Wenn der Neuzugang gleich mal den Ex-Verein ärgert
Lea-Marie Schultz führt Tischtennis-Drittligist Neckarsulm zum 6:4 über Fürstenfeldbruck II. Dadurch betreiben die Sport-Union-Frauen Wiedergutmachung fürs unglückliche 5:5 in Korntal.

Die Matchwinnerin ist keine für große Gesten. Lautes Jubelgeheul ist nicht so das Ding von Lea-Marie Schultz, der Neuen bei der Sport-Union Neckarsulm. Das hat wohl nicht nur damit zu tun, dass es am Sonntag gegen ihren bisherigen Verein, den Turn- und Sportverein Fürstenfeldbruck ging. „Mich hat es super beeindruckt, dass sie auch ruhig bleibt, wenn es mal negativ läuft“, sagt Trainer Christian Hofmann über die Debütantin, die beim 6:4-Heimsieg drei Siege in drei Spielen beisteuerte. Ausgerechnet gegen ihre ehemaligen Teamkameradinnen.
Schultz stammt aus der Nähe von Crailsheim, lebt jedoch in Saarbrücken (zusammen mit Zweitligaprofi Mike Hollo). Nach Neckarsulm ist die Wegstrecke nur noch halb so weit wie in den Speckgürtel von München. Bei der Sport-Union soll sie sowohl in der Regionalliga als auch in der 3. Liga zum Einsatz kommen. Ihre Drittligatauglichkeit im ausgeglichenen SUN-Team hat sie am Sonntag unter Beweis gestellt. Mit drei Punkten aus den ersten zwei Saisonspielen hatte Trainer Christian Hofmann gerechnet. Die Rechnung ging auf, der Weg dorthin war allerdings ein anderer als geplant.
Der verflixte fünfte Satz als Neckarsulmer Problem
Am Samstag überwog bei Hofmann nämlich der Ärger, weil gleich drei Spiele trotz Neckarsulmer Matchbällen noch verloren gingen. Minh-Thao Nguyen vergab sowohl gegen Radmila Tominjak als auch gegen die Ex-Neckarsulmerin Pauline Friebe im fünften Satz Matchbälle, musste sich jeweils im Entscheidungssatz mit 13:15 geschlagen geben. „Das war einer der Tage, an denen alles, was schieflaufen kann, dann auch schiefläuft“, sagte Christian Hofmann, schränkte jedoch auch ein: „Minh-Thao war nicht fit, körperlich an der Grenze.“ Dass auch Lea-Marie Schultze einen Sieg auf dem Schläger hatte, das dritte knappe Einzel abgab, stellte den Favoriten beim Derby vor arge Probleme.
In ein paar Wochen wäre es wohl anders gelaufen, glaubt der Trainer
Woran lag die Knappe-Spiele-Seuche? „Es war unser erstes Saisonspiel, der Gegner schon im Wettkampfrhythmus“, sagt Christian Hofmann: „Natürlich ist es rein hypothetisch, aber ich glaube, zu einem späteren Zeitpunkt der Saison hätten wir nicht alle drei knappen Einzel verloren.“Beim Zwischenstand von 5:3 für Korntal war allen Neckarsulmerinnen klar: Nur noch zwei Siege im hinteren Paarkreuz retten das Remis. Das übernahmen dann Ronja Mödinger und Lea-Marie Schultz sehr souverän mit deutlichen 3:0-Erfolgen, die das Gesamt-Remis und somit einen Zähler retteten. Weiter geht es am Samstag, den 18. Oktober (17 Uhr) bei den TTF Rastatt.
TSV Korntal – Neckarsulm 5:5Tominjak/Friebe – Hessenthaler/Mödinger11:9, 10:12, 11:9, 10:12, 11:7 1:0Pardela/Chen – Nguyen/ Schultz 11:4, 10:12, 6:11, 11:9, 9:11 1:1Tominjak – Nguyen 10:12, 11:8, 11:7, 4:11, 15:13 2:1Friebe – Hessenthaler 6:11, 6:11, 7:11 2:2 Pardela – Schultz 11:5, 8:11, 8:11, 11:7, 12:10 3:2Chen – Mödinger 11:7, 6:11, 1:11, 6:11 3:3Tominjak – Hessenthaler 4:11, 11:7, 11:9, 11:3 4:3Friebe – Nguyen 13:11, 6:11, 7:11, 11:5, 15:13 5:3Pardela – Mödinger 6:11, 8:11, 4:11 5:4Chen – Schultz 6:11, 6:11, 9:11 5:5
Neckarsulm – TuS Fürstenfeldbruck II 6:4Hessenthaler/Mödinger – Das/Hanslick 6:11, 11:7, 11:9, 2:11, 15:13 1:0Nguyen/Schultz – Felbermeier/Walter 11:5, 11:6, 11:9 2:0Hessenthaler – Hanslick 10:12, 5:11, 8:11 2:1Nguyen – Das 7:11, 8:11, 3:11 2:2 Mödinger – Walter 8:11, 12:10, 9:11, 11:5, 8:11 2:3Schultz – Felbermeier 11:4, 11:4, 11:8 3:3Hessenthaler – Das 7:11, 5:11, 7:11 3:4Nguyen – Hanslick 9:11, 11:4, 11:8, 10:12, 11:3 4:4Mödinger – Felbermeier 12:10, 11:5, 11:8 5:4Schultz – Walter 11:8, 11:5, 11:6 6:4