Riesige Vorfreude bei den Ludwigsburger Basketballern
Die Ludwigsburger Verantwortlichen blicken positiv auf das Bundesliga-Abschluss-Turnier. Geisterspiele sind für sie nicht gänzlich unbekannt, betont Trainer John Patrick.

Alles ist anders. Keiner kann im Moment so richtig einschätzen, was auf die zehn teilnehmenden Mannschaften beim Abschluss-Turnier der Basketball Bundesliga BBL zukommt. "Alle Begegnungen sind interessant", sagt Alexander Reil, Ligapräsident und Vorsitzender der Riesen Ludwigsburg. "Ich freue mich auf jedes Spiel von uns, aber auch auf die der anderen Teams. Wir freuen uns, dass es am Wochenende wieder weitergeht." Die Ludwigsburger starten am Sonntag um 19 Uhr mit dem Spiel gegen Rasta Vechta ins Turnier. Davor haben bereits die Fraport Skyliners und Alba Berlin (15 Uhr) ihre Kräfte gemessen. Die Hakro Merlins Crailsheim eröffnen bereits am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr die Gruppenphase gegen die BG Göttingen.
Eine Rolle wird auch spielen, wer mit den veränderten Rahmenbedingungen am besten zurecht kommt. Alle Teams zusammen sind drei Wochen lang in einem Hotel, gespielt wird alle zwei Tage und das ohne Zuschauer. Möglichkeiten zum Zeitvertreib sind rar. Und auch kaum nötig, wie Riesen-Coach John Patrick findet: "Wir gehen dahin, um Basketball zu spielen. Wir dürfen ja nicht aus dem Hotel raus, deshalb haben wir auch nichts geplant. Außerdem haben wir jeden zweiten Tag ein Spiel, dazu Training und Meetings. Ich denke, die Zeit wird schnell vorbei gehen." Zeit für Langeweile oder gar einen Lagerkoller gibt es nicht.
Turnier-Modus als einziges Modell, das machbar war
"Das ist jetzt eben ein Turnier-Modus", sagt Reil. "Aber es war das einzige Modell, mit dem wir die Saison in dieser Zeit zu Ende bringen und einen würdigen deutschen Meister küren können. Und nicht einen Corona-Meister."
Riesen-Trainer John Patrick ging die Vorbereitung ernsthaft an. "Wir hatten eine lange Pause und die Jungs haben jetzt Muskelkater", sagt er. Er ließ seine Spieler hart arbeiten und hin und wieder auch Fünf-gegen-fünf spielen, damit sie etwas Matchpraxis bekommen. Angst vor Geisterspielen hat er dabei keine. "Wir haben in jeder Vorbereitung Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit", sagt Patrick. "Und diese sind von der Qualität her wie richtige Ligaspiele. Daher kennen wir das Gefühl bei Geisterspielen. Aber natürlich vermissen wir die Fans. Es ist wichtig für den Basketball, dass die Zuschauer irgendwann wieder zurückkommen."
Ausgewählte Partien sind frei empfangbar bei Sport1 zu sehen
Zumindest rollt die nächsten drei Wochen der Basket-Ball nicht komplett unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit. Denn der Bezahlsender Magenta Sport zeigt alle Turnierspiele und ausgewählte Partien sind frei empfangbar bei Sport1 zu sehen. Dabei werden für Patrick Alba Berlin, Oldenburg und Bayern München die Hauptrollen spielen. Will heißen als Favoriten ins Turnier gehen. Seinen Riesen, immerhin Zweitplatzierter der Hauptrunde, billigt er zumindest eine Außenseiterchance zu. "Unser erstes Ziel ist, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen", sagt Patrick. Die jeweils ersten vier Teams der beiden Gruppen qualifizieren sich für die Playoffs und auch für einen internationalen Wettbewerb.
Angeführt wird Ludwigsburg in München von den neuen Kapitänen Jonas Wohlfarth-Bottermann und Marcos Knight. Neuen Führungskräfte zu bestimmen war nötig geworden, da Kapitän Konstantin Konga verletzt passen muss. Wie fast alle Mannschaften gehen die Ludwigsburger mit verändertem Kader ins Turnier. Neben Konga fehlen Khadeen Carrington und Tanner Leissner, die beide in ihrer amerikanischen Heimat blieben.
Die beiden Neuen Zamal Nixon und Teyvon Myers haben sich gut integriert. Vor allem Spielmacher Nixon, der aus der Pro A aus Heidelberg nach Ludwigsburg kam, hinterließ in der Vorbereitung einen hervorragenden Eindruck. Mit nach München fahren aber auch die Nachwuchskräfte Radii Caisin, Ariel Hukporti, sowie die beiden Trainer-Söhne Jacob und Johannes Patrick. Denn bei der Anzahl der Spiele in kurzer Zeit braucht der Kader eine gewisse Tiefe.
Kommentare öffnen
Stimme.de
Kommentare