Trotz Zweitliga-Angeboten: Yannik Starz erklärt, warum er dem TSB Horkheim treu bleibt
Zum Jahresabschluss muss der TSB Horkheim bei der „Wundertüte“ HBW Balingen-Weilstetten II antreten. Der treffsichere Linksaußen Yannik Starz bleibt über die Saison hinaus bei seinem Heimatverein.

Ein Mal noch Gas geben, dann ist Weihnachten. Am Samstagabend (19.30 Uhr) bestreitet der TSB Horkheim beim HBW Balingen-Weilstetten II sein letztes Spiel des Jahres. „Wir wollen an unsere letzten Siege anknüpfen“, sagt der Horkheimer Top-Torschütze Yannik Starz. „Aber Balingen ist immer ein bisschen eine Wundertüte, das wird nicht leicht.“ Man weiß nie genau, wer letztlich in der zweiten Mannschaft des Zweitligisten auflaufen wird.
Beim TSB Horkheim ist das Selbstvertrauen erheblich gewachsen
Doch beim TSB Horkheim ist das Selbstbewusstsein nach den jüngsten Erfolgen groß. Als Tabellenvierter der 3. Liga Süd mit 19:9 Punkten auf dem Konto fährt die Mannschaft von Trainer Oliver Heß zum 13. im Feld der 16 Mannschaften. Die Balinger stehen bei 10:18 Punkten.
Yannik Starz schaut zufrieden auf die Horkheimer Serie der vergangenen Wochen. 9:1 Punkte wurden seit der 31:35-Niederlage am 8. November bei Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz geholt. „Wenn du gute Stimmung hast, läuft es automatisch ein bisschen besser“, sagt Starz. „Wir haben eine Supertruppe, auch menschlich. Dass wir im oberen Tabellendrittel mitspielen können, war uns schon bewusst. Aber wir haben zwei, drei Spiele aus der Hand gegeben, was nicht hätte sein müssen.“
Starz hat sich auch für die nächste Saison 2026/2027 zu seinem Heimatverein TSB Horkheim bekannt. Der Linksaußen hatte Angebote vorliegen, in die 2. Bundesliga zu wechseln, „ein paar Sachen zur Auswahl“, wie er es ausdrückt. „Ich habe mir wirklich intensiv Gedanken gemacht und lange überlegt. Das war eine schwierige Entscheidung. Aber ich hatte dann das Gefühl, dass es richtig ist, in Horkheim zu bleiben.“
Familiäres Umfeld und ein guter Job haben für den TSB gesprochen
Der TSB ist der Heimatverein des 24-Jährigen, hier ist er als Handballer groß geworden. „Es hat auch Vorteile, dass ich bleibe. Der Weg zur Halle ist kurz, das Umfeld beim TSB ist sehr familiär. Ich weiß zu schätzen, was ich hier habe. Und wenn ich weggegangen wäre, hätte ich auch meinen Job aufgeben müssen. Und es ist ein sehr guter Job.“ In der zweiten Liga wird viel mehr trainiert als beim TSB Horkheim. Die Einheiten in der Stauwehrhalle finden abends statt, wenn Berufstätige Freizeit haben. Eine Klasse höher sind es Vollprofibedingungen mit Trainingsterminen auch tagsüber.
Wie es in der 2. Bundesliga zugeht, weiß Starz gut durch seinen Kumpel Nick Fröhlich, der im Sommer 2024 als herausragender Torjäger vom TSB Horkheim zum HC Oppenweiler/Backnang gewechselt ist und mit dem Lokalrivalen anschließend den Aufstieg in die zweite Liga geschafft hat.
Auch Yannik Starz hat als Torschütze auf sich aufmerksam gemacht. Mit 105 Treffern in 14 Spielen ist er momentan die Nummer sechs im Goalgetter-Klassement der 3. Liga Süd. Von Jahr zu Jahr hat sich Starz gesteigert. Für TSB-Trainer Oliver Heß ist er ein ganz wichtiger Führungsspieler. Zuletzt verwandelte der Linksaußen in der letzten Aktion des Spiels gegen den TV Erlangen-Bruck einen Siebenmeter zum 29:28-Heimsieg.
Das Kapitel 2. Bundesliga ist für Yannik Starz noch nicht abgehakt
Starz ist „froh über die Entscheidung“, die jetzt getroffen ist. „Es war im Kopf schon immer ein bisschen dabei.“ Die zweite Liga hat er aber nicht für immer abgehakt. „Dass ich jetzt nicht wechsle, ist in meinen Augen keine verpasste Chance, das würde ich nicht sagen. Ich bin erst 24. Dieses Thema habe ich noch nicht komplett zugemacht. Wer weiß, was in ein, zwei Jahren sein wird.“ Jetzt aber ist er „nicht traurig darüber“, weiter das Trikot des TSB Horkheim zu tragen. Im Gegenteil.
Im letzten Spiel des Jahres 2025 geht es für ihn und seine Mannschaftkollegen darum, dem Tabellenführer SV Kornwestheim ganz nah zu kommen. Der Nachbarschaftsrivale, der schon ein Spiel mehr bestritten hat, steht mit 23:7 Punkten auf Platz eins. Durch einen Sieg in Balingen könnte der TSB Horkheim auf 21:9 Zähler kommen. Dann könnte ganz entspannt Weihnachten gefeiert werden.
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