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Karten für den Bad Rappenauer Neckar-Cup gibt es im Internet unterwww.neckarcup.de und diginights.com
Höhen, Tiefen, Neuanfänge: Anlässlich des erstmals in Bad Rappenau stattfindenden Neckar-Cups ein Blick zurück in eine blau-gelb-bunte Vergangenheit.
Ein großes Tennisturnier an Pfingsten in Bad Rappenau, das ist nichts Neues, genauso wenig der Neckar im Turniernamen. „Bad Rappenau kenne ich noch aus meiner Zeit als Spieler. Ich glaube, vor vielen, vielen Jahren dort ein Turnier gespielt zu haben“, sagte Bundestrainer Michael Kohlmann kürzlich im Stimme-Interview. Anlässlich des 11. Neckar-Cups, der erstmals vom 1. bis 8. Juni auf der Anlage des TC Blau-Gelb Rappenau stattfindet, ein Blick zurück in eine blau-gelb-bunte Vergangenheit:
1979 ging es los mit dem Pfingstturnier in Bad Rappenau, es schlugen bei den Frauen und Männern vor allem Größen aus der Region auf. Premierensieger waren Isa Herbechter (SG Heidelberg) und Peter Litterer (TEC Waldau Stuttgart). „Das war viele Jahre lang ein tolles Turnier, sehr familiär“, sagt der bald 70-Jährige, der im Bad Rappenauer Stadtteil Heinsheim groß geworden ist. Na klar, an seinen Premierensieg könne sich der spätere Mitbegründer der Heilbronn Open von Talheim bestens erinnern: „Als ich kürzlich von Lauffen nach Gemmingen umgezogen bin, habe ich die Bilder von meinem Turniersieg in den Händen gehabt.“
„Als ich kürzlich von Lauffen nach Gemmingen umgezogen bin, habe ich die Bilder von meinem Turniersieg in den Händen gehabt.“
Peter Litterer
In die Siegerliste des Pfingstturniers, das auch als „Neckar-Pokal-Tennis-Turnier“ bekannt war, trugen sich unter anderem Markus Schur (1984), der Gemminger Udo Riglewski (1988, 1989) und als erster internationaler Spieler David Rikl (1991) ein. Der Tscheche, damals auf Platz 194 der Weltrangliste, schaffte es im Ranking später bis auf Platz 41 (Mai 1994). Was Riglewski und Rikl gemeinsam haben: Beide gewannen auch die Heilbronn Open, Riglewski 1988 und Rikl 1995.
1988 erhielt das Turnier sein internationales Flair, was in der Siegerliste der Frauen erstmals 1990 mit der Argentinierin Adriana Villagrán zu sehen ist. 1993 kam die Russin Elena Makarowa (später die Nummer 43 der Weltrangliste) hinzu – an den drei Hauptrundentagen waren rund 4000 Zuschauer dabei. Im 40. Jubiläumsjahr „präsentiert der Verein sein Turnier wieder eine Stufe attraktiver“, schrieb die Heilbronner Stimme am 2. Juni 1992. 35 000 DM Preisgeld waren ausgelobt.
Der Georgier Vladimir Gabrichidze (Nummer 146 der Weltrangliste) führte die Setzliste an und gewann das Turnier. Rund 2000 Zuschauer zählten die Veranstalter an den fünf Turniertagen, 700 Besucher sahen alleine das Endspiel. „Wir haben wieder etwas dazugelernt“, sagte Turnierleiter Hans-Jörg Daubmann und blickte voraus: „Vielleicht werden wir nächstes Jahr das Doppel streichen und dafür die Einzel-Preisgelder erhöhen.“
Nein, so kam es nicht. „Es ist schwerer geworden, guten Sport zu bieten“, schrieb die Stimme am 17. Mai 1994. Die volle Stärke der Rezession sei am Pfingstturnier nicht spurlos vorüber gegangen. „Fallengelassen wurde auch die Möglichkeit, die Veranstaltung in eine unter ATP-Hoheit stehende deutsche Turnierserie zu integrieren.“ Bei den Frauen holte 1994 Jana Kandarr den Sieg.
„Es fehlt die wirtschaftliche Absicherung, kurzum ist da nicht das Geld, um unser Pfingsttennisturnier fortzuführen.“
Uli Keim, Vorsitzende des TC Blau-Gelb
1995 fiel das Turnier dann aus finanziellen Gründen aus, 1996 ging es mit einem Gesamtpreisgeld von nur noch 12 000 DM weiter. Martin Sinner, Heilbronn-Open-Sieger 1998, gewann das Turnier 2003 und 2005, als insgesamt 6500 Euro ausgelobt waren. 2006 war Schluss. „Es fehlt die wirtschaftliche Absicherung, kurzum ist da nicht das Geld, um unser Pfingsttennisturnier fortzuführen“, sagte Uli Keim, der Vorsitzende des TC Blau-Gelb.
Doch der umtriebige Verein blieb am Ball. 2000 wurde ein Jugendturnier ins Leben gerufen; viele Jahre war Ende August/Anfang September auf der Anlage mächtig was los, wenn um die 120 Spielerinnen und Spieler aufschlugen. Der LBS-Cup und das U 21-Turnier hatten einen Namen. Doch 2017 waren es lediglich 60 Anmeldungen – bei den Männern U 21 war es gar nur eine. 2018 waren es dann insgesamt 30 – zu wenig, um das Turnier am Leben zu erhalten.
Im Sommer 2022 versuchte es der TC Blau-Gelb mit den Bad Rappenau Open für Spieler aus der Region. Bei der zweiten Auflage waren es von der U 12 bis zu den Aktiven 165 Anmeldungen. „Wir wollen den Verein Schritt für Schritt anpassen an die heutige Zeit“, sagte Sportwart Fabian Viroli – der nach wie vor im Amt ist. Dass nun der Neckar-Cup nach Bad Rappenau kommt und das auch noch an Pfingsten – das passt. „Die Anlage ist toll, die Infrastruktur ist klasse“, sagt Peter Litterer. „Ein Challenger in Bad Rappenau – das werde ich mir natürlich anschauen.“
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