Kolumbien trauert: Ohne Stürmerstar Falcao zur WM
Der künftige Dortmunder Adrian Ramos ist der einzige Bundesliga-Profi im Aufgebot Kolumbiens. Der Angreifer darf sich nach dem Ausfall des 60-Millionen-Euro-Stars Falcao größere Hoffnungen auf WM-Einsätze machen.

Kolumbiens große WM-Hoffnungen haben wenige Tage vor dem Auftaktmatch gegen Griechenland einen herben Dämpfer erhalten. Stürmerstar Radamel Falcao wird nach seinem Kreuzbandriss im Januar nicht rechtzeitig fit und in Brasilien fehlen.
Das ganze Land trauerte mit dem Stürmerstar vom AS Monaco. Chefcoach José Pekerman prophezeite jedoch direkt nach der Bekanntgabe der Absage Falcaos: «Heute können wir sagen, dass Kolumbien eine außergewöhnliche Zukunft hat und eine große WM spielen wird.»
Bei der Auslosung zu seiner WM-Teilnahme seit 16 Jahren war Kolumbien als Kopf der Gruppe C gesetzt. Der Fünfte der FIFA-Weltrangliste sah sich selbst als Geheimfavorit. Jetzt sind die Chancen der «Cafeteros» allerdings deutlich gesunken. Auch wenn Falcao seinen Kollegen Mut zusprach: «Wir haben eine großartige Auswahl, die wir unterstützen sollten, und es bleiben große Spieler.»
Dazu gehört als einziger Bundesliga-Profi auch der künftige Dortmunder Adrian Ramos von Hertha BSC, der sich Hoffnungen auf einen Platz im Sturm macht. Die Alternativen heißen vor allem Jackson Martínez (FC Porto) sowie Teófilo Gutiérrez (River Plate) und Carlos Bacca (FC Sevilla). Falcao dürfte jedoch nicht zu ersetzen sein: «El Tigre» (Der Tiger) hatte mit neun Toren in der WM-Qualifikation die Kolumbianer auf Rang zwei der Südamerika-Gruppe hinter Argentinien geschossen und war in der Europa League zweimal Torschützenkönig und Sieger mit dem FC Porto und Atlético Madrid.
Der Erfolg bei der Copa América 2001 im eigenen Land und das WM-Achtelfinale 1990 in Italien waren die bisher eher bescheidenen Erfolge des fußballverückten Kolumbien. Für Kapitän Mario Yepes von Atalanta Bergamo hat das Team «etwas weniger Erfahrung» als die anderen Gruppengegner Griechenland, Elfenbeinküste und Japan. «Wir haben die wenigste Erfahrung aus den vergangenen Weltmeisterschaften. Das sind schon Dinge, die bei einem Turnier eine Rolle spielen. Aber wir haben das Glück, einen Trainer zu haben, der solche Erfahrungen schon gemacht hat.» 2006 war Pekerman allerdings als Nationalcoach seines Heimatlandes Argentinien im Viertelfinale an Deutschland gescheitert - auch wegen gravierender Taktikfehler.