VfB-Manager Dutt zum Fehlstart: „Sind nicht völlig am Boden zerstört“
Der VfB Stuttgart überrascht mit herzerfrischendem Angriffsfußball - auch wenn die erhofften Ergebnisse bislang ausblieben. Trotz der zwei Niederlagen ist von Panik nichts zu spüren. Sportdirektor Dutt vertraut dem Kader.

Der neue Trainer Alexander Zorniger hat den schwäbischen Bundesligisten in sieben Wochen intensiver Arbeit fußballerisch beinahe komplett umgekrempelt. Der VfB tritt in dieser Saison mit unbändigem Offensivdrang, einer nach vorne ausgerichteten Verteidigung, konsequentem Gegenpressung und hoher Laufbereitschaft erfrischend anders als in den Vorjahren auf.
Noch nichts Zählbares
Dass diese Neuausrichtung bislang noch nichts Zählbares eingebracht hat, beruht auch auf viel Pech. Beim 1:3 gegen Angstgegner Köln vergaben die dominierenden Stuttgarter ein Dutzend guter Chancen. Beim jüngsten 2:3 in Hamburg fehlten nach der gelb-roten Karte für Verteidiger Florian Klein (54. Minute) trotz Führung in der Schlussphase die Kraft und Konzentration. Am Samstag soll nun zu Hause gegen Frankfurt mit dem ehemaligen VfB-Meistermacher Armin Veh die Wende glücken.
Zorniger äußerte nach der bitteren Pleite beim HSV erstmals Zweifel an der Gesamtqualität der Mannschaft. Aber Dutt relativierte das im Rückblick: „Vom Kader sind wir insgesamt überzeugt. Aber es gibt derzeit eine Kluft zwischen einigen, die in der Stammformation stehen, und einigen, die dahinter sind.“ Darin sei er sich mit dem Trainer einig.
Mögliche weitere Transfers
Personellen Handlungsbedarf sieht aber auch Dutt noch. „Wir würden in der Innenverteidigung gerne etwas machen. Es gibt zwei, drei Lösungen, von denen wir überzeugt sind“, sagte er. „Wenn es nicht klappt, wird es aber keine 1c-Lösung geben.“ Nach dem Wechsel von Jung-Nationalspieler Antonio Rüdiger zu AS Rom verfügt der VfB über gutes Geld für eine weitere Verpflichtung. Zugleich besteht auch ein gewisser Druck, diese Schwachstelle im Zentrum der Viererkette zu beseitigen. „Ansonsten trauen wir dem Kader zu, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu holen“, erklärte Dutt, dass er keine Notwendigkeit zu weiteren Einkäufen sehe.
Auch nicht bei den Torhütern, wo der als neue Nummer 1 geplante Zugang Mitch Langerak noch länger als befürchtet verletzt ausfallen wird. Dutt sagte: „Bei Langerak zieht es sich hin. Das ist für ihn und uns ärgerlich.“ Wann der australische Nationalspieler dem VfB wieder zur Verfügung stehen wird, lässt sich nicht absehen. Langerak hatte im Trainingslager Anfang Juli einen Muskelbündelriss erlitten. Der Manager stärkte dem ebenfalls neu verpflichteten Schlussmann Przemyslaw Tyton trotz der insgesamt sechs Gegentore bei den beiden Auftaktniederlagen den Rücken. Der Pole strahle viel Ruhe aus, sagte er.