Stimme+
Sao Paulo (dpa)
Lesezeichen setzen Merken

Davari will mit Iran «das Größte» - Trikot-Posse

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Im vierten Anlauf will der Iran endlich erstmals die Vorrunde bei einer WM überstehen. Dabei soll ein in Deutschland geborener Torwart helfen. Doch abseits des Platzes gibt es Querelen für den Verband.

Von Florian Lütticke, dpa
Das Team aus dem Iran. Foto: Erwin Scheriau
Das Team aus dem Iran. Foto: Erwin Scheriau

Den ersten Herzenswunsch hatte sich Daniel Davari schon sieben Monate vor WM-Start erfüllt.

«Als die Nationalhymne kam, hatte ich Gänsehaut. Es war mit Abstand eines der schönsten Gefühle im Fußball, die ich je hatte», berichtete der gebürtige Gießener von Eintracht Braunschweig nach seiner Länderspiel-Premiere für den Iran beim 3:0 gegen Thailand. Nun fiebert der Neu-Züricher auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Brasilien für das Geburtsland seines Vaters hin - «das Größte in meiner Karriere.»

Vor dem Abflug nach Sao Paolo wurde Davari neben dem früheren Bundesliga-Profi Aschkan Dejagah mit dem iranischen Team feierlich verabschiedet - entgegen aller Euphorie in der Heimat waren die Leistungen vor der WM aber wenig vielversprechend. Im Trainingslager in Österreich gab es trotz der zweitklassigen Gegner Weißrussland, Montenegro und Angola nur drei Unentschieden.

Dennoch gab Coach Carlos Queiroz hohe Ziele aus - auch in der schweren Gruppe mit Nigeria, Argentinien und Bosnien-Herzegowina. «Unsere Erwartungen sind enorm, weil wir sehr viel gearbeitet und gelitten haben, um bei den besten Mannschaften der Welt dabei zu sein», sagte der Portugiese. Im vierten Anlauf soll erstmals bei einer Weltmeisterschaft die Auftaktrunde überstanden werden. «Kann sein, dass es ein unrealistischer Traum ist, aber der Fußball beruht auch auf unrealistischen Träumen.»

Neben Querelen um eine womöglich schon vor der WM geplatzte Vertragsverlängerung von Queiroz machte der Iran weitere negative Schlagzeilen abseits des Platzes. Vermeintlich aus Kostengründen untersagte Verbandschef Ali Kafaschian den Spielern den Trikottausch in Brasilien, der deutsche Ausrüster protestierte dagegen, er stelle genug Hemden zur Verfügung: «Eine beschämende Situation für ein stolzes Land», kommentierte ein iranischer Fußball-Blog das Jersey-Gate.

  Nach oben