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Welches besondere Ziel Kanute Julian Schmiech 2026 anvisiert

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Nach einer problematischen Saison 2025 will Kanute Julian Schmiech die Grundlagen für Erfolge 2026 legen. Im nächsten Sommer könnte es ein besonderes „Heimspiel“ in Kanada geben. 

Julian Schmiech machten im Sommer Schulterprobleme zu schaffen. Die neue Saison soll besser laufen als die vergangene.
Julian Schmiech machten im Sommer Schulterprobleme zu schaffen. Die neue Saison soll besser laufen als die vergangene.  Foto: Seidel, Ralf

Als angehender Pädagoge übt Kanute Julian Schmiech das mit der Notengebung beim Blick zurück auf die vergangene Saison gleich Mal. Was er sich selbst ins Zeugnis schreiben würde? „Stets bemüht, eine flotte Vier plus“, sagt der Student am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beim Blick zurück auf die vergangenen Kanu-Saison, die erste bei der U23. „Den großen Jungs“, wie es Schmiech ausdrückt, der weiterhin für die TSG Heilbronn startet.Dass das Kanu-Jahr 2025 nur die Bewertung ausreichend erhält, hat mit mehreren Faktoren zu tun. Zum einen stand für den Leingartener das Abitur an, das er mit einem Notenschnitt von 2,5 bestand. Zum anderen sorgten hartnäckige Schulterprobleme, ein sogenanntes Subscapularis-Syndrom, für längerfristige Probleme, als die Abiturphase beendet war.

Die Schwachstelle in der Schulter ist erkannt

Vereinfacht ausgedrückt: Schmiech trainierte in den vergangenen Jahren die großen Muskelgruppen zu sehr, vernachlässigte dabei die kleinen. Aus dem daraus resultierenden Ungleichgewicht entstand eine gereizte Bizepssehne. Die süddeutschen Meisterschaften konnte der 19-Jährige so nicht mitfahren. Erst eine Woche vor den deutschen Meisterschaften war Training möglich, mit dem zweiten Vierer aus Baden-Württemberg wurde er Sechster, knapp hinter dem ersten Landes-Boot. „Für die Einschränkungen war es ganz okay“, sagt Schmiech.

Die Schwachstelle in der Schulter ist erkannt. „Ich mache jetzt sehr viele Übungen für die Muskulatur der Schulter“, sagt Schmiech über die Zusammenarbeit mit einer kolumbianischen Physiotherapeutin, die viel auf einen Mix aus Elektrotherapie, Muskelentspannung, Prävention und Regeneration setzt.

Karlsruhe ist Schmiechs neuer Lebensmittelpunkt, auch wenn der Umzug in die erste eigene Wohnung erst im November ansteht. Aktuell wohnt er noch unter der Woche am Bundesstützpunkt in Karlsruhe. Das Pensum ist dementsprechend hoch. Bereits um 7.30 Uhr steht die erste Trainingseinheit an, drei sind es insgesamt jeden Tag. Diese mit dem Studium unter einen Hut zu bekommen ist die große Kunst. Der Fahrplan bis Februar sieht Studium und Training in Karlsruhe vor, dann geht es für einen Monat ins Trainingslager nach Kalifornien.

Die besondere Beziehung zu Halifax in Kanada

Über allem steht die Frage, die Schmiech so formuliert: „Was kann ich leisten, wenn ich mich voll auf den Sport fokussieren kann?“ Die Infrastruktur in Karlsruhe passt. Die Trainingsgruppe mit 16 Jungs ist groß. „Man hat immer jemanden, gegen den und mit dem man fahren kann“, sagt Schmiech. Das große Ziel für 2026 liegt dann wieder auf der anderen Seite des großen Teichs, in Nordamerika. Die U23-WM findet nämlich Anfang Juli in Halifax in Kanada statt. Mit dem Ort verbindet Schmiech junior eine persönliche Geschichte. „Mein Opa hat da vor 40 Jahren ein Haus gekauft, war oft da. Es wäre als ein Heimspiel“, sagt Julian Schmiech. In den WM-Kader zu kommen dürfte schwierig werden, ist aber auch nicht unmöglich. Als wertigen „Trostpreis“ gibt es auch noch eine U23-EM.

Am 9. November wird der von der Sporthilfe Unterland geförderte Kanute als Teil des Nationalkaders in Kienbaum Tests (Kraft-, Lauf- und Padelwerte) absolvieren. „Da sehe ich, wie die Großen drauf sind – und wo ich stehe“, sagt Schmiech. Unverletzt und motiviert durch den Winter zu kommen, ist nun die erste Herausforderung, die zweite besteht darin, die durch die Schulterprobleme verlorene Kraft wieder aufzubauen. Daheim in Heilbronn auf den Neckar geht es dabei nicht mehr. Nach einer Sechs-Tage-Woche in Karlsruhe ist Schmiech „der freie Sonntag heilig. Da schafft es auch mein Vater nicht, mich aufs Wasser zu bekommen.“ 

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