TSB Horkheim erkämpft sich in der Schlussphase noch einen Derby-Punkt
Im Nachbarschaftsduell der 3. Liga Süd mit dem SV Kornwestheim macht der TSB Horkheim aus einem 31:33-Rückstand noch ein 33:33. Eine Zeitstrafe für die Gäste hilft dabei.

Kein Derby-Triumph, wie erhofft. Aber auch kein weiterer bitterer Dämpfer. „Ich bin unterm Strich zufrieden, dass wir den Punkt holen“, sagte Oliver Heß, der Trainer des TSB Horkheim, nach dem 33:33 (15:17) im Drittliga-Nachbarschaftsduell mit dem SV Kornwestheim.
In der Schlussphase hatte es so ausgesehen, als werde der TSB komplett leer ausgehen. Als Felix Kazmeier 140 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeterwurf das 31:33 erzielt hatte, waren die Horkheimer beinahe geschlagen.Doch dann bekamen sie durch eine Zeitstrafe gegen Kazmeier eine Überzahlchance. Yannik Starz verwandelte einen Siebenmeter zum 32:33 (59.). Als nur noch 23 Sekunden zu spielen waren, glich Rechtsaußen Mario Urban aus. Von Oliver Heß gab es lobende Worte für die Schlussminuten. Seine Spieler seien „ruhig geblieben“ und hätten „dran geglaubt“, dass noch etwas zu machen ist. In Überzahl „haben sie wahnsinnig gut gespielt“.
Der SV Kornwestheim startet viel besser ins Spiel
Es gab allerdings auch schwache Phasen beim TSB Horkheim. Gleich zu Beginn zog der personell geschwächte SV Kornwestheim immer weiter davon, weil es beim TSB nicht flutschte. 1:3, 4:7, 5:9 (13. Minute) – das Derby gehörte den Gästen. Als die Horkheimer sich mit einem 3:0-Tore-Lauf auf 8:9 herangekämpft hatten, ging es allmählich wieder dahin. Beim 12:16 (27.) waren es wieder vier Tore Rückstand. Zur Pause stand es 15:17. Dann aber startete der TSB ganz stark in die zweite Hälfte. Eine 4:0-Phase brachte die 19:17-Führung durch den insgesamt neunmaligen Torschützen Johannes Rebmann (36.).
Als es nach einem Zwischentief (21:21, 41.) und trotz der Foul-Disqualifikation von Yannik Polifka (Rot, nachdem der Kornwestheimer Max Keil auf dem Boden lag) 26:23 stand, hatte Yannik Starz die große Chance, ganz frei vor SVK-Schlussmann Jan Tinti eine Horkheimer Vier-Tore-Führung herauszuwerfen. Doch der kurz zuvor für Nico Henke ins Tor gekommene Tinti verhinderte das mit einer Superparade (47.). Mit dieser Szene haderte später TSB-Trainer Heß. „Da müssen wir ein bisschen abgezockter sein.“ In der 50. Minute glich Felix Kazmeier per Siebenmeter zum 27:27 aus. Das Momentum lag nun beim SV Kornwestheim. Der TSB Horkheim geriet in Rückstand, ein Tor, zwei Tore. Es sah nach einer Derby-Heimpleite aus.
Der TSB Horkheim ist momentan auf enge Spiele spezialisiert
Doch das finale Aufbäumen mit einem Mann mehr auf dem Feld brachte den Horkheimern noch einen Punkt. Mit dem 33:33 konnten letztlich beide Teams und beide Trainer ganz gut leben. „Wir haben gerade ein bisschen die Spiele, in denen es brutal eng ist“, blickte Oliver Heß auf das 30:30 gegen den VfL Pfullingen und die 35:36-Niederlage beim HC Erlangen II zurück. Mit 8:6 Punkten steht der TSB jetzt in der Tabelle da. Den erhofften Derby-Jubel gab es nicht. Aber eben auch keinen weiteren schmerzhaften Dämpfer.
Es war ein Abend, der den 450 Zuschauern in der Stauwehrhalle gute Unterhaltung bot. Der Kornwestheimer Trainer Alexander Schurr sprach von einem „rassigen“ Duell der beiden Handball-Nachbarn in der 3. Liga Süd. „Alle haben keinen Cent zu viel bezahlt für dieses tolle Spiel.“ TSB-Coach Oliver Heß lobte die Fans für ihre Leidenschaft: „Das war eine Stimmung, die das Spiel verdient hatte.“ TSB Horkheim: Bitz, Kanters - Sacherow, Soos (2), Roth, Urban (4), Rebmann (9), Matusik (1), Polifka (3), Glaser, Thiele, Starz (5/3), Herrmann (1), Schröder (4), Dück (4).Erfolgreichster Werfer SV Kornwestheim: Felix Kazmeier (7/5).Schiedsrichter: Tobias Hägele/Stefan Schmid-Denzinger.Siebenmeter: TSB: 3/3; SVK: 5/6.Zeitstrafen: 1/2. Disqualifikation: Polifka (TSB/41. Minute, Foul an Keil). Zuschauer: 450.

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