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Erster Sieg der Sport-Union in Leverkusen

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Nach reifer erster Hälfte gerät der erste Erfolg der Neckarsulmer Bundesliga-Frauen bei den Werkselfen in Gefahr, doch die überragende Torhüterin Sarah Wachter hat maßgeblichen Anteil am 30:25-Sieg.

von Dominik Knobloch
Torhüterin Sarah Wachter (Mitte) gab den Neckarsulmerinnen einmal mehr den entscheidenden Rückhalt und glänzte mit 17 Paraden.
Foto: Archiv/Veigel
Torhüterin Sarah Wachter (Mitte) gab den Neckarsulmerinnen einmal mehr den entscheidenden Rückhalt und glänzte mit 17 Paraden. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Auch der letzte Leverkusener Wurf fand nicht den Weg ins Neckarsulmer Tor. Zwar hatte zumindest Zöe Sprengers Sarah Wachter sieben Mal überwinden können, dem achten Treffer der Niederländerin stellte sich die 22-jährige Keeperin jedoch entschieden in den Weg. Selbst, wenn die Partie für ihre Sport-Union da schon gewonnen war. Wachter kann aktuell einfach nicht anders als halten.

Am Neckarsulmer 30:25 (17:11) am Sonntagabend, dem ersten Bundesliga-Sieg der Sport-Union in Leverkusen überhaupt, hatte die überragende 1,82-Meter-Frau erheblichen Anteil. Mit 17 Paraden und einer Top-Quote von mehr als 40 Prozent gehaltener Bälle brachte sie das junge Bayer-Team zum Zittern. "Sarah war natürlich hervorragend", lobte Trainerin Tanja Logvin.

Frühe Rote Karte gegen Jill Kooij

Ein nicht ganz so gutes Händchen gegen Holländerinnen wünscht Wachter ausgerechnet Teamkollegin Lynn Knippenborg. Denn am Donnerstag steht sich das SUN-Duo beim Länderspielklassiker Deutschland gegen die Niederlande im Euro-Qualifikationsspiel gegenüber. Und Neckarsulms Torhüterin hat sich Bundestrainer Henk Groener eindrücklich für Einsatzminuten empfohlen.

In den ersten sechs Minuten gegen Leverkusen hatte aber noch nicht allzu viel nach Neckarsulmer Dominanz und einem Sahnetag der Keeperin ausgesehen. Der Gastgeber lag verdient mit 5:2 vorn. Besonders problematisch: Jill Kooij hatte nach einer ungeschickten Abwehraktion schon früh einer harte, aber vertretbare Rote Karte gesehen. Eine bittere Entscheidung, die die Sport-Union jedoch wachrüttelte. Beherzt bestraften die Neckarsulmerinnen jeden Fehler des nervöser werdenden Bayer-Teams und spurteten bis zur 18. Minute auf 12:6 davon. "Vielleicht müssen wir öfter in Unterzahl spielen", kommentierte Knippenborg die Leistungssteigerung mit einem Augenzwinkern.

Offensive Bayer-Abwehr hatte Neckarsulm erwartet

In der Deckung stand die Sport-Union plötzlich stark zusammen und hatte in Wachter nun den gewohnt zuverlässigen Rückhalt. Das junge Leverkusen kam so mehr und mehr ins Straucheln. Und der Gast reagierte im Stile eines Spitzenteams. Sharon Nooitmeer machte die Zwangspause von Kooij am Kreis schnell vergessen. Lucie-Marie Kretzschmar zeigte im ersatzgeschwächten Rückraum eine reife Leistung. Da war es zunächst zu verschmerzen, dass Irene Espinola Perez erneut ihrer Normalform hinterher hechelte. Mit einer offensiven Abwehrumstellung fand Bayer zwar wieder etwas besser in die Partie, Neckarsulm war aber weiter klar überlegen und ging mit einer beruhigenden 17:11-Führung in die Pause. "Die 3:2:1 von Leverkusen war für uns keine Überraschung und wir haben Lösungen gefunden", lobte Logvin die Offensive.

Knippenborg führt ihr Team aus der schwierigen Phase heraus

Der deutliche Vorsprung schien ihrer ersatzgeschwächten Sport-Union aber im zweiten Durchgang nicht allzu gut zu tun. Die Konsequenz der ersten 30 Minuten fehlte. "Dabei haben wir in der Pause noch gesagt, dass die ersten zehn Minuten extrem wichtig sind", ärgerte sich Knippenborg.

Nur Wachter zeigte sich weiter in bestechender Form und war mit Glanzparaden der einzige Grund, dass eine Sport-Union im Energiespar-Modus erst in der 40. Minute den 18:18-Ausgleich hinnehmen musste. Als Leverkusen auch noch der Führungstreffer gelang, war es wieder einmal Anführerin Lynn Knippenborg, die die Verantwortung übernahm und ihr Team trotz Unterzahl zurück in die Spur und zum 23:20 brachte (47.).

Bis zum 24:26 blieb das tapfere Bayer zwar noch dran, Neckarsulm bewies aber auch im Schlussspurt Nervenstärke. Und die Säulen Wachter, Knippenborg und Nooitmeer gaben bis zum Ende entscheidenden Halt.

SU Neckarsulm: Gois (n.e.), Wachter (17/1) - Kalmbach, Nooitmeer (8), Mann, Hendrikse (3/1), Knippenborg (7/2), Ihlefeldt, Stockschläder (6), Espinola Perez (1), Kooij, Lütke (1), Kretzschmar (4).

Beste Schützin TSV: Sprengers (7).

Siebenmeter: TSV 5/3, SUN 3/3.

Zeitstrafen: 2/1. Disqualifikation: -/ Kooij (6.).

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