Volleyballer bei WM schon unter Druck: «Nicht unser Tag»
Elf Satzbälle vergeben, Defensive wackelt: Gegen Bulgarien läuft für Grozer und Co. wenig zusammen. Wie der Routinier die Wende gegen Chile schaffen möchte.

Viele Gedanken über den zweiten WM-Gruppengegner konnte sich Deutschlands Ausnahme-Volleyballer Georg Grozer noch nicht machen. Doch nach der Auftaktniederlage geht es für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes am Montag (7.30 Uhr/ZDF-Stream) gegen Chile schon um alles.
«Ich habe Chile noch nicht spielen sehen. Ich muss erstmal schauen, wie sie spielen. Aber wir werden uns eine Taktik überlegen», sagte der 40-Jährige nach dem 0:3 (38:40, 22:25, 20:25) gegen Bulgarien. Auch wenn die Südamerikaner als der schwächste Gruppengegner gelten, werden sich die Deutschen deutlich steigern müssen.
Schwerer Weg für deutsches Team
Bei einer Niederlage wäre das WM-Aus womöglich schon besiegelt, doch schon jetzt ist der Weg ins Achtelfinale schwer. Wahrscheinlich wird das deutsche Team auch den Gruppenfavoriten Slowenien am Mittwoch schlagen müssen, um weiterzukommen.
Im ersten Spiel in Pasay City (Philippinen) lief die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski fast durchgehend Rückständen hinterher. «Bulgarien hat einen großartigen Job gemacht», sagte Grozer. «Heute war nicht unser Tag, war nicht mein Tag.» Mit 13 Punkten war der Diagonalspieler bester deutscher Punktesammler, doch auch er konnte das Team nicht wie gewohnt mitreißen.
Marathon-Satz geht knapp verloren
Der erste Satz erwies sich als Knackpunkt. Das deutsche Team hatte Startschwierigkeiten und lag lange hinten, kämpfte sich aber zurück. Mit einem Block sorgte Grozer beim 24:23 für den ersten deutschen Satzball. Es entwickelte sich ein packender Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Bulgaren - trotz elf deutscher Satzbälle.
«Im ersten Satz war es ein richtiger Kampf. Das war auch der Schlüssel, glaube ich», sagte Grozer. «Wenn wir den Satz gewinnen, hätte es ein anderes Ergebnis gegeben, glaube ich.»
Doch den Auftrieb gab es stattdessen für die talentierten Bulgaren. Die DVV-Auswahl machte deutlich mehr Fehler als der Gegner und konnte das nicht kompensieren. Das setzte sich auch im dritten Satz fort. Zudem tat sich die deutsche Defensive schwer gegen die wuchtigen Bulgaren, besonders den überragenden Außenangreifer Alexandar Nikolow (28 Punkte).
Grozer nannte eine stärkere Einbindung der Mittelblocker als ein Rezept für Verbesserungen. «Wir werden einige Dinge reparieren», versprach der 40-Jährige.