Da war die Zahl der Gegentore viel zu hoch. Und 13 technische Fehler seien „Wahnsinn“. Es sei „schwer zu erklären“, sagte Heß, warum man nach der Pause plötzlich „alles vermissen“ lasse.

Je länger die Uhr lief, desto schlechter wurde für den TSB die Lage. Die Würzburger verfolgen allerdings auch hohe Ziele, wollen möglichst die Aufstiegsspiele in Richtung 2. Liga erreichen.

TSB-Trainer Oliver Heß sieht plötzlich viel zu viele Gegentore 

Trainer Heiko Karrer pustete nach der nervenzehrenden Aufholjagd in der Stauwehrhalle erstmal durch: „So etwas brauche ich nicht so oft.“ Die Punkte nahm er nach dem holprigen Würzburger Saisonstart aber gerne mit. Sein Horkheimer Kollege braucht so etwas auch nicht oft. Da hatte Heß sich zuletzt sehr über die neue Abwehrstärke des TSB gefreut. Zweimal wurden die Gegner unter 30 Toren gehalten. Und nun diese zweite Hälfte!

Gleich zu Beginn schmolz der Horkheimer Vorsprung beträchtlich. Eine 0:4-Tore-Phase der Heß-Truppe ließ die Wölfe auf 17:14 herankommen, das war in der 36. Minute. Beim 20:16 durch Andreas Schröder (40.) sah es letztmals vielversprechend aus, doch dann ging es dahin. In der 45. Minute glichen die Würzburger durch den insgesamt zehnmaligen Torschützen Malte Dederding zum 21:21 aus. Bis zum 25:25, das Niklas Roth erzielte (51.), blieb die Partie eng. Dann sorgten die Gäste mit drei Treffern in Folge für die Vorentscheidung.

Der Horkheimer 25:28-Rückstand war zwar noch nicht das Ende der Hoffnungen, im Handball kann es extrem schnelle Wendungen geben, doch das Spielgeschehen ließ so etwas überhaupt nicht vermuten. Beim TSB musste man sich „an die eigene Nase fassen“, wie es der Trainer ausdrückte, und eine schmerzhafte 29:33-Niederlage einstecken.

Ein Strohfeuer, denn dem hellen Auflodern folgt viel Dunkelheit 

In der Viertelstunde vor der Pause hatten die Horkheimer hingegen ihr Gala-Gesicht gezeigt. Von 8:8 zog die Mannschaft von Oliver Heß auf 17:10 davon. Vorne wie hinten lief es optimal. Doch es war ein Strohfeuer, wie man hinterher wusste. Dem hellen Auflodern folgte viel Dunkelheit.

Gutes fand man nur in der ersten Hälfte. Schon der Start ins Samstagabendspiel verlief für den TSB famos. Johannes Rebmann, Andreas Schröder, Yannik Polifka – 3:0 nach 111 Sekunden. „Da müssen wir von Anfang an hellwach sein“, hatte Würzburgs Heiko Karrer seinen Spielern mit auf den Weg gegeben. „Horkheim spielt mit viel Selbstvertrauen.“

So war es. Aber nur eine Zeit lang. Die Wölfe wollten sich nicht widerstandslos demontieren lassen. In der 8. Minute waren sie beim 5:4 durch Malte Dederding dran. Ab dem 8:8 kam dann der massive Einbruch bis zur Pause. Es sah nach den Punkten fünf und sechs auf dem Konto des TSB in der 3. Liga Süd aus. Das war allerdings ein Trugbild. Am Ende jubelten die anderen.

TSB Horkheim: Bitz, Kanters - Sacherow (1), Soos (3), Roth (4), Rebmann (5), Matusik (1), Polifka (1), Glaser, Thiele, Starz (8/2), Herrmann, Schröder (3), Dück (3).Bester Werfer Wölfe: Malte Dederding (10).Schiedsrichter: Fabian Foerster/Felix Mayer.Zeitstrafen: TSB 2 - Wölfe 1. Siebenmeter: TSB 2/2 - 1/3. Zuschauer: 320.

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