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Lust auf Nil-Trip: Magdeburg will ersten Saison-Titel

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Bei der Club-WM in Ägypten erwartet den SC Magdeburg ein straffes Programm. Trainer Bennet Wiegert gewinnt dem Turnier dennoch viel Positives ab - und hofft auf den vierten Triumph.

Von Eric Dobias, dpa
Möchte mit dem SC Magdeburg bei der Club-WM zum vierten Mal den Titel holen: Trainer Bennet Wiegert.
Möchte mit dem SC Magdeburg bei der Club-WM zum vierten Mal den Titel holen: Trainer Bennet Wiegert.  Foto: Marius Becker/dpa

Der Reisestress? Nicht so wild. Die Belastung? Reine Ansichtssache. Der Kräfteverschleiß? Kein Problem. Bennet Wiegert hat richtig Bock auf die Club-WM und will mit dem SC Magdeburg den ersten Titel in der noch jungen Handball-Saison feiern. 

«Ich freue mich auf dieses Abenteuer. Wir haben das Ziel, vier Spiele zu gewinnen, und was das bedeutet weiß jeder», sagte der Trainer des Champions-League-Siegers vor dem Turnierauftakt am Samstag (14.30 Uhr/Dyn) gegen die California Eagles.

Das straffe Programm mit vier Spielen in sechs Tagen schreckt Wiegert nicht: «Wir machen da immer so etwas daraus wie: Boah, jetzt müsst ihr nach Ägypten, das wird aber stressig. Ich finde, es ist nicht das richtige Mindset, mit diesem Wettbewerb stiefmütterlich umzugehen. Darauf muss man sich einfach mental vorbereiten und einstellen. Was ich damit auf keinen Fall meine, ist Gejammere.» 

Lust statt Last

Für Wiegert hat das Turnier mit neun Teams eine große Bedeutung. «Ich bin extrem stolz, dass wir das fünfte Jahr nacheinander daran teilnehmen dürfen», sagte er und stellte klar: «Ich empfinde das nicht als Belastung.» Zumal die Vorrunde nur ein lockerer Aufgalopp sein dürfte, denn auch der zweite Magdeburger Gruppengegner Sharjah SC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zählt nicht gerade zu den Handball-Schwergewichten. 

Die drohen erst in der K.-o.-Runde mit Rekordsieger FC Barcelona und dem ungarischen Meister KC Veszprem, gegen den der SCM das Finale im Vorjahr nach zuvor drei Triumphen in Serie knapp verloren hatte. Wiegert hat daher durchaus Revanchegelüste. Zwar ist das Sieg-Preisgeld in Höhe von 350.000 Euro nicht zu verachten. Doch der Trainer sieht vornehmlich den sportlichen Wert - zumal es für Platz zwei (100.000) und drei (50.000) deutlich weniger gibt. 

«Diese Club-WM hat eine absolute Wertigkeit für uns. Warum? Jeder sieht immer den finanziellen Aspekt im Vordergrund. Der ist da. Aber mir ist die Kohle scheißegal, auch wenn ich weiß, wie wichtig das für den Verein ist, damit es uns wirtschaftlich gut geht. Aber ich fahre dorthin, um etwas zu gewinnen. Nur darum geht es», bekräftigte der 43-Jährige.

Frustabbau am Nil

Für Wiegert selbst bietet der Trip in Ägyptens neue Hauptstadt rund 50 Kilometer von Kairo entfernt die Möglichkeit, den Frust über den ebenso unnötigen wie unerwarteten ersten Punktverlust im Bundesliga-Titelkampf endgültig abzuhaken. Denn das 31:31 beim HC Erlangen am vergangenen Samstag wirkte bei dem ehrgeizigen Coach einige Tage nach. 

«Ich habe die Diskussion um uns gern zugelassen und es als Kompliment gesehen, dass man uns eine verlustpunktfreie Saison zugetraut hat. Das hätte ich gern am Leben gehalten», räumte Wiegert im Rückblick ein. 

Spätestens nach dem 27:26 gegen den polnischen Meister Wisla Plock am Donnerstag in der Champions League schaut der Erfolgstrainer wieder voller Gier nach vorn: «Egal in welchem Wettbewerb, wir wollen jedes Spiel gewinnen. Die Freude am Gewinnen soll immer da sein und viel größer sein als die Sorge, vielleicht Punkte abzugeben», sagte Wiegert. 

Dieses Motto soll sein Team bei der Club-WM erfolgreich umsetzen. Denn ein Sieg würde automatisch auch im nächsten Jahr die Teilnahme an dem Turnier bedeuten. «Der Wettbewerb hat auch deshalb eine große Wertigkeit, weil man etwas gewonnen haben muss, um überhaupt dorthin zu kommen», sagte Wiegert. «Sonst bist du nicht dabei, es sei denn, du bekommst eine Wildcard.» Und darauf will sich der Titelsammler nicht verlassen müssen.

Der SC Magdeburg will bei der Club-WM wie 2023 jubeln.
Der SC Magdeburg will bei der Club-WM wie 2023 jubeln.  Foto: Super Globe Media Team/dpa
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