Hieb kündigt Abschied vom VfB an
Fußball - Großverdiener Alexander Hieb ist sauer über seine erneute Auswechslung. Es scheint der endgültige Bruch mit VfB-Trainer Christian Gross gewesen zu sein. Gross reagierte gelassen auf die Wechselpläne von Hieb.

Fußball - Es sah so aus, als zögere Christian Gross, als müsse er sich das noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Lange stand Roberto Hilbert an der Seitenlinie bereit, trippelte, um die Muskulatur warm zu halten. Doch der Trainer des VfB Stuttgart wechselte ihn nicht ein. Dann aber wurde doch gehandelt: Hilbert rein, Hleb raus. Perfekt war der endgültige Bruch zwischen Alexander Hleb, mit einem Jahresgehalt von angeblich sieben Millionen Euro der Großverdiener im VfB-Kader, und dem Cheftrainer aus der Schweiz.
Demütigung
Wieder nur eine Stunde lang durfte der Weißrusse auf dem Platz bleiben, wie schon so oft zuvor in der Liga. Dabei hatte es am Dienstag in der Champions-League-Partie gegen Barcelona, Stammverein des ausgeliehenen Spielers, so ausgesehen, als sei Gross nun zufrieden mit dem Star. Endlich durfte Hleb mal durchspielen. Doch dann: eine weitere Demütigung. So sieht es der Weißrusse.
Er reagierte prompt. "Ich bleibe zu null Prozent in Stuttgart", kündigte Alexander Hleb an. "Wie es mit mir weitergeht entscheidet nur Barça, es haben aber schon positive Gespräche stattgefunden." Er könne sich auch einen Wechsel in der Bundesliga vorstellen, sagte der Mittelfeldspieler noch. Sein Berater Uli Ferber hat viel zu tun. Der FC Bayern wird immer wieder spekulativ mit Hleb in Verbindung gebracht. Ferber brachte dort schon seinen Klienten Mario Gomez gut unter.
Alexander Hleb hat in jüngster Zeit verstärkt seinen Unmut über Trainer Gross anklingen lassen. Am Samstagnachmittag war es dann offenbar der entscheidende Schlag für sein Ego. Mit ironischem Grundton ließ er seinem Frust freien Lauf: "In meinem Vertrag steht wohl, dass ich nur 60 Minuten spielen darf", sagte er. Und: "Die Mannschaft spielt doch ohne mich viel besser, also hat der Trainer alles richtig gemacht." Was bleibt ihm? Nur der Abschied. "Vor dem Köln-Spiel gab es ein Gespräch zwischen dem Trainer und mir, aber das bringt alles nichts."
Zu teuer
Das ist wohl die Wahrheit. Für Gross ist Hleb kein entscheidender Baustein seines Stuttgarter Erfolgsmodells. Der VfB hätte sich ohnehin wohl kaum darum bemüht, den Weißrussen irgendwie zu halten − zu teuer ist er einfach, zu wenig hat er gebracht.
Christian Gross reagierte entsprechend gelassen auf Hlebs Worte. "Ich gehe mit allen Spielern gleich um. Ich will die Spiele gewinnen, auch mit Alex." Er habe aber zuletzt schon mehrmals betont, "dass wir mehr Druck über die Seiten entwickeln müssen".
Das hat Alexander Hleb nicht geschafft.
Stimme.de
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