Zum Rapport statt aufs Podium: Pommer-Unfall auf dem Lausitzring
Ein unglückliches Überholmanöver mit anschließender Zeitstrafe verhagelt Markus Pommer den Auftakt im GT Masters mit Callaway Competition.

Markus Pommer ist um eine Erfahrung reicher. Eine Erfahrung, auf die er gut und gerne hätte verzichten können. "Dass ich jemandem reinfahre und der wegen mir das Rennen beenden muss, das gab es noch nie, auch nicht in meiner Formel-Zeit. Ich war auch nie bei der Rennleitung oben", sagte der Pilot von Callaway-Competition in seinem Fazit mit einem bitteren Schmunzeln am frühen Sonntagabend. Am Samstagnachmittag war es auf dem Lausitzring allerdings soweit.
Frühes Ende nach Crash mit Porsche
Denn das erste Rennen der GT-Masters-Saison war für den Heilbronner in seiner Corvette C 7 nach einem Crash mit zwei Porsche bereits früh wieder beendet. Ein Zusammenstoß mit Folgen. Denn nach dem Rapport gab es für den zweiten Lauf am Sonntag eine Rückversetzung um zehn Startplätze - und ein Null-Punkte-Wochenende.
Wirklich schuldig fühlte sich Markus Pommer allerdings auch mit etwas Abstand nicht. Der Unfallbericht aus Sicht des von Rang acht gestarteten 29-Jährigen: "Ich war hinter dem Porsche von Michael Ammermüller, der kam ziemlich schlecht aus der Kurve. Ich habe mich im Windschatten angesaugt und wollte links überholen, dann ist er aber immer weiter nach links rüber, damit habe ich in der Bremsphase nicht gerechnet." So weit weg von der Ideallinie, habe Pommer den anderen Porsche von Robert Renauer gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt, ihn erst spät gesehen, nicht mehr ausweichen können und kollidiert: "Wäre der nicht da gewesen, hätte das Überholmanöver geklappt. Die Lücke war da, da wäre jeder rein."
Er habe einfach nicht damit gerechnet, "dass Ammermüller so aggressiv nach links zieht, weil ich nach seinem Fehler so viel schneller war. Ich habe gedacht, das wird ein einfaches Überholmanöver. Dass jemand so weit nach links ausschert, hat man das ganze Wochenende nicht gesehen."
Entschuldigung bei Rennauer
Trotzdem entschuldigte sich Pommer direkt beim unbeteiligten Rennauer, als sie gemeinsam zur Box fuhren: "Er hat ja gar nicht gewusst, was los ist und konnte gar nichts dafür, war nur zur falschen Zeit am falschen Ort."
Von einem Fahrfehler seinerseits sprach Markus Pommer aber nicht: "Im Prinzip war es ein Rennunfall, es hat nicht geheißen, dass ich den Rennauer abgeschossen habe. Aber ich habe ihn am Ende halt getroffen, dann ist es üblich, dass man bestraft wird." Im Nachhinein hätte Markus Pommer den Überholvorgang vielleicht abbrechen sollen - und betont mit Blick auf die noch anstehenden Rennen: "Ich muss aufpassen, wenn ich überhole."
Keine Vorwürfe vom Team für Mehrarbeit
Sein Leingartener Team jedenfalls habe ihm keinen Vorwurf gemacht: "Die wissen ja, dass ich nie Unfälle baue und immer nach Punkten fahre."
Hinzu kam, dass der Schaden an der Front nicht allzu groß ausfiel, berichtet Pommer: "So viel war nicht kaputt, von den Anbauteilen ging es noch. Es hat aber trotzdem lange gedauert, wieder alles zu richten."
Doch die Mechaniker machten ihre Arbeit gewohnt gut. Und so fuhr die Corvette sonntags immerhin noch von Startplatz 24 auf Rang zwölf vor und das Duo Schmidt/Pommer zeigte, warum sie zu den Titelkandidaten gehören. Weniger ärgerlich machte es das für Markus Pommer nicht: "Da wäre was drin gewesen. Wir waren 14. im Qualifying und ich denke schon, wir wären etwas weiter vorn rausgekommen, im Rennen lief es nämlich echt gut."