Sportgymnastik: Varfolomeevs fünf Medaillen sind die beste Werbung für die Heim-WM
Die Dominanz von Olympiasiegerin Darja Varfolomeev kommt für den Deutschen Turnerbund (DTB) zur perfekten Zeit. Doch der Aufschwung in Deutschland hat auch eine Schattenseite.
Darja Varfolomeev jongliert höchst elegant mit ihren Handgeräten, die Statistiker tun dies mit Zahlen. Beide haben nach der Weltmeisterschaft in Rio gute Laune: Die 18-Jährige steht mit elf Mal Gold nun auf Platz vier der erfolgreichsten WM-Gymnastinnen. Die Ausnahmestellung der jungen Frau aus Schmiden hält bereits seit zwei Jahren an.
Ein Booster für den Billettverkauf
Damit ist Darja Varfolomeev zugleich das ideale Werbegesicht für die Heim-Weltmeisterschaften im nächsten Jahr in Frankfurt am Main. Ein Booster für den Billettverkauf. Das hat sich bereits bei den deutschen Meisterschaften im Rahmen der Finals in Dresden gezeigt, wo die Halle – der Olympiasiegerin sei Dank – voll gewesen ist. Die Rhythmische Sportgymnastik aus ihrer Nische herauszuholen, ist mit Varfolomeev, ihrer Geschichte und ihren Erfolgen leichter geworden. Sportlich sind die fünf Goldmedaillen und einmal Bronze aus Brasilien allerdings ein sehr hoher Maßstab.
Fortschritte auf internationalem Niveau
Doch im Sog der sehr ehrgeizigen Vorzeigeathletin und der Arbeit von Bundestrainerin Yuliya Raskina haben sich am Bundesstützpunkt in Schmiden weitere Athletinnen international emporgearbeitet. Weniger Anastasia Simakova, die als nahezu fertige Gymnastin vor einem Jahr nach Deutschland gekommen ist, vielmehr das Team. Ihre Fortschritte zeigen, welchen Aufschwung die nicht unumstrittene Sportart nimmt.Ein Nachteil: Bei WM wie Olympia gibt es nur zwei Startplätze pro Nation. Das hat in Rio Margarita Kolosov leidvoll erfahren. Die Olympia-Vierte ist nur Ersatz gewesen.
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