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Trotz verpasstem Titel ist Luca-Sandro Trefz ein kleiner Gewinner

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Der Youngster aus Wüstenrot verliert beim GT4-Finale die Gesamtführung, darf aber dennoch auf den nächsten Karriereschritt hoffen. Der 18-Jährige will sich früher oder später seinen Traum vom AMG-Werksfahrer erfüllen.

von Dominik Knobloch
Luca-Sandro Trefz hat hinter dem Steuer des Mercedes-AMG gemeinsam mit Julien Apothéloz überrascht, das große Happy End aber verpasst.
Foto: imago images / Eibner
Luca-Sandro Trefz hat hinter dem Steuer des Mercedes-AMG gemeinsam mit Julien Apothéloz überrascht, das große Happy End aber verpasst. Foto: imago images / Eibner  Foto: Augst / Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Nein, wie ein Gewinner fühlt er sich gerade nicht. Natürlich nicht. "Fakt ist, dass wir nicht gewonnen haben, da ist das schwer", sagt Luca-Sandro Trefz. Mit seinen zarten 18 Jahren ist der Wüstenroter bereits ein knallharter Racer. Und für die zählt eben nur der Sieg. Zweite und Dritte sind die ersten Verlierer.

Dennoch ist auch Trefz bewusst: "Wir können stolz auf die Saison sein. Darauf, was wir gezeigt haben. Wir haben zwei Rennen gewonnen, waren oft auf dem Podium. Es war schon toll." Nur das Finale der ADAC GT4 Germany, das war es am vergangenen Wochenende nicht.

Als Gesamtführende zum Saisonfinale gefahren

Mit 15 Punkten Vorsprung im Gepäck waren Luca-Sandro Trefz und sein 19-jähriger Teamkollege Julien Apothéloz mit ihrem Mercedes-AMG von HTP-Winward als Gesamtführende nach Oschersleben gekommen. "Wenn man als Führender zum Finale fährt, dann will man das Ding auch gewinnen", gab es für Trefz keine Zweifel am hohen Anspruch. Am Ende waren die Plätze 14 und vier aber nicht genug. Zwei Teams rasten im engen Titelkampf letztlich noch vorbei. Drei Zähler hinter dem Zweiten, fünf Zähler hinter dem Ersten kamen Apothéloz/Trefz ins Ziel. "Das ist natürlich ärgerlich", sagte der Wüstenroter Abiturient zur finalen Prüfung auf der Strecke. Sitzenbleiben will er dennoch nicht.

"In den nächsten Wochen beginnen direkt die Verhandlungen für die neue Saison. Darüber bin ich froh - je früher ich planen kann, je schneller vergesse ich das Finale." Und mit etwas Abstand wird sich Luca-Sandro Trefz vielleicht doch zumindest als kleiner Gewinner fühlen können: "Das Fahrerfeld war sehr stark, mit der Top Drei können wir deshalb schon zufrieden und stolz sein. Wir haben eine Megateamleistung gezeigt. Jetzt kämpfe ich für den nächsten Schritt."

Trefz will sich nicht vom Coronavirus ausbremsen lassen

Der soll in die GT3 gehen. "Hätte ich die Meisterschaft gewonnen, wäre es natürlich viel einfacher geworden. Mit Platz drei ist es aber immer noch machbar", sagt Trefz. Er hofft auf eine Zukunft im ADAC GT Masters oder der neuen DTM auf GT3-Basis: "Man muss schauen, welches die bessere Serie für mich ist, um um Topplatzierungen mitfahren zu können." Schließlich will der zielstrebige Youngster sich seinen Traum vom AMG-Werksfahrer lieber früher als später erfüllen.

Vom Coronavirus will sich Trefz nicht ausbremsen lassen. Weil durch die Pandemie deutlich weniger Tests möglich waren und sind, sitzt er zu Hause im Simulator. Auch nach dem Saisonende. "Das war und ist schon ein Vorteil für mich, weil ich es sowieso gerne mache", sagt Trefz zum Heimtraining in Wüstenrot.

Im Winter stehen neue Simulatoren-Rennen an, sogar eine 24-Stunden-Session, weiß der 18-Jährige. Sicher wird er beim ein oder anderen mehr mit dabei sein. Beim E-Sport geht es für ihn aber nicht nur um den Sieg: "Ich bleib bei diesem Thema schon dran, ich fahre aber auf einem realistischen Modus - dadurch ist man im Simulator langsamer."

Und ganz vorn will er lieber auf der echten Strecke unbedingt sein.

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