Kartenvorverkauf
Tickets für den 12. Neckar Cup, der zum zweiten Mal in Bad Rappenau stattfindet, gibt es ab sofort auf der Turnierhomepage unter www.neckarcup.de
Warum die Zukunft des Neckar-Cups an einer gläsernen Faser hing. Etat des Tennis-Challenger-Turniers 2026 in Bad Rappenau ist nah an der 500 000-Euro-Marke.

Mine Cebeci hat es darauf ankommen lassen – und ist bestens damit gefahren. Eigentlich hätte die Turnierdirektorin des Bad Rappenauer Neckar-Cups bis 30. November bei der Tennisspielerorganisation ATP Bescheid geben müssen, ob das Challenger-Turnier von 31. Mai bis 7. Juni 2026 stattfinden wird.
„Ich werde heute noch den Antrag unterschreiben und mit gutem Gefühl wegschicken: Auch 2026 findet der Neckar-Cup statt.“Mine Cebeci
Am Wochenende sei von der ATP die Erinnerung gekommen, am Montag fand das alles entscheidende Treffen mit Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei statt, so dass Mine Cebeci am Dienstagmittag sagen konnte: „Ich werde heute noch den Antrag unterschreiben und mit gutem Gefühl wegschicken: Auch 2026 findet der Neckar-Cup statt.“
Die Zukunft des Tennisturniers, bei dem in Heilbronner Zeiten Superstars wie Alexander Zverev, Casper Ruud und Dominic Thiem aufgeschlagen haben, hing nicht gerade am seidenen Faden, nein. Aber an der gläsernen Faser: „Hätte es nicht mit dem Glasfaseranschluss geklappt, hätte es keinen Neckar-Cup gegeben“, verdeutlichte die Turnierdirektorin. Die ATP sei da gnadenlos, schreibt bei all seinen Turnieren schnelles Internet vor.
Und die Stadt Bad Rappenau sei, wie schon im Oktober angekündigt, sehr um eine Lösung des großen Problems bemüht gewesen. Kurz und gut, die letzten Fragezeichen sind ausgeräumt, es klappt mit der Internet-Verbindung, dem überirdischen Verlängerungskabel von der Verwaltung der Kur- und Rehaklinik. Für die Turnierwoche 2026. „Vielleicht schaffen wir es vor dem Turnier 2027, die Leitung unterirdisch zu verlegen“, hofft Mine Cebeci.
Dafür kämen weder die Stadt noch der TC Blau-Gelb Bad Rappenau auf. Eines Tages werden also geschätzte 50 000 Euro den Turnieretat zusätzlich belasten. Der Etat 2026 wird die „420 000 bis 430 000 Euro“ (Cebeci) von 2025 bei weitem übersteigen, es gehe stramm auf die 500 000 Euro zu. „Und das macht ein bisschen Angst“, sagt Mine Cebeci. Wobei schon in Heilbronner Zeiten an der halben Million gekratzt worden sei.

Es gibt viele Kostentreiber. Der signifkanteste ist die Preisgelderhöhung, die (un-)gewollt achte in bald 13 Jahren Neckar-Cup. Es ist Pflicht für Turniere der Kategorie 100, von 145 250 Euro auf 160 680 Euro zu erhöhen. Zum Vergleich: 2024 lag das Preisgeld noch bei 127 000 Euro. Alles gut, sagt Mine Cebeci: „Von der Erhöhung profitieren die Spieler.“
Das gelte beispielsweise auch für die Erhöhung von drei auf sechs Trainingsbälle pro Spieler und Tag sowie die Vorgabe, dass ab 2026 nicht nur eine, sondern zwei Physioliegen elektrisch verstellbar sein müssen. Das macht für Mine Cebeci und Turniermanager Metehan Cebeci keinen Unterschied: „Beides ist bei uns schon lange Standard.“
„Es freut uns sehr, dass Justin als ein Gesicht des Neckar-Cups dabei ist.“
Mine Cebeci
Was aber zusätzliche Kosten verursacht: Die ATP hat mal eben ihr Logo geändert, weshalb alle Werbebanner angepasst werden müssen. „Das dürfte um die 10 000 Euro kosten“, schätzt Mine Cebeci, die mehr denn je ins finanzielle Risiko geht: Nur ein Teil der mehr als 100 bisherigen Sponsorenpartner habe bereits für 2026 eine Zusage gegeben.
Momente, die für Risiko und Aufwand belohnen, gibt es immer wieder. Zuletzt am Montag: Justin Engel darf als Nachrücker zum Next-Gen-ATP-Final nach Dschidda (Saudi-Arabien), wo die besten acht Profis unter 21 Jahren den Allerbesten des Jahres ausspielen. „Es freut uns sehr“, sagt Mine Cebeci, „dass Justin als ein Gesicht des Neckar-Cups dabei ist.“ Der mittlerweile 18-jährige Nürnberger, aktuell die Nummer 187 der Welt, hat 2025 eine enorme Entwicklung gemacht: Juni Neckar-Cup-Premiere, September Davis-Cup-Debüt, Dezember Next-Gen-ATP-Finale.
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