Pechstein attackiert Werner Franke
Wenige Tage vor dem zu erwartenden Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS über ihre Doping-Sperre hat Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein ihren Kritiker Werner Franke vehement angegriffen.
In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Focus» sagte sie über den Doping-Gegner aus Heidelberg, der angesichts ihrer auffälligen Blutwerte zu Wettkampfzeiten Blut-Doping vermutet: «Ach, der Franke. Der vergisst gerne zu erwähnen, dass ich fast ausschließlich während der Wettkampf-Zeiten getestet wurde. Ich finde es beschämend, von so genannten Doping-Experten Kommentare zu lesen, ohne dass sie je einen medizinischen Befund von mir gesehen haben.»
Entlastung verspricht sich Pechstein von anderen Fachleuten. «International anerkannte Experten wie die Professoren Rasmus Damsgaard oder Walter Schmidt, die viele Details meines Blutprofils kennen, haben dem CAS dargelegt, dass man anhand meiner Werte keinen zweifelsfreien Dopingnachweis führen kann», meinte die erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin.
Die Datenbank der International Skating Union (ISU), die Pechsteins Sperre ausgesprochen hatte, beinhalte mehr als 500 auffällige Blutwerte, wiederholte die 37-Jährige. Auch viele andere Athleten seien also betroffen. «Sollen das etwa alles Doper sein?», fragt Pechstein.
Für die Olympischen Winterspiele in Vancouver Anfang nächsten Jahres fühlt sich Pechstein fit genug, wenn Ihr Startverbot durch das CAS fallen sollte. «Seriöse Vorbereitung sieht anders aus, nicht nur, weil ich jeden Kilometer an die Vorwürfe denke», räumte Pechstein erneut ein, gibt sich aber kämpferisch: «Ich habe starke Nerven, hart trainiert und den Traum, meine zehnte Medaille zu holen.»
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