Nervöse NSU-Frauen machen im Derby keine gute Figur
Patzer statt Punkte: Im Bundesliga-Derby gegen Nellingen musste sich die Neckarsulmer Sport-Union am Samstagabend mit 22:25 geschlagen geben. Coach Pascal Morgant tobte an der Seitenlinie. Normalform erreichte kaum eine seiner Spielerinnen.

Auf einen Senkrechtstart folgte eine empfindliche Bruchlandung. Vor 1118 Zuschauern konnte NSU-Coach Pascal Morgant seinem Ex-Club Nellingen am Samstagabend in der Ballei nur gratulieren. „In der Anfangsphase sind mir die Mädels schon entgleitet“, gab Morgant später zu. Nach einem 5:2 verlor sein Team völlig den Faden und fand nie richtig in den Derbykampf zurück. Für die erhofften ersten Zähler am dritten Bundesliga-Spieltag fehlte der NSU an einem gebrauchten Tag die Konzentration.
Dabei erwischte die Sport-Union einen starken Start. Selina Kalmbach übernahm direkt Verantwortung und besorgte mit einem Doppelpack das 2:0. Nicole Roth gab im NSU-Kasten entscheidenden Rückhalt und hatte gehörigen Anteil daran, dass in der neunten Minute die Nellinger Time-Out-Karte auf den Tisch des Schiedsgerichts segelte. Mit 5:2 waren die Neckarsulmerinnen voll auf Kurs.
Bruch im Neckarsulmer Spiel

Doch die Sport-Union kam verunsichert zurück aufs Feld. Mit knallharter Abwehr stieß der TVN die ersten Risse im NSU-Selbstvertrauen immer weiter auf und spurtete vorwiegend über Gegenstöße zum Ausgleich. Erst nach sieben Minuten beendete Seline Ineichen mit dem 6:5 die offensive Durststrecke.
Doch die Verunsicherung im Angriff blieb. Auch in der Abwehr ging die Aggressivität mehr und mehr verloren. Vor allem die quirlige Jennifer Issifou und Roxana Ioneac bekam die NSU-Deckung schlecht in den Griff. Nach 23 Minuten führte der Gast folgerichtig mit 10:7.
Neckarsulm taumelte. Beim 8:14 (29.) betrug der Rückstand erstmals sechs Tore. Louisa Wolf und Ineichen sicherten zur Pause zumindest noch ein 10:14.
Morgant tobt an der Seitenlinie
Dieses Energie retteten die Neckarsulmerinnen nicht in die zweite Hälfte. Die Abspiele blieben schwach, die Aktionen halbherzig. Morgant tobte beim 16:10 der Nellingerinnen an der Seitenlinie. Normalform erreichte kaum eine seiner Spielerinnen.
Weil aber auch die Gäste keineswegs eine Topleistung abriefen, wurstelte sich Neckarsulm zumindest wieder auf 16:19 (44.) heran. Wieder war es Roth, die die Hoffnung mit einigen Paraden am Leben hielt. In einer immer ruppiger werdenden Partie zeigte sich Nele Reimer von der Siebenmeterlinie zudem zuverlässig.
Neckarsulm kämpft vergeblich
Die Neckarsulmerinnen kämpften. Kamen durch Ana Pavkovic in Überzahl zum 18:20 (51.). Wieder vollzählig, durfte Nellingen aber direkt wieder die Kontrolle übernehmen und auf 22:18 vorlegen.
Die Sport-Union versuchte es in der Endphase mit der Brechstange, schlug aber immer wieder erschreckend unpräzise zu. Und ging verdient mit 22:25 in die Knie.