Stadt Stuttgart macht bei der Frauen-Fußball-EM 2029 nicht mit
Die Mehrheit des Stuttgarter Gemeinderates spricht sich dagegen aus, dass die Landeshauptstadt Spielort bei der Frauen-Fußball-EM 2029 wird.
In Stuttgart hat sich am Donnerstagabend die Mehrheit im Gemeinderat dagegen ausgesprochen, dass die Landeshauptstadt Standort bei der Frauenfußball-Europameisterschaft 2029 wird. Im Gegensatz zur CDU-Fraktion hat Oberbürgermeister Frank Nopper für den Spielort Stuttgart gestimmt.
Die Stuttgarter Zeitung hatte zuvor berichtet, im für Finanzen zuständigen Verwaltungsausschuss habe sich eine deutliche Mehrheit an Gegnern abgezeichnet. Ein Sprecher der Stadt sagte der Heilbronner Stimme, es habe in dem Gremium aber keine Abstimmung gegeben. Es sei daher nicht klar, ob alle Fraktionsmitglieder die Meinung ihrer jeweiligen Redner teilten.
Stuttgart verzichtet darauf, Teil der Frauenfußball-EM zu werden
Für die Ratssitzung war eine offene Debatte vorgesehen, das Ergebnis ist nun klar: Stuttgart verzichtet darauf, Teil der Frauenfußball-EM zu werden. "Sportgroßveranstaltungen sind ein wichtiger Faktor zur Imagebildung", hieß es dabei in der Beschlussvorlage. "Sie können eine Stadtgesellschaft nach innen einigen und eine Identität schaffen. Und gleichzeitig auch eine große Strahlkraft im In- und Ausland entwickeln." Das hat die Entscheidungsträger offenbar nicht überzeugt. Der Gemeinderat hat die Stadtverwaltung nicht ermächtigt, einen Durchführungsvertrag mit der Veranstaltungsagentur "in.Stuttgart" abzuschließen.

Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) sprach in der Vorlage, die der Heilbronner Stimme vorliegt, von einem Rahmenbudget von zehn Millionen Euro. "Das tatsächliche Gesamtbudget kann jedoch erst mit der Festlegung auf ein Host-City-Konzept bestimmt werden."
Frauenfußball-EM: Nur Redner von Grünen und FDP sprechen sich für Bewerbung aus
Der Stuttgarter Zeitung zufolge haben sich im Verwaltungsausschuss am Mittwoch nur Redner von Grünen und FDP für eine Bewerbung ausgesprochen, unter anderem unter Verweis auf die teuer geschaffene Infrastruktur für die Männer-Fußball-EM im vergangenen Jahr. Vertreter von CDU, SPD, AfD, Volt sowie Linke/SÖS lehnten das Vorhaben dagegen ab. Im Vergleich zur Fußball-EM der Männer seien Frauen-Spiele deutlich schwächer besucht, hieß es, entsprechend sei ein Millionendefizit zu befürchten. Dem Medienbericht zufolge wurde die Unberechenbarkeit der Kosten kritisiert, teils auch die Uefa.
In München hat die Stadt kein Interesse am Final-Four-Turnier der Nations League. Die Landeshauptstadt habe weder die logistischen noch die finanziellen Ressourcen, "dieses Turnier zu unterstützen", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch im Stadtrat.
Reiter wollte dieses "Nations-League-Dingsda" in der Sitzung nicht "brüsk ablehnen", sondern bis zur nächsten Sitzung vertagen. Grund dafür war nach Reiters Aussage ein Anruf von FC-Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. Die Nationalmannschaft kämpft im März gegen Italien um den erstmaligen Einzug ins Final-Four-Turnier der Nations League. Am 20. März tritt das DFB-Team in Mailand an, das Viertelfinal-Rückspiel findet am 23. März in Dortmund statt.