Viel Derbyfrust beim TSB Horkheim nach 31:33
Eine bittere Niederlage der Horkheimer Handballer im Drittliga-Nachbarschaftsduell beim SV Kornwestheim. SVK-Torwart Jan Tinti hält famos und der TSB vergibt entscheidende Würfe.

Als die Kornwestheimer Derbysieger ihren starken Torwart würdigten, haderten die Horkheimer Verlierer mit den vergebenen Großchancen. „Wir scheitern zu oft mit freien Würfen“, ärgerte sich TSB-Rückraumschütze Adam Soos über die 31:33 (18:18)-Niederlage im Nachbarschaftsduell. Alexander Schurr, der Trainer des SV Kornwestheim, hob derweil die vielen famosen Paraden seines Schlussmanns Jan Tinti hervor. Er habe „das Spiel auf unsere Seite gezogen“.
Es war „ein großer Fight“, wie der Horkheimer Trainer Oliver Heß sagte. „Beide Mannschaften haben sich überhaupt nichts geschenkt.“ Schurr nannte das Derby einen „heißen Tanz bis in die letzten Minuten.“
Trotz der diversen Rettungstaten von Jan Tinti hatte sich der TSB Horkheim nicht abhängen lassen. Nach der Kornwestheimer 26:24-Führung in der 44. Minute kämpfte sich das Team von Oliver Heß wieder heran. Beim 29:29 war neun Minuten vor dem Ende alles offen. Dann scheiterte Louis Mönch mit einem Siebenmeter an Tinti (53.). Es war nicht die Horkheimer 30:29-Führung. Beim Stand von 30:30 hielt Jan Tinti ganz stark einen Wurf von Niklas Matusik, der völlig frei vor ihm aufgetaucht war. Es war nicht die 31:30-Führung des TSB.
Nein, jetzt zogen die Kornwestheimer in Überzahl (Zeitstrafe Matusik) entscheidend auf 33:30 davon, auch weil Tinti mit einer weiteren Superparade gegen Johannes Rebmann glänzen konnte. Adam Soos schaffte mit seinem fünften Tor am Samstagabend nur noch die Ergebniskorrektur zum finalen 33:31 aus Kornwestheimer Sicht.
„Oh, wie ist das schön!“, dröhnte es aus den Lautsprechern der Halle Ost. Die Revanche für die 30:31-Niederlage in allerletzter Sekunde im Hinrunden-Derby der 3. Liga Süd war dem SVK geglückt.
Yannik Starz sieht in der 26. Minute Rot
Auch weil TSB-Linksaußen Yannik Starz, einer der Schlüsselspieler, bereits in der 26. Minute Rot sah und das Feld verlassen musste. Ihm war eine Abwehraktion missraten. Die Hand landete im Gesicht von Christopher Tinti: Disqualifikation. Starz ist nach Louis Mönch der zweitbeste TSB-Torschütze in dieser Saison, es war also eine große Schwächung.
Auf der anderen Seite bestritt der frühere Horkheimer Rückraumschütze Felix Kazmeier das erste Spiel im Jahr 2025. Er war nach seiner Handverletzung noch nicht in Bestform, begann erstmal in der Abwehr, war am Ende aber mit acht Toren, davon drei sicher verwandelte Siebenmeter, der erfolgreichste Werfer im Derby.
Kazmeier half dem SVK mit seinem Kaltstart über Personalnöte hinweg. Der Derbysieg wurde überschwänglich gefeiert.
„Das war sicher nicht unser bestes Spiel“, sagte Trainer Schurr, „aber wir haben es in der zweiten Halbzeit ein bisschen besser hinbekommen.“
Gleich zum Start waren die Kornwestheimer mit 3:0 (5. Minute) weggezogen. Aber dann glich der anfangs sehr fehlerhafte TSB binnen kürzester Zeit auf 3:3 aus. Was folgte, war ein Duell auf Augenhöhe.
Das Happy End lag beim Heimteam. Der SV Kornwestheim gehört mit nun 25:15 Punkten zu den Topteams hinter dem Liga-Dominator HC Oppenweiler/Backnang (38:2). Der TSB Horkheim liegt mit 20:22 Zählern im grauen Mittelfeld.
Oliver Heß hadert mit der Schlussphase
Kurzzeitig, haderte Trainer Oliver Heß, habe man sich im Derby „dumm angestellt“. In der Schlussphase sei Entscheidendes schief gegangen, „als wir das Momentum hatten“. Verworfen. An Jan Tinti gescheitert. „Ich glaube, wir müssen nicht als Verlierer vom Feld gehen.“ Dass es aber so kam, lag nicht allein an „vier, fünf Bällen“, so Heß, die im Kornwestheimer Tor hätten landen müssen.
Es lag auch an den vergleichsweise bescheidenen Torwartleistungen von Julian Malek und Jan Kanters im Horkheimer Gehäuse. Oliver Heß war nach der 31:33-Niederlage „total geknickt“. Das müsse man „erstmal verarbeiten“ – keine leichte Sache.
TSB Horkheim: Malek, Kanters - Mönch (6), Reichert (1), Soos (5/1), Urban (4), Rebmann (5), Matusik (2), Polifka (3), Agner (1), Starz (2), Mack, Dück (2).
Erfolgreichste Werfer beim SV Kornwestheim: Felix Kazmeier (8/3), Tim Zeppmeisel (7), Finn Joneleit (7).
Schiedsrichter: Stefan Czommer/Dennis Müller.
Siebenmeter: SVK: 3/3; TSB: 1/2.
Zeitstrafen: 3/5.
Disqualifikation: Starz (TSB, 26. Minute).
Zuschauer: 400.