Red-Devils-Trainer Halil Meral (vorne rechts) war auch schon für den VfL Obereisesheim aktiv, und Andrei Puscas (vorne Mitte) stand 2013 in beiden Derbys für die Heilbronner auf der Matte. Sein Sohn Samuel (links) war damals zwei Jahre alt.
Foto: Bertok, Alexander
Knapp zwölf Jahre ist es her, als sich die ersten Mannschaften der Red Devils Heilbronn, damals noch unter dem Namen VfL Neckargartach, und des VfL Obereisesheim auf der Matte gegenüberstanden. Nach dem Rückzug der Devils aus der Ringer-Bundesliga treffen die beiden Mannschaften 2025 wie schon 2013 in der Verbandsliga im Unterland-Derby aufeinander. Kampfbeginn in der Römerhalle ist am Samstag um 19.30 Uhr.
„Das wird ein heißer Kampf, und wir erwarteten viele Zuschauer“, hegt Halil Meral, in Personalunion Trainer, Abteilungsleiter und Sportlicher Leiter der Roten Teufel, die Hoffnung auf eine stimmungsvolle Atmosphäre. „Uns ist es wichtig, tolle Kämpfe zu zeigen. Natürlich wollen wir gewinnen und uns zudem als perfekter Gastgeber präsentieren.“ Es ist alles vorbereitet für das prestigeträchtige Aufeinandertreffen
VfL Obereisesheim kennt den Weg, den die Red Devils gerade gehen
„Es ist ein Derby und kein normaler Kampf. Wir freuen uns darauf“, sagt Michael Schönig, Abteilungsleiter der Obereisesheimer Ringer mit Blick auf das lokale Gipfeltreffen, bedauert aber den finanziell bedingten Bundesliga-Abschied der Red Devils nach Abschluss der vergangenen Saison. Schönig weiß aus eigener Erfahrung, wie bitter es ist, so eine Entscheidung fällen zu müssen.
„Es ist ein Derby und kein normaler Kampf. Wir freuen uns darauf.“
Michael Schönig
Nach der Saison 2014 zog sich der VfL aus personellen Gründen aus der Verbandsliga zurück und vollzog 2015 in der Landesklasse einen Neustart. „Wir waren da zu schmal und zu alt aufgestellt“, erinnert sich Schönig. Das hat sich in den Jahren danach deutlich zum Besseren verändert. Doch just vor dem prestigeträchtigen Derby beklagt man in Obereisesheim Aufstellungssorgen.
VfL Obereisesheim fährt gehandicapt in die Römerhalle
„Wir haben angeschlagene Ringer und müssen am Samstag auf die Zähne beißen“, sagt Michael Schönig. Man stelle auf, „was wir zur Verfügung haben und sehen uns nicht als Favorit“. Während den VfL gehandicapt in die Römerhalle fährt, dürften die Red Devils in eigener Halle besser besetzt antreten, als bei ihrem Saisondebüt – laut Schönig hatte da „der eine oder andere starke Ringer noch gefehlt“.
Eduard Steiger: 2013 im Obereisesheimer Trikot – und wohl auch am Samstag.
Foto: Bertok, Alexander
So wie 130-Kilo-Athlet Fatih Yasarli, neben Adam Juretzko und Recep Topal der dritte Heilbronner mit langjähriger Bundesliga-Erfahrung. „Wir warten ab, was kommt“, sagt Schönig. Die Karten werden neu gemischt. Halil Meral hat bereits sein Pokerface aufgesetzt, lässt sich nicht in seine Aufstellungs-Planungen schauen und sagt: „Das gehört zum Spiel dazu. Wir hoffen, dass unser Plan aufgeht.“
2013 siegte zweimal Heilbronn, dann trennten sich die Wege
Am 27. Oktober 2013 siegte Heilbronn in Neckargartach 25:10 und am 21. Dezember zum Saisonfinale beim VfL in der Eberwinhalle mit 22:17. Danach trennten sich die Wege der beiden Vereine. Obereisesheim beendete die Runde auf Tabellenplatz drei, während sich die Red Devils ohne Punktverlust als Meister in die Oberliga verabschiedeten.
Andrei Puscas, seit Jahren im Trainerteam der Heilbronner, ging im bis dato letzten Derby noch selbst für die Red Devils auf die Matte. Auf Seiten des VfL war 2013 der heutige Trainer Ilie-Viorel Winheim noch aktiv auf der Matte. Damals, wie wohl auch am Samstag, kämpfen für Obereisesheim Eduard Steiger und Rückkehrer Dragan Makovic. Auch Heilbronns Chefcoach Halil Meral trug in der Saison 2013 das Trikot des VfL, kam in beiden Lokalderbys aber beruflich verhindert nicht zum Einsatz.
Für beide Mannschaften geht es nur um den Klassenerhalt
Anders wie noch 2013 geht es für die Red Devils Heilbronn und den VfL Obereisesheim in dieser Saison nicht um eine Top-Platzierung, sondern um den Klassenerhalt, um eine Position im Mittelfeld. Heilbronn unterlag vor zwei Wochen zum Rundenauftakt dem Titelaspiranten KSV Unterelchingen 11:25 und war am vergangenen Wochenende kampffrei.
Obereisesheim verlor seinen ersten Kampf beim AC Röhlingen knapp mit 15:18 und besiegte danach die Neckarunion Münster-Remseck 19:13. Man wolle jetzt die ersten Punkte der Saison und mit „einem Sieg das nötige Selbstvertrauen für die nächsten Wochen holen“, sagt Halil Meral voller Zuversicht.
Devils-Spione
Die Heilbronner nutzten am Samstag ihr freies Wochenende zur „Spionage“. Einige Vertreter der Red Devils waren beim Kampf des VfL Obereisesheim gegen die Neckarunion Münster-Remseck, beobachteten ihren Derby-Kontrahenten und verschafften sich so durchaus einen Vorteil für den anstehenden direkten Vergleich. „Das ist ihr gutes Recht, wir hätten es genauso gemacht“, sagt der Obereisesheimer Abteilungsleiter Michael Schönig.
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