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Steht Hansi Flick in Hoffenheim vor dem Aus?

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Mäzen Dietmar Hopp holte Hansi Flick als verlorenen Sohn zurück, eine richtige Aufgabe hat der ehemalige DFB-Sportdirektor bei der TSG Hoffenheim seit dem Sommer 2017 nicht gefunden.

Von Florian Huber
Seit Sommer 2017 ist Hansi Flick Hoffenheimer Geschäftsführer. Foto: Berger
Seit Sommer 2017 ist Hansi Flick Hoffenheimer Geschäftsführer. Foto: Berger  Foto: Berger

Die Rückkehr des verlorenen Sohnes, so sah das Engagement von Hansi Flick im vergangenen Sommer aus. Dietmar Hopp wirkte mächtig Stolz, wie er da bei der Vorstellung des neuen Sport-Geschäftsführers Hansi Flick auf dem Podium saß. Was für ein Coup aber auch: Der ehemalige DFB-Sportdirektor und und Weltmeister-Co-Trainer fungiert künftig als Sport-Geschäftsführer der TSG Hoffenheim. Jener Club, den Flick von 2000 bis 2005 in der drittklassigen Regionalliga trainiert hatte.

"Er ist ein Sympathieträger, seine fachliche Kompetenz ist unbestritten. Wir erwarten eine Aufbruchstimmung, von der alle profitieren", sagte Dietmar Hopp im Sommer 2017, als Flick neben Peter Görlich und Frank Briel als dritter Geschäftsführer installiert wurde. Einen gut dotierten Fünf-Jahres-Vertrag bis 2022 inklusive.

Ein interner Machtkampf

Jetzt, nicht einmal acht Monate nach Amstantritt, soll Hansi Flick in Hoffenheim schon wieder vor dem Aus stehen. Mediendirektor Christian Frommert, Manager Alexander Rosen und Geschäftsführer Peter Görlich hätten sich gegen Flick verbündet, schreibt die "Bild-Zeitung". Von einem internen Machtkampf ist die Rede, von einem Streit Flicks mit Dietmar Hopp. Flick wolle einige Dinge (Strukturen und Personalien) verändern, was auf heftigen Widerstand stoße.

"Wir wissen hier weder von einer Auseinandersetzung, noch von irgendwelchen Strukturvorschlägen, über die es Diskussionen gegeben haben könnte", teilt Hoffenheims Pressesprecher Holger Kliem auf Anfrage mit. Dietmar Hopp sagt zu den von der "Bild" publik gemachten Vorwürfen: "Das entbehrt jeder Grundlage." Hansi Flick ist seit Anfang vergangener Woche in einem zweiwöchigem Urlaub, teilt die TSG mit. Klar ist: Hansi Flick hat sich in der Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten auffallend zurückgehalten. Statt das Gesicht des Vereins zu sein, blieb er meist unsichtbar. 

Welche Stellschrauben soll Flick drehen?

Ankommen wolle er erst einmal, hieß es da immer wieder von Vereinsseite. Aber ist er auch angekommen bei jenem Club, den er als Regionalligist verließ, der aber nun schon seit bald zehn Jahren ein gestandener Erstligaverein ist? Vielleicht besteht das Problem auch darin, dass Flick die Stellschrauben noch gar nicht gefunden hat, an denen es in Hoffenheim zu drehen gilt. Schon im Sommer-Trainingslager in Oberösterreich konnte Hansi Flick nicht so richtig erklären, wo er denn anzusetzen gedenke in seinem neuen Job. Flick betonte, er wolle sich aus dem Hoffenheimer Tagesgeschäft heraushalten, das tat er wohl auch.

Dietmar Hopp mokierte sich bei der Präsentation seines neuen, starken Mannes im vergangenen Sommer noch darüber, dass es Journalisten gebe, die öffentlich die Frage stellen würden: Warum reißt man das erfolgreiche Führungsteam nun auseinander? Schließlich spielte Hoffenheim unter dem prima harmonierenden Trio aus Trainer Julian Nagelsmann, Manager Alexander Rosen und Sport-Geschäftsführer Peter Görlich die beste Saison der Vereinsgeschichte.

Görlich soll sich nicht gerade gefreut haben, nun lediglich für das Feld Innovation zuständig zu sein, anstelle wie bisher die Sparte Sport mit den Profis zu verantworten. Nur Dietmar Hopp wollte Flick unbedingt, ohne ihm einen klar abgegrenzten Verantwortungsbereich zu geben. Das ist nun offenbar für beide Seiten das Problem, wie die Lösung aussieht, dürfte eigentlich klar sein.

 

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