Endlich: Sport-Union gewinnt mal wieder in der Bundesliga
Die Neckarsulmer Bundesliga-Frauen feiern gegen Blomberg-Lippe den ersten Saisonsieg. Vor allem Torhüterin Nicole Roth zeichnete sich dabei aus.

Sie können also auch in der Bundesliga gewinnen. Nach dem Einzug ins DHB-Pokalviertelfinale haben die Neckarsulmer Handballfrauen am Samstagabend vor 1138 Zuschauern in der Ballei ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Dank großem Kampfeswillen und einer bärenstarken Nicole Roth im Tor gewann die Sport-Union mit 30:26 (15:12) gegen die HSG Blomberg-Lippe. Die ersten beiden Punkte waren lang ersehnt und verdient.
Manchmal lässt sich ja auch aus einer Not eine Tugend machen. Da Ana Pavkovic wegen eines Muskelfaserrisses nicht zur Verfügung stand, stellte Trainer Pascal Morgant Svenja Kaufmann auf deren Position. Die gelernte Spielmacherin hat zwar keinen linken Wurfarm, dafür aber Spielübersicht. In der fünften Minute spielte das Neckarsulmer Eigengewächs von der ungewohnten Position einen glänzenden Pass auf Kreisläuferin Seline Ineichen, die zum 2:1 traf.
Gegenstöße konsequent zu Ende spielen
Das war nur eine von mehreren Szenen, die neues Selbstvertrauen bei den Neckarsulmerinnen offenbarten. Endlich spielten sie ihre Gegenstoßgelegenheiten konsequent zu Ende. Die Abwehr stand ausgezeichnet, Nicole Roth dahinter war mal wieder eine Klasse für sich. Gleich vier freie Würfe parierte die Neckarsulmer Torhüterin in den ersten 30 Minuten. Dazu kamen fünf weitere Paraden. Anna Monz auf der Gegenseite bekam nur bei drei Würfen ihre Finger dazwischen.

Die Gastgeberinnen waren beständig drei Tore vorne, schafften es aber nicht, sich weiter abzusetzen. Dafür war die Fehlerquote im Angriff noch zu hoch. In zwei Neckarsulmer Überzahlsituationen kurz vor dem Seitenwechsel verkürzten die Gäste sogar noch den Rückstand. Immerhin ging die Sport-Union aber mal mit einer Führung in die Halbzeit. 15:12 hieß es nach 30 Minuten.
Nicht überraschend wechselte die HSG zur Pause die Torhüterin, ab sofort stand Melanie Veith zwischen den Pfosten – mutig in kurzen Hosen. Schon nach zehn Minuten hatte sie die Zahl der Paraden ihrer Vorgängerin egalisiert. Doch auf der Gegenseite blieb Roth in Galaform, so dass Neckarsulm seine knappe Führung behaupten konnte.
Louisa Wolf erwischt nicht ihren besten Tag
Die Frage war nur, ob die Kräfte reichen würden. Die Gäste hatten immerhin drei Auswechselspielerinnen mehr auf der Bank. Eine Viertelstunde vor Schluss war es dann soweit, Gisa Klaunig glich zum 20:20 aus. Zuvor hatte Louisa Wolf unmotiviert geworfen und kurz darauf eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten. Die Neckarsulmer Spielmacherin hatte ohnehin nicht ihren besten Tag erwischt. Direkt nach ihrem Tor zum 22:21 (48.) ließ sie sich im Zurücklaufen zu einem Schlag gegen ihre Gegenspielerin hinreißen. Es war reines Glück, dass sie dafür nicht ihre dritte Zwei-Minuten-Strafe bekam.
Immerhin blieb die Sport-Union ihrem Konzept treu und bekam nicht wieder das große Nervenflattern. Selina Kalmbach stellte zehn Minuten vor dem Ende den Drei-Tore-Halbzeitvorsprung wieder her (24:21). Den brachte das Team mit großem Willen nach Hause.