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Schefold/Hanselmann krönen grandioses Finale mit WM-Gold

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Die Hohenloher Kunstradfahrer holen sich in Glasgow ihren sechsten Weltmeistertitel in Folge und erhalten ein ganz besonderes Geschenk.

Noch auf ihrem neuen Rad zeigen Serafin Schefold (unten) und Max Hanselmann ihre Gefühle und freuen sich über das erneute Gold bei der WM.
Foto: Daniel Kratschmar
Noch auf ihrem neuen Rad zeigen Serafin Schefold (unten) und Max Hanselmann ihre Gefühle und freuen sich über das erneute Gold bei der WM. Foto: Daniel Kratschmar  Foto: Daniel Kratschmar

Sie haben es wieder getan. Zum sechsten Mal in Folge. Am Samstagabend hängten sich Max Hanselmann und Serafin Schefold ihre nächsten Goldmedaillen um den Hals. Allerdings etwas größere als gewöhnlich, wie Schefold festgestellt hatte. Doppelt so groß und doppelt so schwer seien sie, meinten die beiden. Bei der Weltmeisterschaft im schottischen Glasgow war der Kunstrad-Zweier des RV Öhringen einmal mehr auf den Punkt fokussiert und ließ der Konkurrenz in der offenen Klasse keine Chance. 169,91 Punkte fuhren sie im Finale.

Hohe Finalzahl

"Wir sind noch am Recherchieren", meinte Heimtrainer Jürgen Wieland, "aber soweit ich weiß, ist das in der Disziplin vorher noch kein Paar in einem WM-Finale ausgefahren. Das war schon grandios." Außerdem stellten Schefold/Hanselmann den Rekord von Simon Altvater/Nico Kuhnert (SV Magstadt) mit sechs WM-Siegen in den Jahren 2001 bis 2006 ein.

Schon zum Ende der Kür jubelte das Duo, ballte die Fäuste. Es war klar, dass sie die 159 Punkte der bis dahin führenden Lea Styber und Nico Rödiger schlagen würden. Schon in der Vorrunde am Morgen demonstrierten die Öhringer Stärke. Ihre härtesten Gegner Styber/Rödiger zeigten Nerven, Schefold/Hanselmann aber kamen auf 165 Punkte. "Schon das war nicht schlampig", meinte Wieland.

Platten am Hinterrad

Dabei begann der Tag nicht optimal. Beim ersten lockeren Einfahren hatte sich Hanselmann einen Platten am Hinterrad eingehandelt. Doch der Ersatzreifen war gut in Schuss, sorgte für keine unliebsame Überraschung. "Das haben wir ganz ruhig und souverän gelöst", meinte er. "Auch wenn es das erste Mal war, dass uns so etwas bei einem Wettkampf passiert ist."

Das kleine Tief während des German Masters, der WM-Qualifikations-Serie, war endgültig vergessen. "Manchmal ist so ein Dämpfer auch nicht schlecht, damit man wieder wach wird", meinte Jürgen Wieland. "Es hat uns auch dazu bewogen, die sichere Kür zu fahren und nicht zu viel Risiko zu gehen." Die richtige Entscheidung. Bei der Siegerehrung strahlten Schefold und Hanselmann dann mit dem Maskottchen der Mega-WM in den Händen. Außerdem gab es eine Uhr des WM-Sponsors. "Das hat alles getoppt, was wir bisher bei einer WM bekommen haben", meinte Schefold. "Ich habe das bei anderen Siegerehrungen gesehen, dachte aber nicht, dass wir dies auch bekommen."

Im Fernsehen übertragen

Die Finals wurden zudem vom englischen TV-Sender BBC übertragen. "Dadurch war es etwas ungewohnt, weil sehr darauf geachtet wurde, dass der Zeitplan minütlich eingehalten wird", sagten Schefold und Hanselmann. "Die Halle war schon sehr professionell hergerichtet. Es gab auch eine Leinwand, auf der die Fahrten gezeigt wurden."

Sie lobten aber ebenso wie Jürgen Wieland die Atmosphäre in der Emirates Halle mit ihren 1500 Zuschauern. "Sie ist schon der Hammer", meinte Jürgen Wieland. "Die haben sich Mühe gegeben, eine tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Das war schon ein Highlight. Allerdings war es für uns etwas schwerer, weil alles so straff organisiert und restriktiv war. Das Familiäre hat etwas gefehlt." Er sei aber insgesamt beeindruckt davon gewesen, was in Glasgow los war. Die BMX- und Trial-Wettbewerbe hatte sich Jürgen Wieland noch angesehen. "Es war schön, auch mal andere Radsportler anzuschauen."

Bis November Pause

Aber es war deutlich schwieriger für die etwa 30 mitgereisten Fans eine kleine Feier für die Weltmeister zu organisieren. Diese genossen sie dann aber umso mehr. Denn bis November ist jetzt auf jeden Fall erst einmal Pause. Dann stehen noch zwei Weltcups an. "Wir wissen aber noch nicht, ob wir die fahren", meinten die Kunstradler.

Dazu ist auch schon der Vorverkauf für die nächste Hallenrad-Weltmeisterschaft 2024 in Bremen gestartet. "Es sind jetzt schon wohl 1000 Karten verkauft", meinten Serafin Schefold und Max Hanselmann. Ob sie da mit dabei sein werden, ist noch offen. Glasgow könnte ihr letzter großer Auftritt gewesen sein - eine Entscheidung darüber haben sie noch nicht getroffen.

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