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Stephan Fallers Investition in die Zukunft: Ein neuer Sandplatz

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Güglinger Dressurtage finden in diesem Jahr auf dem neuen, großen Sandplatz in Frauenzimmern statt. Von Freitag bis Sonntag ist ein volles Programm geboten.

War bei den 1. Güglinger Dressurtagen dabei und hat auch für die zweite Auflage gemeldet: Ines Binder vom RV Brackenheim mit Ferrero Küßchen.
Foto: Archiv/Bihr
War bei den 1. Güglinger Dressurtagen dabei und hat auch für die zweite Auflage gemeldet: Ines Binder vom RV Brackenheim mit Ferrero Küßchen. Foto: Archiv/Bihr  Foto: Bihr, Lina

Wo früher im Herzen des Reiterhofs Faller alles im grünen Bereich war, herrscht nun die Farbe Beige vor: Aus der Rasenfläche ist ein Allwetterplatz aus Sand geworden, mit 4200 Quadratmetern, größer als ein halber Fußballplatz.

"Ich habe die Investition wegen meines Stalls gemacht, nicht der Verein", betont Stephan Faller. Der führt einen Reitbetrieb, ist Unternehmer - und der Kopf hinter dem Reitclub Güglingen, der von Freitag bis Sonntag in Frauenzimmern die 2. Güglinger Dressurtage veranstaltet.

Ein Sandplatz in dieser Größe ist nicht überall machbar

Wie viel die Investition in die Zukunft gekostet hat, will Stephan Faller nicht verraten. Am Sonntagnachmittag sagt er beim Turnier des RV Ilsfeld mit Blick auf den dortigen besonders großen Rasenplatz: "Hier einen ähnlich großen Sandplatz zu bauen, würde rund eine halbe Million Euro kosten."

Dieter Melwitz, Vorsitzender des Reitervereins Ilsfeld, schüttelt den Kopf und sagt: "Ein Sandplatz in dieser Größe wäre für uns unbezahlbar." An der Schozach bleibt also alles im grünen Bereich, der Turnierplatz ein Rasenplatz. Die Rahmenbedingungen sind in den anderen Vereinen der Region nicht anders. Warum dann die große Investition Fallers?

Ein großer Allwetterplatz ist für die Zukunft wichtig

"Einen großen Allwetterplatz muss man halt haben. Das ist der Standard, wie zwei Hallen, wenn man die nächsten 20 Jahre weitermachen möchte", sagt Stephan Faller, für den der Fall glasklar ist: "Unsere Region mit ihren vielen Rasenturnieren ist auf dem absteigenden Ast." Die Reiter wollten keine Stollen drehen (damit ihre Pferde auf dem Rasen genug Halt haben), bevorzugten Turniere auf Sand. Fakt ist, dass sich Veranstalter schwertun, bei Rasenturnieren volle (Spring-)Prüfungen zu bekommen. Stephan Faller weiß, dass er als Unternehmer im Vorteil ist: "Ein Verein tut sich mit solch einer Investition viel schwerer", nicht zuletzt, weil es in einem Verein viele verschiedene Meinungen gebe.

Turnierpremiere auf dem Sandplatz mit vollem Programm

Nun feiert der große Sandplatz in Güglingen-Frauenzimmern also seine Turnierpremiere - wie gehabt ausschließlich mit Dressurprüfungen. Von Freitag bis Sonntag, los geht es jeweils um 8 Uhr, stehen 16 Prüfungen an, darunter zwei Amateur- sowie fünf S-Prüfungen. 136 Reiterinnen und Reiter mit 258 Pferden haben offiziell genannt. "Wir haben volles Programm", freut sich Stephan Faller, der nach der geglückten Premiere der Dressurtage vor einem Jahr sagte, 2024 auf dem neuen Platz auch wieder Springen anbieten zu wollen. Doch gemach: "Jetzt schauen wir mal, wie alles am Wochenende läuft."

Auf dem Reiterhof Faller ist nicht nur die Dressur zu Hause. "Das Verhältnis ist halb-halb", sagt Turnierleiterin Laura Weiss und verweist auf Jan Müller (RV Ilsfeld), der am Sonntag bei seinem Heimatverein den Großen Preis im Springen gewann, aber seine Pferde seit Jahren in Frauenzimmern im Stall untergebracht hat. Nicht zu vergessen Nick Semler (RC Güglingen). Der 17-Jährige ist einer von vier Auszubildenden auf der Anlage. Am Sonntag wurde er in Ilsfeld mit Silver Credit Vierter in der fünften Qualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal, der Mitte November in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle ausgeritten wird.

"Ich hatte einen ärgerlichen Fehler, bin in der Gesamtwertung aber nach wie vor Erster", hat Nick Semler nach dem M*-Springen gesagt. Am Freitag werde er in Güglingen Dressur reiten - und natürlich beim Turnier mithelfen. Und Jan Müller? Der lacht und sagt: "Starten werde ich nicht. Aber helfen."

Fünf S*-Prüfungen

Drei Dressurtage, fünf S-Prüfungen: Beim Turnier des RC Güglingen ist von Freitag bis Sonntag richtig was geboten. Bei den schweren Ein-Sterne-Prüfungen am Freitag (9.45 Uhr) und Samstag (16.30 Uhr) haben 25 beziehungsweise 26 Paare genannt. Bei den dreien am Sonntag ist das Feld jeweils auf 15 begrenzt: S* Kandare (Youngster/8 Uhr), S* Trense (Amateure/10 Uhr) und S** (15.45 Uhr). Gemeldet haben unter anderem Christiane Bader (RV Ilsfeld), Renate Gohr-Bimmel und ihre Tochter Mona-Sophie Bimmel (PSG Wellerhof Aspach) sowie Ines Binder (RV Brackenheim).

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