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Warum im Stadion von BVB-Gegner PSV Eindhoven ein Platz immer frei bleibt

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Bei Borussia Dortmunds Gegner im Achtelfinale der Champions League, PSV Eindhoven, haben etliche Spieler noch eine Rechnung mit dem deutschen Fußball offen.

Rund 35 000 Zuschauer passen ins Philips-Stadion, in dem der BVB am Dienstagabend bestehen muss.
Foto: Florian Huber
Rund 35 000 Zuschauer passen ins Philips-Stadion, in dem der BVB am Dienstagabend bestehen muss. Foto: Florian Huber  Foto: Florian Huber

Direkt vorm Eingangstor zum Philips Stadion in Eindhoven hat jemand bleibende Spuren hinterlassen, der bei Borussia Dortmund schmerzhafte Erinnerungen hervorruft. Die Fußabdrücke gehören Arjen Robben, 2013 schoss er im Champions-League-Finale das 2:1-Siegtor für den FC Bayern gegen den BVB. Damals in Wembley, wo auch in diesem Jahr wieder der Titel vergeben wird. Von 2002 bis 2004 kickte Robben für die PSV Eindhoven, die Philips" Sport Vereniging.

PSV Eindhoven: Club-Legenden haben sich vor dem Stadion verewigt

Neben anderen einstigen Weltstars wie Mark van Bommel, Ruud van Nistelrooy und dem einstigen Hoffenheimer Kurzzeit-Torwart Heurelho Gomes hat Robben so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass Fußabdruck samt Ehrentafel im Boden verewigt sind. Arjen Robben ist gerade 40 Jahre alt geworden. Seinem Ex-Verein PSV drückt er sicherlich die Daumen, wenn am Dienstag (21 Uhr/Amazon Prime) Borussia Dortmund zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League in Eindhoven gastiert.

Alle 17 Hinrundenspiele in der Liga hat Eindhoven gewonnen, ist eine absolute Heimmacht. In der niederländischen Eredivisie ist der Meistertitel bei zehn Punkten Vorsprung nur eine Frage der Zeit. Am Freitagabend gegen Aufsteiger Heracles Almelo war der niederländische Tabellenführer nicht wirklich gefordert. Zu einseitig, zu überlegen agierte der Tabellenführer nach einem frühen Platzverweis für die Gäste. Angesichts von 39 Torschüssen waren die Gäste mit der 0:2-Niederlage noch gut bedient. "Wir hätten mehr Tore schießen müssen", sprach der PSV-Trainer Peter Bosz. Viel wichtiger aber: "Keiner hat sich verletzt, wir können fit in den Dienstag gehen."

PSV Eindhoven: Ein Sammelbecken frustrierter Bundesliga-Profis

In seinem Team sind etliche, die noch eine Rechnung offen haben mit dem deutschen Fußball, weil es hier nicht wirklich gut lief. Das gilt nicht nur für den einstigen Kurzzeit- BVB-Trainer selbst. Eindhoven ist ein Sammelbecken für Spieler, die es in der Bundesliga nicht so richtig gepackt haben. Augsburgs Rekordeinkauf Ricardo Pepi (kostete 2022 mehr als 16 Millionen Euro) floppte in der Bundesliga, Innenverteidiger André Ramalho überzeugte in Mainz und Leverkusen kaum. Luuk de Jong traf für Borussia Mönchengladbach bei weitem nicht so regelmäßig wie nun für Eindhoven (19 Ligatore in dieser Saison). Und Bayern-Talent Malick Tillmann beweist gerade mit zwölf Torbeteiligungen, dass er durchaus einer für die Offensive des Münchener Star-Ensemble sein könnte.

Eng und stimmungsvoll ist das PSV-Stadion, das mitten in der Stadt liegt. "Dortmund wird schon sehen, was hier passiert", sagte Malick Tillmann gerade im "Kicker". Bei jedem PSV-Tor leuchtet eine Lautstärke-Skala des Torjubels auf den beiden Anzeigetafeln. "Bei Toren gegen den BVB wird es definitiv noch lauter", sagte PSV-Fan Joris (43) am Freitagabend beim Halbzeit-Bier der Marke "Bavaria".

Mit 100 Jahren saß Ober-Fan Frits Philips noch im Stadion

An Ort und Stelle kickten die Philips-Arbeiter schon vor über 100 Jahren. Der einstige Konzernchef Frits Philips fungierte noch mit 100 Jahren als Ober-Fan. In der Stadt steht seine Statue. Seit seinem Tod 2005 bleibt sein Platz im Stadion (Block D, Reihe 22, Sitz 43) stets unbesetzt. Philips hat seinen Sitz längst in Amsterdam, die einstigen Bürogebäude sind längst umfunktioniert. Zu Hotels und Einkaufsläden. Das Unternehmen hat Spuren hinterlassen, ähnlich den Fußabdrücken der Fußball-Granden von einst vorm Stadiontor.

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