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Östersund (dpa)
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Frank Ullrich: Neuorientierung nach Olympia

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Biathlon-Bundestrainer Frank Ullrich will sich nach den Olympischen Spielen in Vancouver neu orientieren. Für ihn werde dann ein Zeitabschnitt zu Ende gehen.

Frank Ullrich will nach den Olympischen Spielen in Vancouver etwas anderes machen.
Frank Ullrich will nach den Olympischen Spielen in Vancouver etwas anderes machen.

«Ein Zeitabschnitt, der dem reinen Leistungssport - zuerst als Sportler, dann als Stützpunkttrainer und nun als Bundestrainer - gehört hat. Eigentlich wollte ich schon 2006 aufhören, aber unser Präsident wollte mich überreden bis 2014 weiterzumachen. Wir haben uns dann auf das Jahr 2010 geeinigt», sagte der 50-Jährige der dpa. «Aber das ist eigentlich nichts Neues.» Ullrich ist seit 1998 Bundestrainer. Als aktiver Biathlet gewann er viermal den Gesamt-Weltcup, war neunmal Weltmeister und wurde 1980 Olympiasieger im Sprint.

Sind Sie zufrieden mit den Leistungen beim ersten Weltcup-Rennen?

Frank Ullrich:«Ich habe mich riesig gefreut über den Sieg von Michael Greis, der in den letzten Tage und Wochen sehr ehrgeizig und sehr zielstrebig trainiert hat. Das ist der Lohn seiner harten Arbeit. Das wird Motivation sein für die anderen Sportler, weil sie auch sehr gut trainiert haben, mit ihm gemeinsam trainiert haben, gute Ergebnisse auch im Training erreicht haben. Das wird der gesamten Mannschaft Motivation geben.»

Sie haben angekündigt, im Jahr 2010 ist Schluss. Ist das so richtig rübergekommen?

Ullrich:«Es wird definitiv 2010 für mich nicht Schluss sein. Für mich wird aber ein Zeitabschnitt zu Ende gehen. Ein Zeitabschnitt, der dem reinen Leistungssport - zuerst als Sportler, dann als Stützpunkttrainer und nun als Bundestrainer - gehört hat. Eigentlich wollte ich schon 2006 aufhören, aber unser Präsident wollte mich überreden bis 2014 weiterzumachen. Wir haben uns dann auf das Jahr 2010 geeinigt. Nach Olympia werde ich mich dann neu orientieren. Aber das ist eigentlich nichts Neues.»

Warum ist dann im Sommer die Bekräftigung gekommen, 2010 aufhören zu wollen?

Ullrich:«Von mir ist keine Bekräftigung gekommen. Ich bin einfach nur gefragt worden und habe mich dann dazu geäußert. Es war ja schon lange klar.»

Welche Ziele haben Sie für Ihre letzten Jahre als Bundestrainer?

Ullrich:«Wir möchten mit Medaillen von den Olympischen Spielen zurückkehren. Das ist unser erklärtes Ziel, auch in den letzten Jahren schon gewesen. Wir wollen weiter unsere Zugehörigkeit zur Weltspitze dokumentieren, möchten weiter im Orchester der Großen mitspielen. Inwieweit es dann auch Olympiasiege werden - da gehört auch das Quäntchen Glück dazu. Da muss alles passen.»

Wie in Turin bei Michael Greis. Der Olympiasieger ist die Leitfigur der deutschen Biathleten. Trotzdem gab es im Sommer leichte Irritationen. Was war da genau los?

Ullrich:«Michael hat öffentlich Kritik geübt. Ich denke, das kann passieren. Es ist normal, dass es auch in einer guten Familie einmal knirscht. Ich bin optimistisch, dass wir wieder zusammenkommen. Das ist unser Ziel, wir sind auch auf dem Weg dahin. Mehr möchte ich dazu nicht sagen - das würde uns nicht weiterbringen.»

Was kann man von den Biathleten im vorolympischen Winter erwarten?

Ullrich:«Schön wäre es, wenn die Jungs ganz schnell die Qualifikation für die Weltmeisterschaft unter Dach und Fach bringen würden. Die WM in Südkorea ist der Höhepunkt der Saison. Doch auch die Weltcups haben einen hohen Stellenwert. Diese Saison ist aber auch eine Vorbereitungsjahr für die Olympischen Spiele. Wir wollen uns eine Basis schaffen für das Olympiajahr.»

Interview: Volker Gundrum, dpa

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