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Sebastian Kienle als Zugpferd für die Challenge Heilbronn

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Der Ironman-Sieger von 2014 geht beim Triathlon-Rennen in Heilbronn am 19. Mai an den Start. Noch plagen den Eisenmann allerdings Achillessehnenprobleme.

Von Andreas Öhlschläger
Sportliches Trio: Sebastian Kienle (links), Laura Philipp und Arne Gabius.

Foto: Dennis Mugler
Sportliches Trio: Sebastian Kienle (links), Laura Philipp und Arne Gabius. Foto: Dennis Mugler  Foto: Mugler, Dennis

Am Schluss, als es um die Bestzeiten geht, macht Sebastian Kienle ganz nebenbei nochmal klar, warum die Langdistanz-Triathleten Eisenmänner genannt werden. "Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen, ohne vorher 180 Kilometer Rad zu fahren." Neben Kienle, dem Ironman-Weltmeister von 2014, steht Arne Gabius, der schnellste Deutsche auf der Marathonstrecke. Sein nationaler Rekord steht bei 2.08,33 Stunden. Kienle sagt: "Ich schätze mich bei 2.25, 2.24 ein, wenn ich erholt am Start stehe." Aber das passiert ja nie.

Es ist auch nur ein kleines Zahlenspielchen zwischen dem Triathlon-Star und dem Läufer-Ass am Ende eines langen Gesprächs. In Güglingen ging es am späten Mittwochnachmittag um das hep Sports Team, eine vom Geldgeber hep unterstützte Athletenfamilie. Der Güglinger Spezialist für weltweite Solarparks und Investments in solche Projekte ist auch Hauptsponsor der Challenge Heilbronn, des Triathlon-Events, das in diesem Jahr am 19. Mai stattfinden wird.

Mit Sebastian Kienle, dem Titelverteidiger. "Wir hatten ihn eigentlich gar nicht auf dem Schirm für dieses Jahr", sagt Kai Sauser, der Veranstalter der Challenge Heilbronn. Der Renntermin liegt 2019 deutlich früher als gewohnt. Da glaubte man, das passe Sebastian Kienle nicht in die Planung. Doch der Lokalheld wird dabei sein − wenn die linke Achillessehne mitmacht.

Sie bildet das große Fragezeichen in diesem Jahr. Im vergangenen Oktober hatte Kienle den Ironman-Klassiker auf Hawaii wegen Schmerzen aufgeben müssen. Noch hat die Achillessehne seitdem keine volle Wettkampfbelastung mehr aushalten müssen. Positiv ist Kienle nach der bisherigen Saisonvorbereitung gestimmt. Aber der 34-Jährige bleibt vorsichtig, wenn es um die kommenden Monate geht. Erst im Hochsommer will das langjährige Ass des Schwaigerner Tri-Teams Heuchelberg entscheiden, ob ein Start bei der WM auf der halben Ironman-Distanz Sinn machen wird. Zweimal war er bei dieser Weltmeisterschaft schon Champion. "Da geht man dann nicht hin und will den fünften Platz als Ziel ausgeben. Ich werde da nur starten, wenn die Sehne es zulässt."

Kein Risiko, das ist die Devise

Das Problem ist bei Weltklasse-Triathleten: Sie sind Schmerzen gewohnt. Große Schmerzen über lange Zeit. Nur wer diese Schmerzen ignorieren kann, ist in der Lage, einen Ironman-Wettkampf zu gewinnen. Sebastian Kienle muss sich also an seine Topform herantasten, ohne zu überziehen.

Höhepunkt der Saison soll dann im Herbst der mythenumrankte Langstrecken-Klassiker auf Hawaii sein. "Klar, Kona ist das große Ziel, wie in jedem Jahr."

Dann will Kienle wieder ins Ziel kommen, möglichst weit vorne. Sein neuer Sponsor wäre damit glücklich. "Einen Hawaii-Sieg würden wir nicht ablehnen", grinst Christian Hamann, einer der Gründer der Firma hep. Es sei "natürlich schon die Bestrebung, in der Weltspitze mitzumischen". Solcherlei Ambitionen stehen auch hinter dem hep Sports Team. Nun gehört Sebastian Kienle dazu.

Auf die Challenge Heilbronn am 19. Mai freut er sich. "Es ist mein Heimrennen und die Radstrecke wird noch schöner, führt an meinen Wurzeln vorbei." Sein Heimat-Trainingsrevier ist teilweise in den Kurs integriert.

Auch Laura Philipp wird bei der Challenge Heilbronn dabei sein, wie schon zwei Mal zuvor. Auch sie gehört zum hep Sports Team. "Ich habe sehr gute Erinnerungen an Heilbronn." Zwei Starts, zwei Siege. 2015 und 2016.

Im Herbst will Laura Philipp dann erstmals auf Hawaii dabei sein. "Natürlich nehme ich mir vor, dass ich dort eine tolle Leistung zeigen kann." Aber schwerer geht es nicht. Und ein Kona-Debüt ist eine ganz besondere Herausforderung.

Heilbronn liegt auf dem Weg dahin. Für Sebastian Kienle wie auch für Laura Philipp.

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