Berlin (dpa)
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Stefan Effenberg: Basketballer als Vorbild für DFB-Team

  
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Die Nationalmannschaft hat einen schwachen Start in die WM-Saison hingelegt. Stefan Effenberg schlägt vor, dass sich die Fußballer an Dennis Schröder und Co. orientieren.

Stefan Effenberg hat einen ungewöhnlichen Vorschlag.
Stefan Effenberg hat einen ungewöhnlichen Vorschlag.  Foto: Jens Kalaene/dpa

Laut Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg sollte sich das DFB-Team die deutschen Basketballer zum Vorbild nehmen. Dennis Schröder, Franz Wagner und Co. seien Welt- und Europameister geworden, «weil das Gesamtpaket aus Talent, Spielverständnis, Spielfreude und Emotion gestimmt hat», schrieb Effenberg in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal «t-online»: «Da wusste jeder, was seine Aufgabe ist, da spielte keiner für sich selbst, sondern für den gemeinsamen Erfolg. Das hat dann auch die Fans angesteckt, das ganze Land hat sich erfreut an dieser Mannschaft, die wirklich eine Mannschaft war.»

Dieses Gefühl habe er bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nur selten. «Wenn die deutschen Nationalspieler das nicht endlich verinnerlichen, wird das weiter nicht funktionieren», meinte der Ex-Profi. Seiner Meinung nach hätten die «lähmenden, einschränkenden taktischen Zwänge», die in der Nachwuchs-Ausbildung zu beobachten seien, auch die DFB-Elf ergriffen. Bei den jüngsten Länderspielen in der Slowakei (0:2) und gegen Nordirland (3:1) «fehlte die Lust am Spiel, da fehlte die Freiheit», meinte Effenberg.

«Da fehlt dem Bundestrainer der Realismus»

Dass Bundestrainer Julian Nagelsmann erst kürzlich wieder den WM-Titel als übergeordnetes Ziel bestätigt hat, nimmt Effenberg zwiegespalten zur Kenntnis. Die offensive Zielsetzung ehre zwar den Bundestrainer, «denn natürlich ist klar: Eine deutsche Mannschaft fährt nicht zu einem großen Turnier, um Däumchen zu drehen». Allerdings müsse man aber auch feststellen, so Effenberg: «Das ist keine wirklichkeitsnahe Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Da fehlt dem Bundestrainer der Realismus.»

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