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3. Handball-Liga 
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TSB Horkheim träumt von der Derby-Sensation 

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Es wird ein ganz schweres Heimspiel gegen den zuletzt 44:0 Punkte holenden Drittliga-Dominator HC Oppenweiler/Backnang. In der Horkheimer Stauwehrhalle ist der TSB klarer Außenseiter.  

Von öha 
Johannes Rebmann im Anflug auf das gegnerische Tor. Im Duell mit dem HCOB wird es wohl nicht viele freie Wurfchancen geben.
Foto: Archiv/Berger
Johannes Rebmann im Anflug auf das gegnerische Tor. Im Duell mit dem HCOB wird es wohl nicht viele freie Wurfchancen geben. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger, Mario

Wer ermitteln möchte, wie groß die Siegchance in einem sportlichen Wettkampf ist, sollte sich mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung beschäftigen. Manchmal kann man die Sache aber auch ganz gut einschätzen, wenn man die Lage über den Daumen peilt.

Wenn die Drittliga-Handballer des TSB Horkheim (22:24 Punkte, Platz 9) am Samstagabend ab 20 Uhr in der heimischen Stauwehrhalle den Liga-Dominator HC Oppenweiler/Backnang zum Derby empfangen, ist die Siegwahrscheinlichkeit sehr klein. Denn der HCOB hat die letzten 22 Punktspiele alle gewonnen. Das ist eine höchst beeindruckende Serie. 44:0 Punkte wurden geholt, nur am allerersten Spieltag dieser Saison gab es einen Ausrutscher, die 24:27-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen II.

„Sie sind auf jeder Position mit zwei absoluten Topspielern besetzt. Dazu haben sie einige ausgebuffte Spieler in ihren Reihen, wodurch sie es auch schaffen, enge Spiele für sich zu entscheiden“, sagt der Horkheimer Trainer Oliver Heß. Aber das Schöne am Sport ist, dass zuweilen ganz unerwartete Dinge passieren. Eine Siegchance gibt es immer.

Frühzeitig den Einzug in die Aufstiegsrunde perfekt gemacht

Der TSB Horkheim wird allerdings kaum auf einen kleinen Spannungsabfall beim Nachbarn hoffen dürfen, weil dieser mit dem jüngsten 41:29-Heimsieg gegen den HC Erlangen II das erste Zwischenziel auf dem angestrebten Weg in die 2. Liga erreicht hat. Bereits sieben Spieltage vor dem Punktrunden-Ende hat der HCOB den Einzug in die Aufstiegsrunde fix gemacht. Auch die vorzeitige Staffelmeisterschaft steht bei elf Punkten Vorsprung vor den Wölfen Würzburg nicht mehr wirklich in Frage. Doch beim TSB geht es jetzt ums Derby-Prestige. Der Liga-Primus wird sich da kaum ein Leistungspäuschen erlauben wollen.

HCOB-Trainer Stephan Just, seit dieser Saison im Amt, hat noch kein Nachbarschaftsduell in der Stauwehrhalle erlebt, weiß aber: „In Horkheim ist immer Gefahr geboten.“ Das Ziel der Gäste ist ganz klar, „dass wir dort gewinnen und deshalb unsere bestmögliche Leistung abrufen wollen“. Justs Kollege Oliver Heß möchte mit seinem Matchplan einen anderen Spielverlauf erzwingen. „Sie bringen eine starke Körperlichkeit in ihrer 6:0-Abwehr mit. Wir brauchen eine breite Spielanlage, um Platz für unsere Eins-gegen-eins-Aktionen zu kreieren. In unsere Halle wollen wir im Derby den größtmöglichen Kampf bieten, um uns dann nach und nach in einen Rausch zu spielen.“ Das ist die Horkheimer Trainer-Idee. Ob sie aufgehen wird? Ungewiss.

Mit dem Team aus Oppenweiler kommt Nick Fröhlich zurück in die Stauwehrhalle. Er war nach der vergangenen Spielzeit als Top-Torschütze vom TSB zum HCOB gewechselt. „Ich habe tolle Erinnerungen“, hat Fröhlich erzählt. Natürlich habe er „die Ergebnisse und Spiele meines Ex-Vereins etwas genauer verfolgt als die der anderen Mannschaften“. Klar ist für den Rückraumschützen aber auch: „In den 60 Minuten zählt nur eines, und das sind die zwei Punkte.“ Für den HC Oppenweiler/Backnang.

Es geht um den Derby-Triumph. Und es geht um das ganz große Ziel, den angepeilten Aufstieg in die 2.  Liga. Der Staffel-Titel soll nur eine Zwischenstation sein. „Wir wollen als nächstes die Meisterschaft in der Südstaffel klarmachen und die Saison am besten mit zwei Minuspunkten beenden“, sagt Nick Fröhlich. Also jetzt in Horkheim nicht stolpern, auch danach nicht. „Wir wollen für die Aufstiegsrunde im Rhythmus bleiben“, so der jahrelang in der Stauwehrhalle gefeierte Goalgetter.

Großer Coup trotz kleiner rechnerischer Siegchance? 

Diesmal müssen es andere TSB-Asse rausreißen, etwa Fröhlichs Kumpel Yannik Starz. Der Linksaußen ist zusammen mit Spielmacher und Torjäger Louis Mönch ein Erfolgsmacher im Horkheimer Team. An ihnen wird es ganz wesentlich liegen, ob der TSB über die kleine rechnerische Siegchance hinaus den großen Coup gegen den Liga-Dominator schaffen kann.

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