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Wie die ersten Trainingstage für Moritz Böhringer in der NFL laufen

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Der Ex-Spieler der Schwäbisch Hall Unicorns, Moritz Böhringer, hat beim NFL-Club Minnesota Vikings den Trainingsbetrieb aufgenommen. Was er jetzt tun muss, um in den endgültigen Kader zu gelangen:

Von Marc Schmerbeck

Ein Mann der großen Worte ist Moritz Böhringer nicht gerade. Das muss aber auch nicht sein. So lange er große Taten auf dem Feld folgen lässt.

Seine Antworten kommen bei einer am Donnerstag anberaumten Telefonkonferenz kurz und knapp. Zwar war das Medieninteresse dieser Tage auch in den USA groß, doch noch hat er sich nicht daran gewöhnt. Seit Ende April steht der ehemalige Spieler der Schwäbisch Hall Unicorns nun bei den Minnesota Vikings in der National Football League (NFL) unter Vertrag. Die ersten Trainingseinheiten in seinem neuen Club hat er bereits absolviert, die ersten Schritte in Richtung Football-Profi sind gemacht.

Sein nächstes Ziel ist es jetzt, den Sprung in den endgültigen 53-Mann-Kader der Vikings zu schaffen. Derzeit sind 90 Spieler im Training unter Beobachtung, davon zehn Wide Receiver. Fünf bis sechs davon werden wohl in den Roster für die Saison übernommen. Sollte er sein Ziel erreichen, wäre Böhringer der erste deutsche Spieler, der in der NFL eine Position bekleidet, auf der er Punkte erzielen kann und auch den Ball in der Hand hat. Das wird aber kein Selbstläufer.

„Es sind viele gute Spieler dort“, sagt er. Einen ersten Achtungserfolg hat Böhringer bereits gefeiert. Er darf den Umlaut in seinem Namen behalten – in den USA benutzt man ein „ö“ eigentlich nicht. „Ich habe angefragt, ob es geht. Ich habe jetzt von der NFL bescheid bekommen, dass es geht“, sagt Böhringer, der mit der Nummer 81 auf dem Trikot auflaufen wird. Eine Bedeutung hat die Zahl für ihn nicht. „Ich habe einige zur Auswahl bekommen und mich dafür entscheiden. Mir ist das relativ Wurst“, sagt er.

Vergangene Woche gab es ein Rookie-Trainingscamp

Dort trafen sich lediglich die NFL-Neulinge. Unter anderem stand Ernährungsberatung oder auch der richtige Umgang mit Geld auf dem Programm. Bisher hat Böhringer kaum etwas ausgegeben, sich keinen speziellen Wunsch mit seiner Gage erfüllt. „Der erste Tag war hart“, sagt der 22-Jährige. „Nicht unbedingt wegen des Trainings. Sondern eher wegen dem Playbook lernen. In dieser kurzen Zeit.“

Im Playbook stehen die Spielzüge, die das Team einstudiert und dann je nach Situation durchführt. „Es sind einfach mehr, als ich es aus Deutschland gewohnt bin“, sagt Böhringer. „Außerdem wird etwas anders angesagt. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Das Training wird dann sicher brutal, wenn das richtige Camp losgeht. Jetzt geht es noch.“ Noch wurde ohne Schutzausrüstung trainiert. Höchstens mal mit Helm.

Diese Woche hatte er dann Einheiten mit den anderen Spielern zusammen. Noch lebt er in einem Hotel in einem Vorort von Minneapolis. „Ich weiß gar nicht wie der Ort heißt“, sagt Böhringer. Dort sind auch die anderen Rookies beheimatet. Schwierigkeiten untereinander gibt es keine. Auch wenn er als Deutscher eher ein Exot ist. „Ich werde akzeptiert als wäre ich ein normaler College-Spieler“, sagt Böhringer. Die Sprache sei ebenfalls kein Problem. Bis auf einige Fachausdrücke habe er keine Verständnisprobleme. „Es geht hier für ein Profi-Team auch durchaus familiär zu“, sagt der gebürtige Stuttgarter.

Jetzt kann Moritz Böhringer mit Taten dafür sorgen, dass er auch währen der NFL-Saison ein Teil der Vikings-Familie bleibt.

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