Prädikat Weltklasse für Hochsprung Heilbronn
Hochsprung Heilbronn glänzt auch in seiner zweiten Auflage mit Topfeldern bei den Männern und Frauen.

Bilder im Zeitraffer. Das Video als Flashback. Ein emotionaler Rückblick auf die Premiere vor einem Jahr als Einstimmung auf Hochsprung Heilbronn, die zweite Auflage. Harry Mergel bräuchte diese Sequenzen nicht zwingend. Der Oberbürgermeister hat seit Montag eine Live-Dauerschleife, wenn er aus seinem Büro oder von der Rathaus-Terrasse hinab auf den Marktplatz blickt. "Wir sind fasziniert, was da abgeht", sagt Harry Mergel. Besonders die große Zahl der Ehrenamtlichen von der TSG Heilbronn und anderen Vereinen empfindet er als "großartig - und mit ein Geheimnis dieses Events".
Mehr Anfragen als Startplätze
Hochsprung Heilbronn präsentiert an diesem Samstag (15.15 Uhr) erneut ein Topfeld mit zehn Frauen. "Alle sind höher als 1,90 Meter gesprungen, das hat es in diesem Jahr auf deutschem Boden noch nicht gegeben. Alle verdienen das Prädikat Weltklasse", sagt Günter Eisinger. Der Athletenmanager hat sie alle verpflichtet - und bei einer Pressekonferenz am Mittwochabend in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse Heilbronn vorgestellt. Mit Höhen, aber auch mit Anekdoten. Und weil die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals mit dem Bronze-Status versehen ist - dahinter steckt ein Ranking an internationalen Veranstaltungen, bei denen die Sportler Punkte für die Weltrangliste und in der Folge für internationale Großereignisse sammeln - hat Eisinger weit mehr Anfragen erhalten als Plätze. "Andere Meetings brauchen zehn Jahre, um diesen Stellenwert zu haben", sagt der Hesse nicht ohne Stolz.
Aushängeschild ist Olympiasieger Barshim
Wie qualitativ hochwertig die Gäste sind, zeigt sich allen voran am Start von Mutaz Essa Barshim. Der Olympiasieger aus Katar ist der zweitbeste Hochspringer aller Zeiten. Vor ihm rangiert einzig Javier Sotomayor, der nicht mehr aktive Weltrekordhalter aus Kuba. "Danach kommt lange nichts", sagt Günter Eisinger und erinnert an die 2,41 Meter und 2,40 Meter, die Barshim bereits in Eberstadt gesprungen ist. "Es gibt in den vergangenen 15 Jahren niemanden, der Mutaz das Wasser reichen kann."
Wenn das kein Lockvogel ist. Für etwas mehr als 1500 Zuschauer gibt es in der Arena Schalensitze. Der Kartenvorverkauf läuft gut - und Oliver Blumenstock, Vorstand des Trägervereins, sagt grinsend: "Sollte das nicht ausreichen, haben wir noch Stehplätze." Schließlich zeigen sich an diesem Wochenende viele Asse letztmals vor Olympia in Paris.
Stabiles Wetter ist angekündigt
Der Aufbau läuft, alle hoffen auf stabiles Wetter. Anders als bei der Premiere der Männer vor einem Jahr, als der Neuseeländer Hamish Kerr wie der Südkoreaner Sanghyeok Woo im fiesen Dauerregen 2,28 Meter gesprungen sind. Die Prognose verspricht diesmal einen trockenen Anlauf.
Das rührige Macher-Sextett um Oliver Blumenstock hat schon sein "Wettkampfbüro" bezogen - über dem Marktplatz, wo gewöhnlich Altin Zhegrova, Leiter der Sportabteilung im Schul-, Kultur- und Sportamt arbeitet. Auch von hier ist live zu verfolgen, wie sich die Szenerie verändert, der Marktplatz zum Sportforum im Herzen der Stadt wird.