„Richtig gut gemacht“: TSB Horkheim startet mit 30:28-Sieg in die neue Saison
Am Schluss wurde es nochmal spannend. Aber die beiden Punkte sammelte der TSB Horkheim ein. Die Mannschaft von Trainer Oliver Heß gewann ihr erstes Saisonspiel in der 3. Liga Süd mit 30:28 bei den Rhein-Neckar Löwen II. Früh gab es eine Rote Karte.
Es war kein Spektakelspiel - und das war gut so. Genau deshalb war Oliver Heß „sehr zufrieden“. Der 30:28-Sieg des TSB Horkheim bei den bis dahin so erfolgreichen Rhein-Neckar Löwen II war dem Trainer „viel lieber, als wenn wir ein 40:38 holen“.
Weniger Gegentore kassieren, das war ein ganz wichtiger Ansatz von Heß vor der neuen Drittligasaison gewesen. Gleich beim Jubelauftakt blieb der TSB defensiv unter der 30er-Marke. „Im Rückzug haben wir es sehr gut gemacht“, freute sich der Horkheimer Trainer nach dem Auswärtscoup. „Unser Mittelblock mit Andreas Schröder, Louis Dück und Niklas Matusik hat zudem einen Riesenjob gemacht.“
Sehr konzentriert gestartet, TSB liegt schnell mit 5:1 vorne
Die Tabelle in der 3. Liga Süd kommt momentan reichlich schief daher. Es gab einen uneinheitlichen Start in die Saison. Für Oliver Heß keine gute Sache. „Die Vorzeichen fand ich ein bisschen unglücklich dieses Jahr. Die Löwen haben ihr drittes Spiel gemacht, wir unser erstes.“ Mit 4:0 Punkten stand die Talente-Truppe des Bundesligisten vor dem Duell mit dem TSB Horkheim ganz oben in der Tabelle. Am Samstagabend gab es aber eine Heimpleite. „Richtig gut gemacht“ hatten es die Spieler von Oliver Heß. Sehr konzentriert waren sie gestartet. In der 9. Minute lagen sie mit 5:1 vorne.
Die Horkheimer machten auch in der Folge viel richtig. „Sie waren ein Stück cleverer als wir“, sagte Ex-Nationalspieler Holger Löhr, der die Junglöwen trainiert. Seine Bubis hätten sich „schwer getan gegen die körperliche Überlegenheit“ des TSB, der aber auch „eine individuell sehr gut besetzte Mannschaft“ aufbieten könne, der Löhr im Ligageschehen viel zutraut.
Die Schwächephasen, die sich die Horkheimer leisteten, wurden nicht zu entscheidenden Bruchstellen, die das Spiel hätten komplett kippen lassen. Ein 7:3 (11.) schmolz schnell zum 7:7 (15.) dahin. Die drei Tore Vorsprung beim 15:12 zur Pause waren nach dem Wiederbeginn zügig weg. In der 36. Minute lag der TSB mit 16:17 hinten. „Aus der Halbzeit kommen wir richtig schlecht raus“, ärgerte sich Oliver Heß. Aber in den Phasen, „als dann nichts lief“ im Horkheimer Team, „sind wir ruhig geblieben“. Das war ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den TSB.
Andreas Schröder macht in den letzten Sekunden alles klar
Am Schluss wurde es unnötig spannend. Eigentlich war mit dem Tor von Adam Soos zur Horkheimer 29:25-Führung drei Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung gefallen. Doch dann wackelte der TSB, leistete sich Fehler, musste durch Lucas Pabst den 28:29-Anschlusstreffer hinnehmen. Noch 22 Sekunden waren zu spielen. Oliver Heß nahm eine Auszeit. Und dann war es Routinier Andreas Schröder, der zwei Sekunden vor dem Spielende alles klar machte, 30:28 für den TSB. Die ersten beiden Punkte der jungen Saison konnten bejubelt werden.
Schröder, der einstige Bundesligaspieler, ist eine Schlüsselfigur im TSB-Gefüge. Er hatte offensiv nicht seinen glücklichsten Tag. Und doch gewannen die Horkheimer - weil „die Mannschaftsleistung richtig gut“ war, wie der Trainer betonte. „Unsere Topwerfer Yannik Polifka und Adam Soos stehen bei fünf Toren. Letzte Saison hatten wir oft Louis Mönch mit herausragenden Zahlen. Das war jetzt eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung.“ Yannik Starz, Neuzugang Niklas Roth und Johannes Rebmann erzielten jeweils vier Tore.
Frühe Rote Karte gegen Junglöwen hilft den Horkheimern
Rebmann musste früh im Spiel für längere Zeit raus (7. Minute). Da saß er dann mit einem Eisbeutel an der Schläfe auf der Ersatzbank und kühlte seinen Brummschädel. Laurin Karrenbauer von den Rhein-Neckar Löwen II wurde nach der zugrunde liegenden Aktion disqualifiziert. Das passte Trainer Löhr nicht. Für ihn war es „eine unberechtigte Rote Karte“. Denn es sei nichts geschehen, „was mit Absicht passiert“.
Laurin Karrenbauer fehlte den Junglöwen spürbar. Er war zuvor bei den beiden Auftaktsiegen in der neuen Saison der 3. Liga Süd ein wichtiger Erfolgstyp seines Teams gewesen. Zehn Tore hatte er im ersten Spiel geworfen, sechs im zweiten. Jetzt sah er von draußen die Heimniederlage gegen den TSB Horkheim.