Pokal-Aus für NSU-Handballerinnen
Seit langem mal wieder eine Niederlage für die Spielerinnen der Neckarsulmer Sport-Union: Im Pokal war am Mittwochabend gegen die HSG Blomberg-Lippe im Viertelfinale Endstation.
Mehr als neun Monate lang sind die Zweitliga-Frauen der Neckarsulmer Sport-Union saisonübergreifend ohne Pflichtspiel-Niederlage geblieben – bis Mittwochabend. Mit 22:28 (13:16) mussten sie sich im Viertelfinale des DHB-Pokals geschlagen geben. Allerdings beim etablierten Erstligisten HSG Blomberg-Lippe. Und deshalb ließen die Neckarsulmerinnen nach dem Schlusspfiff trotz des relativ deutlichen Ergebnisses nicht die Köpfe hängen.
„Jeder Fehler wurde knallhart bestraft, das ist eben der Unterschied auf diesem Niveau. Trotzdem haben wir das Spiel nie komplett aus der Hand gegeben“, sagte NSU-Coach Emir Hadzimuhamedovic. Sein Team habe zwar nicht den besten Tag erwischt, nach einer schweren Phase in der zweiten Halbzeit aber viel Moral bewiesen: „Jetzt haben wir gespürt, was auf uns zu kommt, wenn wir den Aufstieg schaffen – da weht ein ganz rauer Wind.“
Die Anfangsminuten verliefen gegen Blomberg allerdings auf Augenhöhe
Während Lisa Bormann-Rajes per Doppelschlag die ersten beiden Treffer für die Gastgeberinnen beisteuerte, sorgten bei Neckarsulm Kapitänin Hannah Breitinger und Maike Daniels von der Siebenmeterlinie für das 2:2 (5. Minute). Doch dann wollte der Ball in der Offensive der Sport-Union nicht mehr so recht laufen. Fünf Minuten dauerte es, ehe Lena Hoffmann wieder ins Schwarze traf. Die Blombergerinnen hatten unterdessen aber auch nur zweimal eingenetzt. Mit einem 3:0-Lauf setzten sich die Hausherrinnen nach einer Viertelstunde in einer abwehrintensiven Partie dann auf 7:3 ab. Daran konnte auch die erste Auszeit von Hadzimuhamedovic in der 13. Minute nichts ändern. Und doch zeigten die Worte des erfahrenen Coaches Wirkung. Wenn auch mit Verzögerung.
Denn zehn Minuten vor dem Pausenpfiff brachte Rückraum-Routinier Alena Vojtiskova Neckarsulm nach einem Drei-Tore-Lauf mit dem 8:9 erstmals wieder auf einen Treffer heran. Zum Ausgleich sollte es jedoch nicht reichen – wieder zog die HSG auf 13:9 davon (25.). Und erneut bewiesen die Neckarsulmerinnen Moral. Trotz einer Zeitstrafe gegen Vojtiskova kamen sie durch einen Doppelschlag von Breitinger in Unterzahl zum 11:13. Die Sport-Union war wieder dran am Favoriten, ließ sich nach einem Timeout von Blombergs Trainer André Fuhr aber aus dem Rhythmus bringen, so dass die HSG dank zweier Siebenmetertreffer von Katarina Pavlovic mit einer verdienten 16:13-Führung in die Halbzeitpause ging.
Auch nach dem Wiederanpfiff war der Bundesligazehnte das frischere Team. Drei schnelle Tore sorgten für den ersten Sechs-Tore-Vorsprung und trotz einer Zeitstrafe gegen Blombergs Gordana Mitrovic baute die HSG ihre Führung auf 21:14 (37.) aus. Die Neckarsulmerinnen fanden überhaupt nicht mehr in die Partie. Bereits eine Viertelstunde war gespielt, da gelang Luisa Gerber erst der dritte Treffer nach Wiederanpfiff. Trotz des demotivierenden Zwischenstandes von 16:25 gab sich die Sport-Union nicht auf.
Glaube an die eigene Stärke
Hannah Breitingers vierter Siebenmeter-Treffer brachte den Glauben an die eigene Stärke wieder etwas zurück. Und als die Kapitänin noch zum 18:25 traf, war ihr Team wieder auf der Höhe. Nach einem weiteren Tor durch Gerber, musste die Sport-Union lediglich mit einem Sechs-Tore-Rückstand in die letzten zehn Minuten gehen.
In der Schlussphase ließen beide Abwehrreihen wenig zu. Dennoch gelangen Lena Hoffmann zwei weitere Treffer zum 22:27, ehe Blombergs starke Gisa Klaunig den Schlusspunkt setzte.
Neckarsulmer SU: Herrmann, Rüttinger (Tor) - Kalmbach, Hoffmann (4), Wolf, Breitinger (6/4), Gerber (4), Fischer, Kaufmann, Tissekker (2), Daniels (3/1), Ineichen, Vojtiskova (3).
Beste Schützin der HSG: Klaunig (7).
Siebenmeter: HSG 5/5 ; NSU 6/5 .
Zeitstrafen: 2/2 .
Stimme.de