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Wie ein Verlängerungskabel den Neckar-Cup für 2026 im Spiel hält

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Pragmatische Lösung für ein großes Problem: Das zwingend notwendige schnelle Internet bekommt der Bad Rappenauer Neckar-Cup von einem Nachbarn.

Woher bekommt man draußen im Grünen schnelles Internet? Vom Nachbarn. Der klassische Anschluss ans Glasfasernetz hätte bis zu 60 000 Euro gekostet.
Woher bekommt man draußen im Grünen schnelles Internet? Vom Nachbarn. Der klassische Anschluss ans Glasfasernetz hätte bis zu 60 000 Euro gekostet.  Foto: privat

Es ist gerade mächtig viel los in Bad Rappenau: Es ist Wahlkampf, im Kraichgau-Städtchen findet am 9. November eine Oberbürgermeister-Wahl statt. Amtsinhaber Sebastian Frei lachte und sagte: „Nein, nein, der Neckar-Cup ist nicht Wahlkampfthema, das soll er auch nicht sein.“ Damit vom 31. Mai bis 7. Juni 2026 die 12. Auflage des internationalen Tennisturniers über die Sandplätze des TC Blau-Gelb gehen kann, müssen Hausaufgaben erledigt werden.

Die Stadt, der Tennisclub und Turnierdirektorin Mine Cebeci sind wegen einer zwingenden Vorgabe gefordert: Die Spielerorganisation ATP schreibt raketen-, beziehungsweise aufschlagschnelles Internet vor. „Die Thematik ist geklärt“, versicherte Sebastian Frei am Freitag. Und es gibt noch mehr gute Neuigkeiten rund um das Challenger-Turnier.

Anschluss des TC Bad Rappenau ans Glasfasernetz wäre sehr teuer geworden

Den im Grünen gelegenen TC Blau-Gelb mal eben klassisch ans Glasfasernetz anzuschließen, hätte „50 000 bis 60 000 Euro“ gekostet, sagte Sebastian Frei. Wie macht man es bei einer Garten-Party im Grünen, wenn man Strom braucht? Genau, man fragt beim Nachbarn und arbeitet mit einem Verlängerungskabel. So ähnlich läuft es beim TC An der Solebohrung.

Ihre Gespräche fruchten: Oberbürgermeister Sebastian Frei (Zweiter von links), Mine Cebeci (Mitte) und Christoph Bohnsack (Zweiter von rechts).
Ihre Gespräche fruchten: Oberbürgermeister Sebastian Frei (Zweiter von links), Mine Cebeci (Mitte) und Christoph Bohnsack (Zweiter von rechts).  Foto: Müller-Appenzeller, Lars

„Wir legen eine Event-Leitung“, erklärte der Oberbürgermeister nach Gesprächen mit der Verwaltung der benachbarten Kur- und Rehaklinik. „Es wird für die Zeit des Turniers eine provisorische Leitung rüber gelegt. Die reicht für die geforderte Bandbreite dicke aus.“

Einmal mehr fruchteten Gespräche zwischen Stadt, Verein und Turnier 

Das ist eine gute Lösung für alle. Wie sagte Christoph Bohnsack, Erster Vorstand des TC Blau-Gelb, beim Sponsoren-Event am 22. September: „Ohne uns geht es nicht. Ohne die Stadt geht es erst recht nicht. Wir müssen das gemeinsam mit Familie Cebeci diskutieren.“ Einmal mehr fruchteten die Gespräche.

„Ohne uns geht es nicht. Ohne die Stadt geht es erst recht nicht.“

Christoph Bohnsack

Wie viel das temporäre Provisorium kostet, für das es ein etwa 400 Meter langes Verlängerungskabel brauchen wird, müsse noch geklärt werden, sagte Oberbürgermeister Sebastian Frei nun. „Aber das sind keine riesigen Kosten.“

Enorme Datenwechsel für die Ballwechsel der Profis aus aller Welt

Riesig ist die Freude bei Mine Cebeci: „Es ist eine enorme Erleichterung zu wissen, dass das technisch klappt.“ Denn ab 2026 kommt auch auf der Challenger-Tour das sogenannte Player-Ball-Tracking zum Einsatz. Diese Analyse-Technologie der Ballwechsel sorgt für enormen Datenwechsel. „Deshalb ist schnelles Internet für die ATP grundlegend“, erläuterte Mine Cebeci. „Und deshalb wollte die ATP unseren Plan dazu sehen.“

„Es ist eine enorme Erleichterung zu wissen, dass das technisch klappt.“

Mine Cebeci

Klarheit gibt es auch ein Stück weit beim Thema Anschluss des Tennisclubs an die Kanalisation – was für die ATP natürlich keine Rolle spielt. „Die enorm kostspieligen Tiefbauarbeiten müsste der Verein bezahlen“, sagte Sebastian Frei, „da darf eine Stadt nicht drauf verzichten“. Das klappt also nicht. Kostspielig war aber auch das häufige Leeren der Toilettenwagen während der Turnierpremiere. Eine Lösung „mit überschaubaren Mitteln“ (Frei) könnte das Verlegen der Sickergrube sein – die liege derzeit mitten unter der Anlage. 

Es bleiben genug Hausaufgaben für den Neckar-Cup 2026: „Wir haben in diesen Tagen mit der Sponsorenakquise begonnen“, sagte Mine Cebeci. „Wir haben schon einige Zusagen.“ Aber es ist noch viel zu tun, damit auch im Juni in Bad Rappenau wieder mächtig viel los ist.

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